Das nach Angaben des Betreibers (Stadtwerke Bruneck) größte Biomasse-Fernheizwerk im Alpenraum hat eine Wärmeleistung von 2 mal 8 MW. Die feierliche Eröffnung ging am 20. September über die Bühne. Als Hauptlieferant für die maschinelle Ausrüstung im Kesselhaus des Biomasse-Fernheizwerks Bruneck/IT fungierte V.A.S. (Verfahrenstechnik und Anlagensysteme), Großgmain. Technologie aus dem hohen Norden. V.A.S. war ursprünglich auf Abgasreinigung spezialisiert. Der zündende Gedanke entstand jedoch vor 5 Jahren: „Als Basis für die Entwicklung der V.A.S.-Feuerungstechnik zogen wir den Vorsprung industrieller skandinavischer Feuerungstechnik in Verbrennungstechnologie und Betriebssicherheit heran”, so Geschäftsführer Ing. Norbert Thurner.Hauptkomponenten in Bruneck. Installiert wurden die Brennstoffbeschickung, die Verbrennungsöfen mit den Wärmeerzeugern, die Abgasreinigungstechnik (Elektrofilter und Kondensationsanlage) sowie die elektrische Steuerung und Regelung für Heizhaustechnik und thermohydraulische Anlage samt Fernwärmenetz.
Das Brennmaterial wird mit einer automatischen hydraulischen Beschickungseinrichtung in die Brennkammern befördert. Dort läuft die Verbrennung bei 1000° C. Die Rauchgase werden in den Wärmetauscher geleitet und auf 180° C abgekühlt. Die dabei frei werdende Energie erwärmt das durch den Wärmetauscher fließende Wasser auf 95° C.
„Die Abgase strömen nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher in den Elektrofilter zur Entstaubung. Anschließend gelangen sie in die Kondensationsanlage, zur Nutzung der restlichen Abwärme (Wärmerückgewinnung bis 20%) und weitergehenden Schadstoffreduzierung, sowie zur völligen Vermeidung der Wasserdampffahne. Die anfallende Asche wird fraktioniert und staubdicht im Container transportiert”, erklärt Projektverantwortlicher Ing. Oliver Rückl.
Das Brennmaterial wird mit einer automatischen hydraulischen Beschickungseinrichtung in die Brennkammern befördert. Dort läuft die Verbrennung bei 1000° C. Die Rauchgase werden in den Wärmetauscher geleitet und auf 180° C abgekühlt. Die dabei frei werdende Energie erwärmt das durch den Wärmetauscher fließende Wasser auf 95° C.
„Die Abgase strömen nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher in den Elektrofilter zur Entstaubung. Anschließend gelangen sie in die Kondensationsanlage, zur Nutzung der restlichen Abwärme (Wärmerückgewinnung bis 20%) und weitergehenden Schadstoffreduzierung, sowie zur völligen Vermeidung der Wasserdampffahne. Die anfallende Asche wird fraktioniert und staubdicht im Container transportiert”, erklärt Projektverantwortlicher Ing. Oliver Rückl.
2 mal 8 MW für das Biomasse-Fernheizwerk Bruneck wurde vom Salzburger Unternehmen V.A.S. geliefert © Kanzian
Um die Smogglocke in den Wintermonaten zu verringern und die Schadstoffe zu reduzieren, wurden 1993 1. Überlegungen in Richtung Fernwärmenetz angestellt.
Vor 3 Jahren konnten von den 2000 in Frage kommenden Immobilien bereits 1500 Kunden gewonnen werden. Die geschätzten Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 50 Mio. €. Der Endausbau des Fernwärmenetzes ist bis 2006 vorgesehen. Die Trassenlänge wird dann 100 km Versorgungsleitungen betragen. Die Einmaligkeit besteht dann darin, dass die ganze Gemeinde zum größten Teil mit Wärme aus Hackschnitzeln beliefert wird.Ausbau ist geplant - Verstromung. Das Projekt ist vorläufig mit reiner Warmwasser-Erzeugung mit einer verfügbaren Heizleistung von 38 MW gestartet worden, soll aber in einem Ausbauschritt durch eine zusätzliche kombinierte Wärme- und Stromerzeugung mit einer Heizleistung von 30 MW erweitert werden. Als Standort wurde ein Teil des Areals der aufgelassenen Mülldeponie mit 2 ha der Talgemeinschaft Pustertal gewählt.
Als thermische Ausfallreserve steht ein Spitzenlastkessel mit einer Nennleistung von 15 MW (Heizöl oder Methangas) sowie ein Gaskessel mit 0,7 MW zur Verfügung welcher das in der Mülldeponie anfallende Biogas verwertet.
„Der Biomassebedarf im Endausbau wird 130.000 srm/J betragen. Die Hackschnitzel werden im Umkreis von 70 km aus Süd- und Osttirol angeliefert. Der Jahresnutzungsgrad der Fernwärme von 87% ohne innere Verteilerverluste ist nur mit einer neuen, optimal eingestellten Heizungsanlage zu erreichen. Dieser liegt somit 10% über denen der herkömmlichen Anlagen das Einsparungspotenzial für Kunden ist noch größer”, so Direktor Dr. Ing. Norbert Kosta. Die Fernwärme-Verkaufsmenge hat sich im 1. Betriebsjahr 2002 bei einer maximalen Netzlast von 20 MW auf 21 Mio. kWh belaufen und wird im Endausbau etwa 110 Mio. kWh betragen. Es wurde errechnet, dass mit dem Holz nicht weiniger als 12 Mio. l Heizöl pro Jahr eingespart werden.
Ing. Oliver Rückl, Ing. Norbert Thurner, Mag. Klaus Krichbaumer vor dem derzeit 60.000 m3 großen Lager des Heizwerks Bruneck (v. li.) © Kanzian
Gegründet: 1903
Präsident: Hermann Lehmann
Direktor: Dr. Ing. Norbert Alois Kosta
Mitarbeiter: 40, davon 7 in der Fernwärme
Betriebsbeginn der Anlage: Dezember 2001
Installierte Leistung im Endausbau: 64 MW
Wärme aus Biomasse: 95 Mio. kWh
Wärme aus Biogas: 3 Mio. kWh
Wärme aus KWK: 36 Mio. kWh
Elektrische Leistung: 3,5 MW
Netzlänge: 100 km
Hausanschlüsse: 2000
Hackgut, Späne, Rinde: 135.000 m³/J
Biogas-Deponie: 750.000 m³/J
Erdgas: 8 Mio. m³/J
V.A.S-Facts
Gegründet: 1987
Geschäftsführer: Ing. Norbert Thurner
Mitarbeiter: 13
Produktion: mit Partnerunternehmen bis zu 60 Mitarbeitern
Alles aus einer Hand. Hauptlieferant V.A.S. ist stolz darauf, die gesamte Technologie für die Energieerzeugung und Abgasreinigung von 1 bis 20 MW liefern zu können. „Dies ist deshalb wichtig, weil nur eine optimale Abstimmung des gesamten Anlagenkonzeptes, von der Brennstoffbeschickung über die Feuerungs- und Kesselanlage bis zur Abgasreinigung und Steuerung, den Ansprüchen der Betreiber gerecht wird”, unterstreicht Thurner seine Entscheidung vor 5 Jahren. Die Basis für das Knowhow stammt aus Skandinavien, weil man dort über einen Erfahrungsvorsprung von 20 Jahren verfügt, schätzt der Geschäftsführer. „Österreich und die angrenzenden Staaten sind die Kernmärkte von V.A.S. Jede Anlage ist mit einer Fernwartung ausgestattet. Es steht ein ausgewogenes Service und Wartungskonzept zur Verfügung”, erläutert Marketingleiter Mag. Klaus Krichbaumer. Das Unternehmen kooperiert in der Fertigung und Montage mit Asco (Anlagenbau Consulting), St. Andrä im Lavanttal. Für Ausführung sowie Service und Wartung steht ein schlagkräftiges Team von 60 Fachkräften zur Verfügung.
Die Stadtwerke Bruneck beauftragten das Ingenieurbüro EUT, Brixen/IT, mit der Ausarbeitung des Projektes, Bauleitung und der Betreuung der Inbetriebnahme. Anlässlich der Eröffnung stellt Südtirols Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder fest: „Im Einsatz von Alternativ-Energie liegt Südtirol im EU-Spitzenfeld. In diesem Sinne ist die offizielle Inbetriebnahme des Werkes in Bruneck ein weiterer wichtiger Baustein im Konzept.
Das Elektrizitätswerk Bruneck feiert heuer das 100-jährige Bestandsjubiläum. Präsident Hermann Lehmann übergab mit Stolz und Freude das Fernheizwerk seiner Bestimmung
Die Stadtwerke Bruneck beauftragten das Ingenieurbüro EUT, Brixen/IT, mit der Ausarbeitung des Projektes, Bauleitung und der Betreuung der Inbetriebnahme. Anlässlich der Eröffnung stellt Südtirols Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder fest: „Im Einsatz von Alternativ-Energie liegt Südtirol im EU-Spitzenfeld. In diesem Sinne ist die offizielle Inbetriebnahme des Werkes in Bruneck ein weiterer wichtiger Baustein im Konzept.
Das Elektrizitätswerk Bruneck feiert heuer das 100-jährige Bestandsjubiläum. Präsident Hermann Lehmann übergab mit Stolz und Freude das Fernheizwerk seiner Bestimmung