11054698546706.jpg

Klaus Bosch, Serge Biollaz, Christiane Brunner, Reinhard Koch, Bürgermeister Peter Vadasz (v. li.) © Europäisches Forschungszentrum für erneuerbare Energie Güssing

Holz zu Methan

Ein Artikel von Administrator | 08.10.2003 - 10:00
Das Projekt „Holz zu Methan” wird im Umfeld des in Güssing gegründeten internationalen Forschungsinstitutes im Biomassekraftwerk Güssing durchgeführt.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Paul Scherer Institut (PSI) aus der Schweiz abgewickelt aber in weiterer Folge in das EU-Projekt „Renew” integriert werden.Stickstofffreies Synthesegas. Ziel des Projektes ist in 1. Linie der technoökonomische Nachweis, dass Methan aus Holz hergestellt werden kann. Dazu wird eine von PSI entwickelte Pilotanlage (2 bis 10 kW), die für Langzeitversuche (1000 Stunden) geeignet ist, mit dem Holzvergaser (8 MW) im Biomassekraftwerk Güssing verbunden werden.
Im Biomassekraftwerk wird ein stickstofffreies Synthesegas erzeugt, das für die Methanisierung geeignet ist. Ein Teilstrom dieses Gases soll in Methan umgewandelt werden. Die in Güssing durchgeführten Untersuchungen werden vom PSI und der TU Wien wissenschaftlich begleitet.20 MW-Anlage soll realisiert werden. Langfristig hat man sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von 8 Jahren eine 20 MW Anlage zu realisieren, die aus Holz erdgas-netztaugliches Methan zu wirtschaftlich interessanten Bedingungen herstellen kann. Wesentliche Voraussetzung für eine marktfähige Methanisierungstechnologie ist die richtige Abstimmung zwischen Vergasung, der Synthese-Gasreinigung und der Methanisierung und dabei besonders der Eigenschaften des Methanisierungs-Katalysators. Um diese Abstimmung zu finden wird die PSI-Pilotanlage mit dem Vergasungsprozess in Güssing verbunden werden. Die Experimente beschäftigen sich mit richtiger Abstimmung aller Komponenten.
Schon in näherer Zukunft wird die Anlage vom Personal des Biomassekraftwerks beziehungsweise des Forschungsinstitutes Güssing betreut werden.
Außerdem stellt das Biomassekraftwerk die für die Methanisierungsanlage erforderliche Infrastruktur zur Verfügung und übernimmt die Aufgabe der Gaszu- und -rückleitung in die Anlage. Für das Biomassekraftwerk Güssing ergibt sich durch dieses Projekt die Möglichkeit, das bereits im Kraftwerk produzierte Gas nicht nur zur Strom- sondern auch zur Treibstoffproduktion zu nutzen.
Im Kraftwerk wird dann einerseits Holz aus der Region zu Strom und als 2. Schiene Holz zu Methan, als neue Alternative der Treibstoffproduktion oder auch als Ersatz für Erdgas, umgewandelt werden, und das Modell „Energie autarke Stadt” wird wieder um eine Facette reicher sein.
11054698546706.jpg

Klaus Bosch, Serge Biollaz, Christiane Brunner, Reinhard Koch, Bürgermeister Peter Vadasz (v. li.) © Europäisches Forschungszentrum für erneuerbare Energie Güssing