Rund die Hälfte der produzierten 125.000 t/J Pellets verkauft Mercer Torgau als Sackware an Händler. Die Paletten stammen ebenfalls aus dem Werk in Torgau © Günther Jauk
Bis zu 15 Mio. Paletten, 125.000 t Pellets und 70.000 t Briketts werden 2023 den sächsischen Standort Torgau verlassen. Hinzu kommen noch Gartenprodukte, eine Klotzproduktion sowie eine Nagelfertigung, die täglich bis zu 20 t Nägel für den Eigenbedarf produziert. Seit Herbst 2022 ist die ehemalige Holzindustrie Torgau (HIT) Teil von Mercer International und firmiert unter dem Namen Mercer Torgau.
Mit dem Eigentümerwechsel rückte der Nachhaltigkeitsgedanke noch stärker in den Fokus des Unternehmens. „Unser Ziel ist es, möglichst nachhaltige und hochwertige Holzprodukte aus regionaler Forstwirtschaft herzustellen. Kein Holz verlässt unmodifiziert unser Werk“, bekräftigt Pellets-Vertriebsleiter Michael Kutter. Neben den Produkten an sich spielen dabei auch der Fertigungsprozess sowie die Verpackung wichtige Rollen.
So startete das Unternehmen 2021 eine Ausschreibung mit dem Ziel, die bei der Pellets-Sackwarenproduktion eingesetzte PE-Folie gegen eine recycelte Variante zu ersetzen. Da man rund die Hälfte der produzierten Pellets in 15 kg-Säcken verpackt, geht es dabei um über 4 Mio. Säcke pro Jahr.
Verpa ist mit seinen nachhaltigen Verpackungslösungen immer einen Schritt voraus.
Nachhaltigkeit ist Programm
Bei Mercer Torgau ist man bestrebt, die Produkte und Prozesse möglichst nachhaltig zu gestalten © Günther Jauk
Gewonnen wurde die Ausschreibung von Verpa Folie, Weidhausen/DE. Das bayerische Familienunternehmen produziert 60.000 t/J PE-Folien an drei Standorten und sieht sich als Innovationsführer in puncto Nachhaltigkeit. „Die Themen Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit stehen auf unserer Agenda ganz oben. Folienabfälle, die von unseren Kunden nicht benötigt werden, holen wir wieder ab und lassen sie in die Herstellung neuer Produkte einfließen“, berichtet Verpa-Key Account Manager Philipp Leppich. Zudem plant das Unternehmen am Standort Gunzenhausen ein eigenständiges Recyclingwerk, um den Wiederverwertungsgrad weiter zu steigern und unabhängiger von Zulieferbetrieben zu werden.
Bei Mercer Torgau setzt Verpa auf eine PCR-Folie, was laut Verpa-Anwendungstechniker Dominik Höhn die höchste Recyclingstufe darstellt: „PCR steht für Post Consumer Recycling und bedeutet, dass die Folie bereits im Kundengebrauch war und durch hochwertiges Recycling wieder dem Produktionskreislauf zugeführt werden kann. Da es sich um eine Polyethylenfolie handelt, kann dieser Vorgang beliebig oft wiederholt werden.“
Das Ohr am Markt
Die bei Mercer Torgau eingesetzte Folie von Verpa besteht aus recyceltem PCR-Kunststoff © Günther Jauk
Überzeugen konnte Verpa zudem mit einem umfangreichen Servicepaket sowie der inhaltlichen und geografischen Nähe. „Genau wie wir hat auch Verpa stets ein Ohr am Markt und ist bestrebt, sein Angebot stetig zu verbessern“, berichtet Lena Seemann, Leiterin technischer Einkauf bei Mercer Torgau. So kommt es immer wieder vor, dass Verpa mit einer neuen Idee und auch gleich einer neuen Folienrolle vor der Tür steht, um diese in der Praxis zu testen.
„Ist die neue Folie besser als das bestehende Produkt, setzten wir sie gleich ein. Wenn uns eine neue Lösung nicht überzeugt, geht sie wieder retour zu Verpa“, erläutert Pelletsproduktionkoordinator Tony Engel und Kutter ergänzt: „Im Büro kriegen wir diese kleinen, aber wichtigen Entwicklungsschritte oft gar nicht mit und freuen uns erst über das Resultat.“
Als Beispiel nennt Seemann die erfolgreiche Verringerung der Folienstärke von 80 auf 70 μm, was de facto eine Materialeinsparung von über 10% bedeutet.
„Genau diese Präsenz und der stetige Drang zur Weiterentwicklung und Verbesserung unserer Produkte und Leistungen schätzen unsere Kunden besonders und hebt uns von Mitbewerbern ab“, ist Leppich überzeugt.
Kurze Reaktionszeit
Als weiteren Vorteil der Verpa-Folien nennt Leppich die kurzen Lieferzeiten: „Wir lagern für jeden Kunden ein gewisses Kontingent an Folie bei uns im Haus, das jederzeit abgerufen werden kann. Bei Bedarf wird die Folie nur noch bedruckt und binnen ein bis zwei Wochen ausgeliefert.“ „Diese kurze Reaktionszeit ist in der Branche keineswegs üblich und macht uns deutlich flexibler“, freut sich Kutter, zu dessen Kundenstamm in erster Linie Händler mit entsprechend großen Abnahmemengen gehören.
Entscheidend war für Kutter, den Nachhaltigkeitsgedanken von Mercer zu unterstützen, die Umwelt zu schützen und die endlichen Ressourcen zu schonen.