2023 war die Versorgungslage mit Pellets immer sehr gut. Die Lager bei den Kunden ebenso wie bei den Produzenten und Händlern sind gut gefüllt.
Mit 434.000 t lag der Pelletsverbrauch 2022 um 18% oder 66.500 t über der Jahresproduktion in der Eidgenossenschaft. Mit knapp 368.000 t wurde im Vorvorjahr eine Rekordhöhe erreicht. Für das Vorjahr rechnet proPellets Schweiz mit einer leicht geringeren Produktionsleistung. Die Produktionskapazität lag vor zwei Jahren bei 396.000 t, um 42% über dem Wert von 2020. Mit 280.000 t ist die Kapazität in der Schweiz seit Jahren sehr konstant gewesen. Nur die Produktionsmenge hat sich von 160.000 t 2015 in fünf Jahren auf 270.000 t im Jahr 2020 erhöht. Seit 2021 kam es parallel zu einer deutlichen Konsumsteigerung von Presslingen in der Schweiz zu einigen Neubauten von Pelletieranlagen sowie einem Kapazitätsausbau. Dadurch hat sich sowohl die Kapazität als auch die Pelletsproduktion um jeweils 100.000 t erhöht.
2022 kam es zu einem merkbaren Anstieg bei den Pelletsimporten in der Schweiz. 113.000 t wurden importiert, 42% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres 2021 (79.000 t). In den Vorjahren lagen die Einfuhrmengen meist zwischen 76.000 und 88.000 t im Jahr. Hintergrund ist laut proPellets Schweiz-Geschäftsführerin Sabine
L´Eplattenier-Burri der politische Druck seitens der Bundesbehörden, für eine Versorgungssicherheit zu sorgen. So wurden auch aus einigen Ländern erstmalig Pellets importiert. Der Exportanteil liegt im Berichtszeitraum 2015 und 2022 zwischen 30 und 481 t. 2022 wurden 405 t Pellets in die Schweiz importiert, im Jahr davor waren es nur 33 t.
Für das vergangene Jahr rechnet proPellets Schweiz wieder mit einem leichten Produktionsrückgang im Vergleich zu 2022. „Grund hierfür ist der hohe Lagerbestand, der aufgrund der großen Importmengen und des warmen Winters entstanden ist“, erklärt die proPellets Schweiz-Geschäftsführerin. So waren die Lager im September 2023 besser gefüllt als beim bisherigen Höchststand vom November 2022.
„Im Vergleich zu Österreich hat die Schweiz eine höhere Kapazität und erreicht Zahlen, die sich Österreich als Pflichtlager jederzeit überlegen könnte. Aber Lagerhaltung kostet“, konstatiert die Pelletsexpertin.
Werte in Tonnen | ||||
Jahr | Konsum | Produktion | Kapazität | Import |
---|---|---|---|---|
2015 | 234.000 | 160.000 | 280.000 | 82.355 |
2016 | 261.000 | 183.000 | 280.000 | 60.873 |
2017 | 285.000 | 210.000 | 280.000 | 86.662 |
2018 | 305.000 | 227.000 | 280.000 | 88.178 |
2019 | 332.000 | 257.000 | 280.000 | 75.606 |
2020 | 344.000 | 270.000 | 280.000 | 77.561 |
2021 | 417.975 | 324.000 | 346.000 | 79.440 |
2022 | 434.172 | 367.633 | 396.230 | 112.889 |
2022 war auch für den Kesselmarkt ein Rekordjahr. Damals wurden 2120 Pelletsanlagen (5 bis 600 kW) in der Eidgenossenschaft verkauft. Die Verkaufsmenge sank im Vergleich zum Folgejahr um mehr als die Hälfte. 2023 wurden landesweit nur noch 1127 Pelletsanlagen verkauft, ein ähnliches Niveau wie 2020, als 1186 Pelletskessel verkauft wurden. Dies war das Jahr, in dem erstmalig und in geringem Umfang Fördergelder für den Kauf von Pelletskesseln in der Schweiz existierten.
„Die Branche hofft auf einen langen Winter sowie darauf, dass die Kesselbranche die Trendwende bei den Verkäufen herbeiführt. Dank des ständigen Ausbaus in der Produktion und Logistik ist die Branche bereit, den Mehrverbrauch zu decken“, gibt sich L´Eplattenier-Burri zuversichtlich.