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Auf Anregung von Zimmerei entwickelt: Flächen-Element mit zusätzlicher Installationsebene © Schneider

Bauelemente gefragt

Ein Artikel von Administrator | 12.02.2002 - 00:00
Vom Roh- und Tiefbau sowie Baumatierialien und Metallbau wurde die Swissbau vom 22. bis 26. Januar in Basel dominiert. Im Vergleich zur thematisch gleich ausgerichteten Messe 2000 ging die Besucherzahl um 9% zurück.Die Holz verarbeitende Industrie präsentierte weiterentwickelte Holzbauelemente sowie Fenster und Türen.Mischbauweise als Chance. In die Höhle des Löwen hat sich Lignatur, Waldstatt/CH, gewagt: Inmitten von Metall verarbeitenden Firmen war der Stand des Holzelemente-Herstellers zu finden. Die Primärkonstruktion des Messestands bestand aus einem Stahl-Skelett, als Sekundärkonstruktion wurden vorgefertigte Lignatur-Flächenelemente eingesetzt. Dieser Aufbau ist vergleichbar mit dem Referenzobjekt Messehalle 13 in Hannover.Um den Trittschall bei Decken zu minimieren, hat sich DI Ralph Schläpfer von Lignatur ein Beispiel am Brückenbau genommen: Es wurde ein einseitig geöffnetes Hohlkastenelement entwickelt, das mit Tilgern (Masse auf Feder) gefüllt wird.Gemeinsam mit dem Holzbauunternehmen Horibe, Zäziwil/CH, konnte zum ersten Mal das Lignatur silence als Wohnungstrenndecke beim Anbau eines Mehrfamilienhauses eingesetzt werden. Die kostengünstigen Tilger wurden mit wenigen Handgriffen bereits im Werk eingebaut. Das Versetzen der Elemente auf der Baustelle dauerte aufgrund des höheren Eigengewichtes unwesentlich länger.
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Auf Anregung von Zimmerei entwickelt: Flächen-Element mit zusätzlicher Installationsebene © Schneider

Mit Installationsebene. Das Eggo-Flächenelement-plus wurde von Egg Holz Kälin, Egg/CH, vorgestellt. Es ist zusätzlich mit einer Installationsebene in Längsrichtung ausgestattet. Dieser Raum kann auch für eine Umschüttung genutzt werden. Das Element wird mit einer fertigen Untersicht hergestellt. Es werden Längen bis 18 m, Breiten bis 1 m, und Höhen bis 26 cm gefertigt. Die maximale Spannweite liegt bei 6,5 m.Das Element wurde nach Anregungen der Zimmerei Schönauer + Graf, Rebstein/CH, entwickelt, die zwischenzeitlich schon 2 Einfamilienhäuser damit realisiert hat.Selbsttragendes Akustikelement. In einer Gemeinschaftsproduktion von Holzbau Amann, Weilheim-Bannholz/D, und Kaufmann, Reuthe, wurden 2 Hallen für die Messe Friedrichshafen realisiert. Bei der größeren Mehrzweckhalle kamen für das tonnen-gewölbte rautenförmige Flächentragwerk vormontierte, selbsttragende Akustikelemente von Lignotrend, Weilheim-Bannholz/D, zum Einsatz.Die Spannweite der Halle liegt bei 67 m, die der Elemente bei 3,75 m. Letztere wurden als Mehrfeldträger verlegt und als Dachscheibe ausgebildet. Durch werkseitige Vorfertigung konnten so pro Tag 880 m² montiert werden. Die in den Elementen integrierte Absorberdämmung und die spezielle Profilierung sorgen dafür, dass der Luftschallwert von 48 dB und der Absorptionswert aw von 0,6 erreicht werden.Neben den Akustik- zeigte Lignotrend in Basel neue Wandelemente mit vertikaler Installationsmöglichkeit, jedoch ohne horizontale Kanäle. Dadurch gibt es keine kommunizierenden Luftschichten zwischen den Elementen.
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Einbau von Haustechnik in Holzelemente © Schneider

Ohne Leim oder Imprägnierung. Stehende Fichten-Tannen-Bohlen, ausschließlich mit Dübeln auf Versatz miteinander verbunden - so stellen sich die Lignoswiss-Wandelemente von Schmidlin, Steinen/CH, dar. Der Versatz ermöglicht Elektroninstallationen in Längsrichtung.„In den vergangenen 5 Jahren wurden mit Lignoswiss Dach-, Decken- und Wandelementen 65 Ein- sowie Mehrfamilienhäuser realisiert”, zeigt sich Robert Schmidlin zufrieden.Neue Vertretung. Die Vertretung in der Schweiz für Lenotec-Elemente von Merk, Aichach/D, hat das Sperrholzwerk Hess, Döttingen/CH, übernommen. Von Kerto, Köln/D, stellte man auf der Swissbau Hirnholzparkett aus.Neben Sperrholz- und Multiplexplatten werden von den Schweizern auch Liegemöbel und Formteile hergestellt. Für Blizzard, Mittersill, fertigt man beispielsweise Skikerne. Im Gegenzug hat Hess die Vertretung für Hohlkammerplatten aus Kunststoff übernommen, die bei Blizzard produziert werden. Einsatz findet dieser Werkstoff beim Messe- oder Bühnen- sowie beim Fahrzeugausbau.
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Filigraner Aluminium-Traufbereich beim Wintergarten aus Holz © Schneider

Platte fürs Flachdach. Eine neue Flachdämmplatte präsentierte Pavatex, Kleindöttingen/CH. Pavaflat ist eine Holzfaserdämmplatte, die sich durch Druckfestigkeit, Wärmespeicherkapazität und Schalldämmung auszeichnet.Einsatz findet sie bei Nackt- und Kiesdächern, sowie bei begrünten und begehbaren Dachflächen. Angeboten werden die Platten in Dicken von 35 und 60 mm, mit oder ohne Keilnut. Die Rohdichte liegt bei 260 kg/m³, die Wärmeleitzahl bei 0,05 W/mK.Die Pavatex Unger Diffutherm ist ein für den Holzbau jetzt auch in Deutschland bauaufsichtlich zugelassenes putzfähiges Wärmedämmelement für Außenwände und für die innenseitige Dämmung. Die Platte kann direkt auf den Ständerbau montiert werden. Bisher wurden so 1 Mio. m² Fassade ausgeführt.Optimierte Schalung. Die Schalungsträger von Tschopp, Buttisholz/CH, wurden mit angeschrägten Enden und Bohrungen im Mittelsteg zum Befestigen von Aufstocklaschen oder Konsolen standardisiert. Bei den Schalungsplatten ist Tschopp nun in der Lage, ein Logo aufzudrucken.Passivhausgeeignete Haustür. Sein Patent für Passivhausfenster hat Manfred Sigg, Hörbranz, übertragen und eine Passiv-Haustür entwickelt. Der Rahmen bekommt im Anschlussbereich zur Fassade - genau wie die Fenster - Luftschlitze. Er lässt sich wie die gedämmte Schwelle an die umschließenden Mauern und Wände anschließen. Bei der 98 mm dicken Tür kommen nur Naturmaterialien, also keine Kunststoffe und Schäume zum Einsatz.Der U-Wert über Stock und Türblatt liegt bei 0,77 W/m²K. Der Rechnung liegen folgende Parameter zugrunde: Stockaußenmaß 113 mal 228 cm, Vollbautür in Fichte mit 60 mm Wärmedämmfilz FDPL, Sockelholz unter der Schwelle mit Korkeinlage. Das Doppelfalzsystem ist mit Silikondichtungen versehen. Ein Mehrfachverriegelungsschloss wird standardmäßig angeboten, die Türbänder sind 3-dimensional verstellbar.
Swissbau-Facts
Besucher: 61.000
Aussteller: 780
Ausstellungsfläche: 35.000 m²
nächste Swissbau: 21. bis 25. Januar 2003 in Basel
Nur noch Glas sichtbar. Die von Böhler, Wolfurt, angebotene Stufenglas-Technik ist auf alle Systeme, wie Normalfenster, Fenster mit Setzhölzern oder Kämpfer, Schrägfenster, Rundbogen, Schwingflügel, Haustüren und Hebe-Schiebetüren anwendbar. Von außen ist nur noch Glas sichtbar, es ist alles flächenbündig, Wartungs- oder Silikonfugen gehören der Vergangenheit an. Die äußere Scheibe wird in Sicherheitsglas ausgeführt, wobei die maximale Schenkellänge des Glases bei 2800 mm und das maximale Eigengewicht der äußeren Scheibe bei 137 kg liegt. Ohne mechanische Sicherung sind diese Konstruktionen bis zu einer Gebäudehöhe von 8 m zulässig.Auch innen sind keine Glasleisten angebracht, die Beschläge verdeckt. Bei der Holz-Variante wird der Stockrahmen vollständig überdeckt, beim Holz-Alu-Fenster mit einem Alu-Rahmen verkleidet. Es wurde für alle Arten von Sonnenschutzsystemen entwickelt und eignet sich für lange Fensterfronten.Zusammenarbeit bei Fenstern. Der Innovationsgruppe Optiwin gehören 5 Partner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Die dabei entstandene erste passivhaustaugliche Schweizer Fensterlinie ist eine Zusammenarbeit zwischen Hunkeler, Luzern/CH, und Lehmann, Arnegg/CH. Neben der ersten Passivhaus-Tür der Schweiz, die ihr Zertifikat vom Passivhausinstitut, Darmstadt/D, auf der Messe verliehen bekam, standen die Fenster im Vordergrund.Das Dreiholz-Fenster wurde von Freisinger, Ebbs, entwickelt und von Lehmann produziert. Dieses aus drei Schichten bestehende Holzfenster erreicht inklusive Glasrandverbund den vom Passivhausinstitut geforderten Mindestwert von Uw = 0,8 W/m²K. „Auf dem Schweizer Markt ist es somit das erste für Passivhäuser geeignete Fenster ohne Polyurethandämmung”, so Daniel Lehmann. Für die Dämmung wird Holzfaserdämmstoff, beziehungsweise Kork oder Balsaholz eingesetzt. Dabei wird auf das Verkleben der einzelnen Schichten verzichtet, diese können also jederzeit wieder getrennt werden. Auch die 3 Schichten des Holz-Metall-Fensters, das von Hunkeler entwickelt wurde, sind analog aufgebaut. „Es ist das erste zertifizierte Fenster der Schweiz”, berichtete Rolf Hunkeler stolz.Wintergarten-System. Aluminium-Aufschraubprofile bietet Raico, Erkheim/D, in den Ansichtsbreiten 50, 56 und 76 mm an. Diese können auf Unterkonstruktionen aus Leim- oder Furnierschichtholz montiert werden. Für Ecken, Trauf und First gibt es entsprechend filigrane Elemente. „Somit entfällt das Kanten der Teile vor Ort und das Lackieren von Schnittkanten”, so Manfred Holzinger, Österreich-Vertreter in Thalheim/Wels.
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Eidgenössische Kooperation beim Fenster- und Türenbau: Hunkeler und Lehmann © Schneider

Zusammenarbeit bei Fenstern. Der Innovationsgruppe Optiwin gehören 5 Partner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Die dabei entstandene erste passivhaustaugliche Schweizer Fensterlinie ist eine Zusammenarbeit zwischen Hunkeler, Luzern/CH, und Lehmann, Arnegg/CH. Neben der ersten Passivhaus-Tür der Schweiz, die ihr Zertifikat vom Passivhausinstitut, Darmstadt/D, auf der Messe verliehen bekam, standen die Fenster im Vordergrund.Das Dreiholz-Fenster wurde von Freisinger, Ebbs, entwickelt und von Lehmann produziert. Dieses aus drei Schichten bestehende Holzfenster erreicht inklusive Glasrandverbund den vom Passivhausinstitut geforderten Mindestwert von Uw = 0,8 W/m²K. „Auf dem Schweizer Markt ist es somit das erste für Passivhäuser geeignete Fenster ohne Polyurethandämmung”, so Daniel Lehmann. Für die Dämmung wird Holzfaserdämmstoff, beziehungsweise Kork oder Balsaholz eingesetzt. Dabei wird auf das Verkleben der einzelnen Schichten verzichtet, diese können also jederzeit wieder getrennt werden. Auch die 3 Schichten des Holz-Metall-Fensters, das von Hunkeler entwickelt wurde, sind analog aufgebaut. „Es ist das erste zertifizierte Fenster der Schweiz”, berichtete Rolf Hunkeler stolz.Wintergarten-System. Aluminium-Aufschraubprofile bietet Raico, Erkheim/D, in den Ansichtsbreiten 50, 56 und 76 mm an. Diese können auf Unterkonstruktionen aus Leim- oder Furnierschichtholz montiert werden. Für Ecken, Trauf und First gibt es entsprechend filigrane Elemente. „Somit entfällt das Kanten der Teile vor Ort und das Lackieren von Schnittkanten”, so Manfred Holzinger, Österreich-Vertreter in Thalheim/Wels.