Im Koalitionsausschuss vom 23. März hat die deutsche Bundesregierung kundgetan, die Fördersätze des Bundesprogrammes für effiziente Gebäude (BEG) weiterzuentwickeln, indem diese nach den Treibhausgasemissionen pro Quadratmeter Wohnfläche sowie Lebenszykluskosten bemessen werden. Bereits im Koalitionsvertrag im vergangenen Jahr wurde eine nachhaltige Biomassestrategie angekündigt.
Biomasse soll aus Sicht von Maaß langfristig einer kaskadenförmigen Nutzung zugeführt werden. Die energetische Verwertung könne erst am Ende stehen. „Die Pelletsheizung weiter nach vorne zu stellen, ist nicht das Ziel“, erklärt Maaß laut dem Onlineportal haustechnikdialog.de. Bioenergie solle nur dort zur Anwendung kommen, wo es keine anderen Lösungen gebe. So sei im Fall von Pelletsheizungen eine Reduzierung der Förderungen angedacht, wohingegen sie in anderen Fällen fortgesetzt würden. Einen Zeitpunkt, wann dies passieren wird, nannte Maaß nicht.
Im Koalitionsausschuss hat die deutsche Bundesregierung noch heuer mithilfe einer Novelle den Effizienzstandard 55 bei Neubauten ab 1. Januar 2023 verbindlich festgelegt. Die 55%-Förderung war bislang nur bei individuellen Sanierungskrediten vorgesehen. Ferner ist geplant, dass ab 1. Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung zu 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Im Zuge der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird weiterhin der Heizungstausch einer Ölheizung mit 45% bezuschusst. Bis 2030 will die Bundesregierung bei der Fernwärme einen Anteil von mindestens 50% klimaneutraler Wärme erreichen.
Der Verband der Deutschen Holzwerkstoff-Industrie (VHI) begrüßt den Umstieg auf erneuerbare Energien in allen Sektoren, um die Gasabhängigkeit in Deutschland zu reduzieren. Der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien darf aber aus Sicht des Verbandes nicht zu vorschnellen Entscheidungen führen. Ob und in welchem Umfang der Ausbau der Holzwärme in moderne Feuerungsanlagen erfolgen kann, müsse durch die Biomassestrategie modelliert werden, erklärt man.
Der BDH hat in Berlin sein Strategiepapier „Zielbild Wärmemarkt 2045“ vorgestellt. Dabei stehen die vier Punkte – Beschleunigung der Heizungsmodernisierung, Ausbau und Einbindung erneuerbarer Energien, Dekarbonisierung der Energieträger im Wärmemarkt sowie Steigerung der energetischen Sanierungsrate – im Mittelpunkt. „Angesichts der aktuellen Entwicklungen müssen der Ausbau der erneuerbaren Energien inklusive Biomethan und Holzenergie sowie der Markthochlauf von Wasserstoff noch schneller organisiert werden als bisher geplant“, forderte BDH-Präsident Uwe Glock. Aus Sicht des Verbandes muss die Modernisierungsrate der Heizungen weiter gesteigert werden. Die zeitlichen Fristen sollen sich an dem Machbaren orientieren, also den verfügbaren Fachkräften.
Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) rechnet mit rund 60.000 zusätzlichen Monteuren, die benötigt werden, um, wie von der Politik gefordert, bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen in Deutschland zu installieren. 2021 wurden knapp 930.000 Anlagen in Betrieb genommen. Die Bundesförderung BEG finanziell abzusichern und verlässlich fortzusetzen, sei deswegen von entscheidender Bedeutung.