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Der Abbund erfolgt an einer Hundegger K2 © Schneider

Niedrigenergiehäuser

Ein Artikel von Administrator | 18.01.2001 - 00:00
Gumpp-Facts
Mitarbeiter: 53
Kapazität:50 bis 130 Häuser/J
U-Werte:bei 20 cm Dämmung in Außenwand: 0,2 W/m2Kbei 24 cm Dämmung in Dach: 0,18 W/m2Kbei 41 cm Dämmung im Passivhaus: 0,1 W/m2K
Mitglied bei 81fünf AG, AKÖH, HFB, GHB, Dach komplett
Zertifizierung: DIN ISO 9001
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Der Abbund erfolgt an einer Hundegger K2 © Schneider

Passend zum Firmenlogo - eine Sonnenblume - präsentiert sich die helle, natürlich selbst gefertigte und montierte Produktionshalle der Zimmerei Gumpp, Binswangen/D. Geplant wurde die Halle mit Sheddach vom Bruder des Inhabers, Dipl.-Ing. Michael Gumpp, Architektur und Holzbau, München. Die in 3 Wochen errichtete Fertigungshalle hat einige Vorgaben zu erfüllen. Eine möglichst große Halle mit einem minimalen Stützenraster von 7,5 m sollte es sein. Zudem war eine Hakenhöhe der Brückenkräne von 7,5 m gefordert.Umgehung einer Brandwand. Eine Halle dieser Größe (66,5 m auf 50 m) müsste normalerweise in zwei Brandabschnitte gegliedert und durch eine Brandschutzwand getrennt werden. Umgehen konnte man die Wand durch „aktive Brandschutzmaßnahmen”: eine eigene Löschwasserversorgung mit Wandhydranten und automatisch auslösende Rauch- und Wärmeabzugsklappen in den Sheddächern. Bauteile mit hoher Brandlast, wie die Isofloc-Befüllstation, das Heizhaus und der Druckluftraum werden als betonierte Anbauten vor die Halle ge-setzt.
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Arbeiten in der Vertikalen wird durch eine Grube im Boden möglich © Schneider

60 Häuser aus Holz pro Jahr. Was während des zweiten Weltkriegs unter Großvater Gumpp als Ein-Mann-Zimmerei begann, hat sich heute zum innovativen Holzhausbaubetrieb gemausert. Nach einer intensiven Planungsphase von Dipl.-Ing. Alexander Gumpp, Binswangen, wurde die neue Fertigungshalle 1999 gebaut. Bei der Fabrikplanung war Ing. Herrmann, Herford/D, beratend tätig, der schon Layouts für andere Betriebe, wie z. B. Baufritz erstellt hat. Im Mehrschichtbetrieb wären da-mit 130 Holzhäuser pro Jahr zu realisieren.Ordnung durch Paternoster. Nachdem die Zeichnungen und Stücklisten der Wohn- oder Gewerbegebäude mit Hilfe von Sema, Wildpoldsried/D, erstellt wurden, werden die Daten an die Hundegger K2, Hawangen/D, weitergegeben. Der Zusammenbau der Wände erfolgt auf zwei Tischen von Weinmann, St. Jo-hann-Lonsingen/D. Das Wenden wird mit Hilfe eines Krans durchgeführt, dies erhöht die Flexibilität bei der Tischbelegung.
Die Multifunktionsbrücke von Weinmann ist mit Sägen ausgestattet, das Nageln erfolgt mit Schussapparaten von Hand. Um Ordnung an den Tischen zu halten, wurde ein Paternoster installiert, in dem Hölzer in den verschiedenen Dimensionen ge-lagert werden.
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Ein Paternoster am Montagetisch erleichert das Handling © Schneider

>Mit Zellulose gedämmt. Die Dämmschichtdicke der Außenwände beträgt 200 mm. In den oberen Bereich des Rahmens werden Löcher gebohrt, durch die Zellulose eingeblasen wird. Dieser Dämmstoff wird von Isofloc, Kassel-Lohfelden/D, aus Zeitungspapier gewonnen und mit Borsalz gegen Entflammbarkeit und Schädlinge imprägniert. Angeliefert wird Isofloc in Big Packs. Dieser 1983 in Mitteleuropa eingeführte Dämmstoff ergibt mit der entsprechenden Beplankung eine Feuerwiderstandsklasse von F30 bis F90.Putz oder Holz. Die Zwischenlagerung der Hauselemente erfolgt hängend. Zum Verputzen der Wände besteht die Mög-lichkeit, diese in einer Grube zu versenken. Angeboten werden von Gumpp zudem alle Arten von Holzverkleidungen. Pro Haus wer-den 3 LKWs benötigt. Man verwendet Pritschen, die unabhängig von der Zugmaschine in der Halle beladen werden. Die in lo-gistisch richtiger Reihenfolge beladenen Großpaletten werden auf der Baustelle abgestellt und vom letzten LKW wieder komplett nach Binswangen transportiert. Weitere Standbeine. Ne-ben dem Wohn- und Gewerbebau hat Gumpp seine Ursprünge nicht vergessen: Selbstverständlich werden noch Dachstühle und Gauben abgebunden und errichtet. Wie die eigene Produktionshalle zeigt, stellt der Hallenbau ebenso kein Problem dar wie weitgespannte Tragwerke. Mit der Hundegger-Maschine wird in Binswangen Lohnabbund nach Kundenwunsch realisiert. Mit Partnerfirmen bietet die Zimmerei Komplettsanierungen und Dachgeschoßausbauten an.Tag der offenen Tür. Kurz vor der Fertigstellung eines Ge-bäudes lädt Gumpp interessierte Bauherren zu einem „Tag der offenen Baustelle” ein. Dabei kann man sich über die Ausfüh-rung der Häuser in Holz informieren. Das neue Bürogebäude kann am 30. Juni bei seiner Einweihung gemeinsam mit der Produktionsstätte besichtigt werden. CS