1225807883.jpg

Zeigen die Neuentwicklung: Robert Preininger, Michael Quehenberger, Maximilian Pristovnik und Hermann Huber (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Hohes Wärmedämmvermögen

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 04.11.2008 - 16:13
1225807883.jpg

Zeigen die Neuentwicklung: Robert Preininger, Michael Quehenberger, Maximilian Pristovnik und Hermann Huber (v. li.) © Dr. Johanna Kanzian

Eine Holz-Massivwand mit hohem Wärmedämmvermögen hat die Bautechnische Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg (BVFS) mit dem Diplomanden des Studienganges Holztechnik und Holzwirtschaft, DI (FH) Michael Quehenberger, und der Unterstützung der Timberfreaks entwickelt. Die Diplomarbeit wurde von DI Robert Preininger, Abteilungsleiter für Bauphysik und Hochbau in der BVFS, betreut.

Geringe Wärmeleitfähigkeit

1225807960.jpg

Weitere Variante: Wabeneinlagen sorgen für den Lufteinschluss und somit für eine geringe Wärmeleitung © Dr. Johanna Kanzian

Die entwickelten Wandelemente bestehen aus Fichte und beinhalten Lufteinschlüsse im Wandkörper. Diese werden entweder durch Papierwaben oder Distanzleisten gebildet. „Somit erhalten wir eine geringere Wärmeleitfähigkeit”, zeigt sich Quehenberger mit seiner Arbeit zufrieden. „Die gesetzlichen Anforderungen der Salzburger Wärmeschutzverordnung an eine Außenwand werden bereits bei einer Wanddicke von 25 cm erreicht”, erklärt Preininger.
„Da in dieser Diplomarbeit ausschließlich die Aspekte des Wärmeschutzes behandelt wurden, ist es für den weiteren Verlauf der Entwicklung wichtig, zusätzliche Untersuchungen durchzuführen. Diese müssen den Bereich der Statik als auch Untersuchungen zum Quell- und Schwindverhalten der Wandelemente beinhalten”, erklären die beiden Geschäftsführer der Timberfreaks, DI (FH) Maximilian Pristovnik und DI (FH) Hermann Huber. Für weitere Projektpartner sind die Beteiligten offen.
Die Timberfreaks befassen sich mit Innovationsmanagement und Produktentwicklung. Unter anderem beschäftigt man sich mit der Optimierung von Produktionen.

Keine zusätzliche Dämmung

1225808052.jpg

Fichtenholz-Massivwand: Wandaufbau mittels Distanzleisten (vorne) © Quehenberger

„Einer der Vorteile gegenüber herkömmlichen Wänden ist, dass keine zusätzliche Dämmung benötigt wird”, ergänzt Pristovnik. So verringert sich die Wanddicke, was zu einem Raumgewinn führt.
Weiters entstünden keine materialbedingten Wärmebrücken. Die Wand mit den Distanzleisten benötige ausschließlich Holz und Leim. „Dies ist für die Holzindustrie von hoher Bedeutung, denn nur durch den Verzicht auf zusätzliche Produkte kann die neu entwickelte Holz-Massivwand ihre Chance steigern”, weiß Preininger. Grundsätzlich sind die Wandaufbauten durch die gewählte Ausführung formstabil. Ein hohes Potenzial sehen die Entwickler für den Einsatz bei Passivhäusern. „Die Bauart und Ausführung eines Passivhauses wird, auf lange Sicht betrachtet, den allgemeinen Baustandard darstellen. Die vorliegende Außenwand wurde zur Erreichung des Niedrigenergiestandards entwickelt, und dieser wird erreicht”, berichtet Preininger.

Dienstleistungen rund um Holz ausweiten

Die Bautechnische Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg ist eine akkreditierte Prüf- und Überwachungsstelle sowie Forschungsanstalt. In Zukunft möchte man die Dienstleistungen rund um Holz ausweiten. So werden unter anderem Dienstleistungen zur Erreichung von CE-Kennzeichnungen und das ÜA-Zeichen für vorgefertigte Wand- und Deckenelemente angeboten. Im Bereich der Forschung wird die Zusammenarbeit mit Kuchl ausgebaut.

Holz-Massivwand

Aufbau: Wandelement aus Fichte mit Lufteinschlüssen (Papierwaben oder Distanzleisten) im Wandkörper
Projekt: im Rahmen einer Diplomarbeit an der FH Salzburg gemeinsam mit dem BVFS und Unterstützung der Timberfreaks
Anforderung: Holz-Massivwandelemente erfüllen bereits ab 25 cm Wanddicke die Anforderungen an den Wärmeschutz für Außenwände gemäß Salzburger Wärmeschutzverordnung