Sieben Tage pro Woche Einsatz machen sich bezahlt: Brigitte Decker-Wilbert ist im Familienunternehmen für Leimholz zuständig © Alfred Riezinger
Durch diese Streuung bei den Kunden und Märkten spürte man bei Decker auch den herben Knick der deutschen Bauwirtschaft im Vorjahr nicht so stark. „Wir dürfen nicht jammern. Speziell der Leimholzbereich läuft bei uns sehr gut”, berichtet die Geschäftsführerin. „Wir konnten in diesem Jahr durch den milden Winter die Produktion gleich nach den Feiertagen sehr gut ausgelastet starten.”
Decker-Wilbert ist sich sicher, dass sich der inländische Holzbau wieder erhole. „Für einige Hersteller wird es sicherlich schwierig werden”, meint sie. Auch in Deutschland müsse man den demografischen Wandel berücksichtigen. Die Geburtenrate sei eben rückläufig und die leerstehenden Häuser in gewissen Regionen müssten zuerst wieder bewohnt werden.
Zu niedriger Schnittholzpreis
Haus aus Douglasie: Diese Holzart ist wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit besonders für die Außenanwendung geeignet © Decker
Das Rundholzangebot beurteilt sie als begrenzt. „Ich könnte mir vorstellen, dass es für Säger, die nun starten, bei der Rundholzversorgung mittelfristig zu großen Herausforderungen kommen wird“, meint die Geschäftsführerin.
Osten hat Zukunft
„Der Markt in den östlichen Ländern ist für die Zukunft interessant“, meint Decker-Wilbert. „Wir liefern dorthin und verzeichnen wachsenden Bedarf. Jedes Land hat in Europa seine speziellen Produkte und wir können uns durch unsere Flexibilität auf vieles einstellen.“Traditionelles Produkt
Bei Decker beschäftigt man sich „immer schon” mit der Weiterverarbeitung. Waren es ursprünglich Schalungsplatten, so produziert man heute Schnittholz und Hobelware. 100.000 m3/J Leimholz runden das Angebot ab. 1997 startete man mit dem Bau des ersten Leimholzwerkes. Das Sägewerk wollte man nicht vergrößern, da Rundholz begrenzt verfügbar ist. Begonnen wurde die Leimholzproduktion mit Duobalken. „Wir waren einer der ersten Hersteller, der nach Italien exportierte”, erinnert sich Decker-Wilbert. „Bei Duobalken handelt es sich um ein gutes Produkt mit super Holzeigenschaften”, ist sie überzeugt. „Wir stehen hinter diesem Produkt.”Weiters stellt man in Morbach Triobalken, BSH und bei Bedarf wieder KVH her. Da man auch über ein Hobelwerk verfügt, fertigt man auch Profilholz mit Gestaltungsmöglichkeiten für den Kunden. Spezielle Hartschaum-Trägerbalken produziert man unter dem Namen Isolam. Auf eine Schaumplatte werden beidseitig Profilbretter geklebt. Die freie Spannweite liegt zwischen 3 und 6,5 m, je nach Produktstärke und Auflagepunkt. Ein weiterer Vorteil, den Decker-Kunden genießen, ist der typische eines Sägewerks mit Weiterverarbeitung: die kombinierte Lieferung von Schnitt- und veredeltem Holz. Viele Kunden versorgt man mit den eigenen Lkw erkennbar am Regenbogen, wobei eine Fuhre durchschnittlich für zwei Abnehmer bestimmt ist. Eingeschnitten werden Fichte, Douglasie, Lärche und Kiefer aus dem Hunsrück und dem Saarland. Für den Holzbau in Europa habe sich die Douglasie, auch wegen ihrer Widerstandsfähigkeit im Außenbereich zum Vorzugsprodukt entwickelt. Kiefern- und Gebirgslärchen-Schnittholz kauft man zu. Für Liebhaber importiert man im großen Stil skandinavische Ware. Die Trocknungskapazität beträgt 130.000 m3/J.
Ständig Neues
Da das Unternehmen viele Kunden in der Alpenregion beliefert und dort der Haustyp Chalet weit verbreitet ist, investierte man in eine neue Flachkeilzinken-Anlage. Ausrüster war wieder SMB, Vöhringen/DE. „Der Vorteil der Flachkeilzinkung ist, dass horizontal gefräst wird”, weiß Decker. „So ist auf Sichtseite nur eine dünne Fuge zu sehen. Für Leute, die komplett in Holz bauen wollen, ist eine nicht sichtbare Zinkung ein wichtiges Argument.Weiters stieg man in die BSP- und in die Massivholzmauer (MHM)-Produktion ein. Dazu baute man eine neue Fertigungshalle. Verleimt wird mit PU-Leim von Purbond, Sempach-Station/CH, wobei man besonders mit dem Service sehr zufrieden war.
Gründung:1970
Geschäftsführer:Eugen Decker,Brigitte Decker-Wilbert
Standort:Morbach/DE
Mitarbeiter:160
Produkte:Schnittholz, Hobelware, Schalungsplatten, Duo/Triobalken, BSH, KVH, Duo-Balken-NF, Brettstapel-Elemente, Isolam, BSP
Holzarten:Fichte, Douglasie, Lärche, Kiefer
Export:80 %
Geschäftsführer:Eugen Decker,Brigitte Decker-Wilbert
Standort:Morbach/DE
Mitarbeiter:160
Produkte:Schnittholz, Hobelware, Schalungsplatten, Duo/Triobalken, BSH, KVH, Duo-Balken-NF, Brettstapel-Elemente, Isolam, BSP
Holzarten:Fichte, Douglasie, Lärche, Kiefer
Export:80 %