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In Deutschland nahm in den ersten drei Quartalen 2023 der Anteil von Biomasseheizungen am Gesamtwärmeerzeuger-Markt deutlich ab © Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH)

Deutschland

Biomasse großer Verlierer am deutschen Heizungsmarkt

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer | 16.11.2023 - 15:23

Laut einer Mitteilung des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden in Deutschland in den ersten drei Quartalen erstmals seit den 1990er-Jahren wieder mehr als eine Million Heizungen verbaut. Damit stieg der Wärmeerzeuger-Gesamtmarkt um +46% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Während alle Heizungsarten große Zuwächse verzeichneten, wurden 2023 bisher 32% weniger Biomasseheizungen verbaut als noch im Vorjahr. Einzig Scheitholzkessel konnten einen Zuwachs von 33% verzeichnen. Der Verkauf von Pelletsöfen brach hingegen um 46% ein. Kumuliert wurden somit in den ersten neun Monaten rund 46.000 biomassebasierte Heizungen in Deutschland verbaut. Der Anteil am Wärmeerzeuger-Gesamtmarkt beträgt jedoch lediglich 4,4%. Gas bleibt weiter an der Spitze mit einem Marktanteil von knapp 60% und rund 625.000 abgesetzten Wärmeerzeugern.

Der deutsche Bundesverband erklärt das deutliche Plus aufgrund etlicher Vorzieheffekte. Die in Deutschland offen geführte Debatte rund um die Novellierung des GEG (Gebäude-Energie-Gesetzes) führte laut Mitteilung des BDH dazu, dass sich viele Hausbesitzer frühzeitig für eine Modernisierung ihrer Heizung entschieden haben.

Trotzdem rechnen die deutschen Heizungshersteller mit einem sehr schlechten Start im 1. Quartal 2024. Um den Heizungsmarkt weiter anzukurbeln und weitere Impulse für notwendige Modernisierungsmaßnahmen zu setzen, wurde nun gemeinsam mit dem deutschen Bundeswirtschaftsminister, Robert Habeck, ein Zehn-Punkte-Plan erarbeitet, der deutliche Steigerungen in den Förderungssummen vorsieht.