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Sakraler Holzbau in rumänischer Tradition © DI (FH) Florian Strauß

Gotteshaus als Prestigeobjekt

Ein Artikel von DI (FH) Florian Strauß | 10.01.2008 - 14:51
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Sakraler Holzbau in rumänischer Tradition © DI (FH) Florian Strauß

Durch ungleiche Dachneigungen, Rundungen und schräge Ecken waren Werkplanung und Zuschnitt der Elemente eine Herausforderung. "Es war alles dabei, was die Zimmerei hergibt", erklärte Zimmermeister Ferdinand Lienbacher. "Besonders zeitintensiv war die runde Eindeckung aller Grate mit Holzschindeln."
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Zimmermeister Lienbacher zeigt die Doppelklingschrot-Eckverbindung © DI (FH) Florian Strauß

Die Doppelklingschrotverbindung für die Gebäudeecken hat die Zimmerei maschinell hergestellt. Hierfür wurden bereits vor zwei Jahren zusammen mit dem Hersteller spezielle Maschinen entwickelt. Die Zierkopfbänder und Schnitzereien wurden von Hand gefertigt. "So einen schönen Auftrag bekommt man nicht alle Tage", freute sich Lienbacher. Das Gebäude ist 20  m lang, 8  m breit und hat eine Wandstärke von 16  cm. Der Turm ist 20  m hoch und wurde nach Vorfertigung im Betrieb millimetergenau ins Kirchendach eingesetzt.

In 70 Tagen

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Aufwändige Eindeckung mit Lärchenschindeln © DI (FH) Florian Strauß

Zunächst war die Produktion der Bauteile der Kirche in Rumänien vorgesehen. Doch zeitaufwändiger Abbund der Elemente von Hand und hohe Transportkosten trieben den Preis in die Höhe. Architekt Dumitru und Pfarrer Dr. Dumitru Viezuianu, die treibende Kraft des Projekts, ließen sich vom Angebot des Zimmermeisters Lienbacher überzeugen. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad und kurzen Transport konnte man günstiger anbieten. Das Gebäude wurde im nahen Kuchl aus heimischer Bergfichte und Lärche gefertigt.
Die Produktion mit CNC-gesteuertem Abbund nahm 14 Tage in Anspruch. Nach weiteren zwei Wochen Montage konnte die Dacheindeckung mit Lärchenschindeln gestartet werden. Alles in allem brauchte man rund 70 Tage zur Errichtung der Kirche. Die Gebäudekosten betrugen 300.000  €.
Um auch weiter angereiste Mitglieder der rumänisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft beherbergen zu können, soll 2008 neben der Kirche ein Gemeindezentrum entstehen. Auch dieses soll in Blockbauweise erstellt werden.

Daten und Fakten Kuchler Blockhaus

Gründung: 1980 (seit 1955 Zimmerei)
Gründer: Ferdinand Lienbacher
Geschäftsführer: Peter Lienbacher
Mitarbeiter: 25
Produktion: 40 Häuser pro Jahr; 2/3 Blockbau, 1/3 Modulbau