Fünf Länder besitzen etwa die Hälfte der weltweiten Waldfläche: Russland, Brasilien, Kanada, USA und China. „Es findet weiterhin ein Waldflächenverlust von rund 13 Mio. ha/J statt, 7 Mio. ha/J werden - überwiegend durch Plantagenwirtschaft - abgefedert”, erläuterte Wegener. In einem 10-Punkte-Katalog zeigte er die wichtigsten Argumente für Forst und Holz wie etwa den Kohlenstoffspeicher von holzbasierten Produkten und den aktiven Klimaschutz von bewirtschafteten Wäldern auf. „Forst und Holz spielen eine wichtige Rolle in Konzepten zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz”, bekräftigte Wegener.
Kurhaus Meran war zum 5. Mal Austragungsort des Internationalen Branchenseminars für Frauen der Holz- und Bauwirtschaft © DI (FH) Martina Nöstler
Im ÖkoPot-Projekt wurden für das Produkt Innenwand berechnet, dass eine Steigerung des Anteils von Holzinnenwänden von derzeit 7 auf 30% deutschlandweit mehr als 1000 Tera-Joule (TJ) Primär-Energie und 170.000 t CO2-Äquivalente im Lebenszyklus eines Produktes eingespart werden können. Basis des Projekts waren Ökobilanzen und Marktdaten. In Detailanalysen weisen die Ökobilanzen weitere Möglichkeiten auf: So könnten die Holzinnenwände deutlich verbessert werden, wenn man umweltfreundliche Dämmvarianten verwendet, da Dämmung bis zu 40% zur Umweltwirkung beiträgt”, berichtete Nemuth.Mehr Holz am Bau. „ Die Bauproduktion in Österreich beträgt etwa 15% des BIP”, erläuterte Univ.-Prof. DDI Wolfgang Winter, TU Wien. Das sind pro Kopf 3700 €/J. Es werden 20.000 Einfamilienhäuser pro Jahr gebaut, davon nur rund 4000 (20%) in Holz (meist Fertighäuser). „Von 30.000 mehrgeschossigen Bauten errichten die Österreicher lediglich 2% in Holzbauweise”, führte Winter aus. Im Wiener Wohn- und Bürobau betragen die gespeicherten CO2-Äquivalente von Holz in Tragwerken sowie im Ausbau über 8 Mio. t. Der Energieinhalt liege bei 83.000 TJ, führte Winter aus. „Ziel ist es, mehr Holz im Bau einzusetzen und den Vorfertigungsgrad zu erhöhen”, forderte er.Guter Bogen gespannt. Der Nachmittag gliederte sich in die zwei Themenblöcke Akustik und Ästhetik, wobei der Holzbau im Vordergrund stand sowie Material und Gestaltung mit Designtrends und Holzwerkstoffen. „Der Einsatz von unterschiedlichen Oberflächen und Holztexturen im Innenausbau ermöglicht es uns, das Spannungsfeld zwischen Design, Material und Haptik auszureizen”, forderte Prof. Stefanie Eberding, (se)arch, Architekten BDA, Stuttgart/DE, das breite Anwendungsfeld von Holz zu nutzen.
„Der Einsatz von Holz in unserer Arbeit als Architekten ist bei unseren Projekten ein fester Bestandteil geworden”, erläuterte Eberding. Sie stellte den Teilnehmerinnen einige Objekte vor, bei denen Holz - neben anderen Materialen wie Stahl oder Beton - als Gestaltungs- oder konstruktives Element eingesetzt wurde. So wurde etwa beim Objekt Loft Michel ein in den Raum eingestelltes Möbel aus Zebrano verwendet, das die beiden ansonst offen gehaltenen Ebenen optisch miteinander verbindet. Im Inneren dieses Blocks befinden sich untergeordnete Nutzungen wie Garderobe, Handwaschnische, Toilette und Abstellflächen.Akustik im Holzbau. „Ein Gebäude wird später nicht dadurch beurteilt, wie es aussieht, sondern was es leistet.” Architekt Manfred Fetscher, Illmensee/DE, berichtete in Meran über seine Erfahrungen hinsichtlich der Akustik. „Wir versuchen, zweckmäßig, dauerhaft und schön zu bauen. Kein Material wird bevorzugt, sondern nach Qualität, Einsatz und Möglichkeit verwendet”, führte Fetscher aus. Wie sich der Schall in einem Raum ausbreitet und wieder reflektiert wird, hängt von der Oberflächenbeschaffenheit ab. Fetscher brachte als Beispiel die Mehrzweckhalle in Illmensee, die obwohl komplett in Holz ausgeführt, dennoch eine schlechte Akustik habe. Bei Folgeprojekten hat Fetscher nun oftmals auf die Akustik-Elemente von Lignotrend, Weilheim-Bannholz/DE, zurückgegriffen und damit gute Erfahrungen gemacht. Auch setzt er über 2,5 m Raumhöhe sägeraues Holz ein, das ebenso einer guten Akustik dienlich ist.
„Eine gute Raumakustik ist kein Zufallstreffer, sie muss geplant werden und sie ist meistens von uns Architekten planbar”, schloss Fetscher.
„Es besteht weiterhin ein großes Wachstums-Potenzial für Hochbau in Osteuropa. Das Potenzial des Trockenbaus steigt exponentiell zu den wirtschaftlichen Kennzahlen. Der Trockenbau bietet im Osten das größte Potenzial aller Bausysteme”, zog Peter-Knauf ein Fazit.
Knauf verfügt weltweit über 130 Produktionsstätten in mehr als 35 Ländern und erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von 4,7 Mrd. €. Heute wird das Unternehmen von Niklaus und Baldwin Knauf vom Stammsitz Iphofen/DE geführt.
DI (FH) Heidrun Fillafer, Assistentin der Geschäftsführung bei Mafi, Schneegattern © DI (FH) Martina Nöstler
Außerdem werden Abläufe im Unternehmen kontinuierlich verbessert - auch durch qualifiziertes Personal. Damit hat man es bei Mafi in den vergangenen zwei Jahren geschafft, die Produktivität pro Mitarbeiter auf 4 m²/h nahezu zu verdoppeln. „Ich bin sehr stolz auf mein Team”, schloss Fillafer.
Burga Warrings, Provice Vertriebs- und Marketingagentur, Landsberg am Lech/DE © DI (FH) Martina Nöstler
„Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied”: Die Trainerin Uschi Eichinger, Welden/DE, zeigte den Teilnehmerinnen die negativen Auswirkungen von Stress auf den Organismus auf. „Positiv denken heißt nicht, Probleme zu ignorieren, sondern Situationen zu ändern”, erläuterte Eichinger.
Renate Rubinstein
Netzwerke pflegen und Kontakte bilden sei für Frauen sehr wichtig, meinte Prof. Dr. Katrin Künzi, BFH Biel, in ihrer Eröffnungsrede. Das Seminar in Meran sei dafür ein geeigneter Ort in entspannter Atmosphäre, um über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
Das nächste Frauenseminar wird am 26. und 27. Juni 2008 wieder in Meran über die Bühne gehen.