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Die Lienzer Bürgermeisterin Helga Machne bei der Einheizfeier vor dem neuen Heizwerk - Biomasse und Solarenergie für die Fernwärme © Kohlbach

Biomasse-Kraftwerk Gigant

Ein Artikel von Administrator | 11.10.2001 - 00:00
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Die Lienzer Bürgermeisterin Helga Machne bei der Einheizfeier vor dem neuen Heizwerk – Biomasse und Solarenergie für die Fernwärme © Kohlbach

In der größten Biomassefernwärme-Anlage Österreichs, dem Heizkraftwerk der Stadtwärme Lienz, fand am 27. September die Einheizfeier statt. Das zukunftsweisende Objekt liegt im Osten von Lienz und wurde um 300 Mio. S errichtet, 108 Mio. S entfallen auf die Kesseleinheiten.
Die komplette Kesseltechnik, Thermoöl-Installationen, die Rauchgaskondensation und die Steuerung hat Kohlbach, Wolfsberg, als Generalunternehmer geliefert, montiert und in Betrieb genommen.
Das Lienzer Biomasse-Heizkraftwerk wurde als Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit integrierter Solarenergie konzipiert. Diese, in ihrer Art einzigartige Anlage, besteht aus 2 parallel arbeitenden Kesseleinheiten. Die zur Fernwärmeversorgung benötigte Wärmeenergie (68.000 MWh/J) wird mit je einer Biomassefeuerung für einen Heißwasserkessel (Kesselnennleistung 7 MW) und für einen Thermoölkessel (6 MW) sowie mit einer Solaranlage (700 m²) bereitgestellt. Zusätzlich produziert man Strom. Es handelt sich dabei um einen ORC-Prozess, der über den Thermoölkessel (6 MW) gespeist wird. Die Wärme verteilt ein 31,5 km langes Rohrleitungsnetz zum Kunden. In Lienz erhofft man sich eine Anschlussquote von 50%.
Besondere Bedeutung hat das Projekt auch für die lokale Holzindustrie und Forstwirtschaft, da in Lienz künftig Durchforstungsmaterial und Sägenebenprodukte verfeuert werden. Der tägliche Biomassebedarf des Heizwerkes beträgt 500 Schüttraummeter, also rund 5 LKW.