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Kaindl-Werk Kleßheim © Kaindl

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Kaindl baut 200 Mio. €-Biomasse-Heizkraftwerk

Ein Artikel von Holzkurier-Redaktion (für holzkurier.com bearbeitet) | 16.12.2024 - 11:15

16. Dezember 2024

Ende vergangener Woche wurden die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung des 150 MW-Projekts (118 MW Wärme, 32 MW Strom) aufgelegt. Davon werden 45 MW in Kooperation mit der Salzburg AG in das Fernwärmenetz eingespeist. Das entspricht dem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 Haushalten. Die Investitionskosten belaufen sich laut Unternehmensangaben mittlerweile auf 200 Mio. €. Das Projekt ist laut Kaindl „eine der größten privaten Investitionen in Ökoenergie in Österreich“. 

Der Baubeginn und die Inbetriebnahme des Heizkraftwerks seien noch nicht fixiert, betont das Unternehmen Kaindl. Zudem müsse die Anlage nach erfolgter Bewilligung zunächst noch erworben werden, heißt es weiter.

Die reine Bauzeit soll zwei Jahre betragen. Insgesamt sollen rund 317.000 t Brennstoff verwendet werden, davon 114.000 t aus dem eigenen Plattenwerk und 143.000 t Altholz aus Recyclinghöfen. Der Rest, etwa 55.000 t, bestehe aus Ersatzbrennstoffen aus der Gelben Tonne, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber salzburg.orf.at erklärte.

Update, 27. September 2022

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Kaindl-Geschäftsführer Konrad Grünwald, Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Salzburg AG-CEO Leonhard Schitter (v. li) © Salzburg AG

Um die Energieunabhängigkeit weiter zu stärken, plant M. Kaindl, Wals, die Errichtung eines Biomasse-Heizkraftwerks bis 2025. Vorbehaltlich einer positiven Umweltverträglichkeitsprüfung soll der Baustart im kommenden Jahr erfolgen. 

Kosten in der Höhe von 175 Mio. €

Mit dem Heizkraftwerk wird Kaindls Energieversorgung auf völlig neue Beine gestellt. Die Anlage wird auf dem Werksgelände in Wals-Siezenheim errichtet und produziert sowohl Strom für die Eigenproduktion als auch Wärme. Mit Projektkosten in der Höhe von 175 Mio. € ist das die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. 

Energieversorger nutzt Abwärme

Das Heizkraftwerk möchte das Energieversorgungsunternehmen Salzburg AG auch an sein Fernwärmenetz anbinden. Mit der Nutzung von Kaindls industrieller Abwärme ab 2025 schafft es die Salzburg AG, den fossilen Anteil in der Fernwärme auf ein Drittel zu reduzieren. „Mit diesem Projekt machen wir unsere Wärmeerzeugung unabhängiger vom internationalen Energiemarkt beziehungsweise von ausländischen Gasimporten. Die aktuelle geopolitische Lage hat uns einmal mehr gezeigt, dass der Ausbau von unabhängigen, erneuerbaren Energiequellen jetzt nicht schnell genug gehen kann“, erläutert Salzburg AG-CEO Leonhard Schitter. 

Künftig großer Wärmelieferant

Das Kraftwerk ist auf rund 145 MW ausgelegt. Damit werden 32 MW Strom erzeugt und 45 MW als industrielle Abwärme in das Netz der Salzburg AG eingespeist. Die restliche Wärme dient ebenfalls der Eigenversorgung. Damit wird Kaindl zum größten Lieferanten für das Fernwärmenetz in Salzburg. „Das neue Projekt wurde bereits vor der aktuellen Energiekrise konzipiert. Jetzt zeigt sich noch deutlicher, wie notwendig dieses Kraftwerk ist. Nur mit einer unabhängigen Energieversorgung wird es uns zukünftig gelingen, die regionale Wertschöpfung und die Arbeitsplätze zu erhalten“, erklärt Kaindl-Geschäftsführer Konrad Grünwald.

Zur Energiegewinnung soll ausschließlich Altholz eingesetzt werden. Mehr als 100.000 t fallen jährlich im eigenen Werk an, 230.000 t kommen aus Altholzrecycling im Umkreis von 150 km. Eine Verbrennung von Frischholz lehnt M. Kaindl als Ressourcenverschwendung entschieden ab. Für die Produktion wird der Brennstoff vom Lager in einem geschlossenen Transportband zum Kraftwerk transportiert. Hier wird die Energie in einem effizienten Verfahren mit mehr als 90 % Wirkungsgrad gewonnen.

20. September 2022

Mit dem Heizwerk sollen Strom und Wärme für den Eigenbedarf erzeugt werden. Zudem soll das Kraftwerk an das Fernwärmenetz der Salzburg AG angeschlossen werden, meldet orf.at.

Vorbehaltlich einer positiven Umweltverträglichkeitsprüfung soll der Baustart im kommenden Jahr erfolgen. Mit Projektkosten in der Höhe von 175 Mio. € stelle das die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte dar, heißt es.

 „Das Projekt wurde bereits vor der aktuellen Energiekrise konzipiert. Jetzt zeigt sich noch deutlicher, wie notwendig dieses Kraftwerk ist“, wird Kaindl-Geschäftsführer Konrad Grünwald zitiert.