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Gute Kooperation: Betriebsleiter Peter Bursch von Energie Burgenland mit Hans Janik von Mesutronic (v. li.) © DI Alexander Klingler

Genau detektiert

Ein Artikel von DI Alexander Klingler | 26.02.2013 - 14:30
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Nach der Rundholzaufgabe werden sowohl Nadel- als auch Laubholz auf Metall untersucht und zum Hacker gefördert © DI Alexander Klingler

Über die Bedeutung eines Metalldetektors hat sich vermutlich jeder Passagier eines Flugzeugs bereits das ein oder andere Mal Gedanken gemacht. Wie wichtig ein Metalldetektor in einem Produktionsbetrieb ist, beschäftigt das Team von Mesutronic, Kirchberg im Wald/DE, seit mehreren Jahrzehnten tagtäglich. Im Biomasse-Heizkraftwerk der Energie Burgenland in Heiligenkreuz ist ein Metron 05 C im Einsatz und schützt den Hacker mit einer Antriebsleistung von 1 MW vor Metallteilen im Holz.

Vorbeugen ist besser als reparieren

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Gute Kooperation: Betriebsleiter Peter Bursch von Energie Burgenland mit Hans Janik von Mesutronic (v. li.) © DI Alexander Klingler

Der Hacker von Rudnick & Enners, Alpenrod/DE, produziert unter optimalen Bedingungen 450 srm/h. „Der maximal verarbeitbare Stammdurchmesser beträgt 100 cm. Zu große Metallteile im Holz wären eine Katastrophe für den Hacker“, informiert Peter Bursch, Betriebsleiter in Heiligenkreuz vor Ort. Um Hackgut der Größe G100 zu produzieren, wird ein Sieb mit einem 90 mm Lochdurchmesser verwendet. Je weiter das Sieb, desto eher verlässt das Hackgut die Maschine.

Präzision und raue Bedingungen

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Um Schwingungen auszugleichen, ist der Tunnel-Metalldetektor auf einem eigenen Rahmen © DI Alexander Klingler

Am Rundholzplatz werden sowohl Nadel- als auch Laubholz verarbeitet. Nach der Aufgabe des Holzes werden die Stämme vereinzelt und über einen Kettenförderer dem Metalldetektor zugeführt. Die Kunst ist es, unter diesen groben Bedingungen, die am Rundholzplatz herrschen, eine präzise Messung durchzuführen. „Mesutronic hat sich auf diesen Bereich spezialisiert, wo es relativ rau zugeht“, erklärt Hans Janik, Gebietsverkaufsleiter für Österreich. Durch die enorme Antriebsleistung des Hackers ist das Stromnetz verunreinigt. Eine weitere Störgröße, welche die Messung beeinflussen kann, sind Vibrationen. Aus diesem Grund wird der Tunnelmetalldetektor von einem eigenen Rahmen getragen. Dieser Rahmen hat wiederum ein eigenes Fundament. Von außen sieht das Gerät eher unspektakulär aus. Es funktioniert nach dem Sender-Empfänger-Prinzip. Jede Magnetfeldänderung wird von der Elektronik ausgewertet. Wie viel Metall im Produktionsbetrieb zulässig ist, kann vom Bediener selbst festgelegt werden. Laut Mesutronic werden alle Metalle, wie Eisen, Kupfer, Messing, Aluminium sowie Edelstähle, als Einschlüsse oder lose Teile detektiert. Volle Erkennungsgenauigkeit ist bei Fördergeschwindigkeiten zwischen 0,01 bis 30 m/sek. gewährleistet. Eine Besonderheit in Heiligenkreuz ist die zusätzliche Schachtverlängerung am Gehäuse. Durch diese Einrichtung wird der Detektor extrem störsicher gegen äußere elektromagnetische Felder, die zum Beispiel durch Motoren, Frequenzumrichtern und Starkstromleitungen entstehen. 2012 hat man bei der Installation mit Mayrhofer Maschinenbau, Wenigzell, zusammengearbeitet. „Der Maschinenbauer aus der Steiermark schätzt die Zuverlässigkeit und das technische Know-how von Mesutronic“, ist Janik überzeugt. Umgekehrt lobt Janik die Zusammenarbeit mit Mayrhofer. Nach der Zerspanung wird das erzeugte Hackgut über einen Schneckenförderer direkt zur Verbrennung gefördert oder gelagert. Der Tagesbedarf liegt bei 400 t Hackgut pro Tag. Die Kesselanlage hat eine Leistung von 47 MW. Sie ist auf 30 bis 40 % Wassergehalt ausgelegt. „10 MW Leistung gehen in das Stromnetz, 17 MW Dampf an Lenzing und 1 MW Wärme an Abalon Hardwood für die Trocknung“, erklärt Bursch.
Mesutronic Gerätebau
Standort: Kirchberg im Wald/DE
Gründung: 1992
Geschäftsführer: Karl-Heinz Dürrmeier
Mitarbeiter: 120
Produkte: Metalldetektoren, Metallseparatoren, Metallsuchsysteme mit Förderanlagen, Ausscheideweichen und Netzwerklösungen für Kunden weltweit in der Holz-, Nahrungsmittel-, Pharma-, Chemie-, Kunststoff-, Textil-, Steine/Erden- und Recyclingindustrie. Exportquote:60 %