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Großer Andrang am Griffner-Messestand auf der SAIE © Johanna Schnaubelt

Gute Auftragslage in Italien

Ein Artikel von Johanna Schnaubelt | 16.11.2009 - 14:36
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Bei Wolf war man mit dem Messeverlauf und mit dem erfolgreichen heurigen Jahr durchaus zufrieden © Johanna Schnaubelt

Seit acht Jahren ist die Wolf-Gruppe mit Wolf System, Freienfeld/IT, auf der SAIE vertreten. „Die Baumesse in Bologna ist die größte in Italien. Aus diesem Grund ist es für uns wichtig, auf einem solchen Branchentreffen präsent zu sein”, informierte Andrea Trentin, Verkaufsleiter Wolf Haus. „Wir wollen auch heuer viele neue Kontakte in Bologna knüpfen.”

Stark steigende Tendenz

„Seit 2000 verkauft Wolf System mit seiner Marke Wolf Haus Fertighäuser in Italien und hat seit zwei Jahren die Marktführerschaft übernommen”, berichtete Trentin. „Wolf Haus ist es gelungen, bei der Ausschreibung zum Wiederaufbau im Erdbebengebiet Abruzzen das größte Baulos in Holzbauweise zu gewinnen.” Das Unternehmen hat den Zuschlag für die Errichtung von 21 dreigeschossigen Gebäuden mit 512 Wohneinheiten in Energieklasse A erhalten. Ziel ist, die Häuser bis 15. Dezember schlüsselfertig zu stellen. 400 Wohneinheiten wurden bereits an die Bevölkerung übergeben. „In dem Projekt ist es uns gelungen, die Holzbauweise in Italien endgültig zu etablieren und dessen Stärken ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu rücken”, berichtete Trentin vom Erfolg. Abgesehen von diesem Großauftrag ist es Wolf Haus gelungen, den Verkauf im Vergleich zum Vorjahr um 30% zu steigern. „In Italien hat das Bauen mit Beton zwar eine große Tradition”, erklärte Trentin, „aber die Mentalität ändert sich schlagartig. Der Wunsch nach einer nachhaltigen Bauweise ist stark und Holz hat dabei den größten Anteil, vor allem bei sozialen Einrichtungen. Alle 512 Wohneinheiten in den Abruzzen wurden KlimaHaus A zertifiziert und machen damit Wolf Haus auch zum Vorreiter in Nachhaltigkeit.”

Ökologie und Design

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Großer Andrang am Griffner-Messestand auf der SAIE © Johanna Schnaubelt

Auf der wichtigsten Baumesse in Italien ist Griffner seit 2006 vertreten. „Ab dem kommenden Jahr werden wir auch auf der Made Expo in Mailand sein”, führte DI Alberto Schiavinato, Geschäftsführer Griffner in Italien, aus. „Denn Messen sind ein wichtiges Schaufenster der Branche, obwohl das Internet immer stärker zur Information genützt wird.” Es fiel positiv auf, dass die Messebesucher sehr gut informiert waren und es aus diesem Grund einige konkrete Anfragen gab.
Griffner möchte auf der SAIE konsequentes Bauen in Bezug auf Ökologie und Design vermitteln. „Nicht nur in Einfamilienhäusern, sondern auch in öffentlichen Gebäuden kommen diese beiden Aspekte vermehrt zum Tragen”, war Schiavinato überzeugt. „Die Italiener verlieren immer mehr ihre Skepsis gegenüber der Holzbauweise, von vielen auch als Filigranbauweise belächelt.” Diesbezüglich leistet der Wiederaufbau in den Abruzzen einen wesentlichen Beitrag. Auf der Messe präsentierte sich Griffner auch als Komplettanbieter: „Wir haben ein eigenes Unternehmen, das die komplette Haustechnik übernimmt. Darüber hinaus haben wir auch ein Joint Venture mit dem italienischen Möbelunternehmen Studio House, Pordenone/IT. Wir können somit auch die gesamte Einrichtung anbieten.”
Griffner baut ein Haus in dreieinhalb Monaten und übergibt es schlüsselfertig, es wird eine Termingarantie abgegeben. In diesem Jahr baute Griffner 30 Häuser in Italien. „Das heurige Jahr war schlechter als gehofft aber besser als gefürchtet”, informierte Schiavinato. „Auch wir waren mit der Wirtschaftskrise konfrontiert. So kam es zur Verschiebung einiger Aufträge.” Man geht davon aus, dass sich die allgemeine Wirtschaftslage im nächsten Jahr wieder bessern wird. Dass bereits einige positive Signale in diese Richtung da sind, erfuhr man am Griffner-Messestand.

Massivholzwand überzeugt

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Die Wigo-Haus-Massivholzwand mit integrierter Wärmedämmung präsentierten Sara Coradini, Rudolf Ogriseg und Franco Berti (v. li.) © Johanna Schnaubelt

Da man auf der Messe in Bologna viele nationale Kontakte knüpfen kann, ist Wigo-Haus Italia, Bozen/IT, bereits zum dritten Mal auf der SAIE vertreten. Den Grund für die fehlenden Aussteller sieht Ing. Rudolf Ogriseg, Geschäftsführer Wigo-Haus Italia, ganz klar: „Die wirtschaftlichen Zeiten sind schwierig und es findet eine Abwanderung zu anderen Messen statt.” Wigo-Haus Italia ist auch auf den Messen Made Expo in Mailand und Casa Clima in Bozen vertreten.
„Dieses Jahr war sehr positiv am italienischen Markt. Wir konnten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern”, betonte Ogriseg. Den Erfolg führte Ogriseg unter anderem auf die verleimte Massivholzwand mit integrierter Wärmedämmung zurück. „Unsere Wand hinterlässt optisch einen massiven Eindruck. Dank dem hohen Holzanteil wird das Haus im Sommer gekühlt. Von dieser Technik zeigen sich viele Ingenieure und Planer überzeugt.” Heuer errichtete Wigo-Haus Italia 30 Häuser in Italien, im Vorjahr waren es noch 20. Für 2010 strebt man ein ähnlich gutes Ergebnis wie dieses Jahr an. Die wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen haben keine Auswirkungen auf Wigo-Haus Italia. Man räumte zwar ein, dass es in Österreich eine gewisse Stagnation gab, jedoch kam es nur zur Verschiebung von Aufträgen - storniert wurde keiner.

Positive Signale

Die Entwicklung des Holzbaus in Italien sieht Ogriseg sehr positiv: „Vor allem in Nord- und Mittelitalien besteht großes Potenzial. Ferner geht es langsam mit der gesamten Holzbranche aufwärts, die Stimmung ist verhalten, aber doch zuversichtlich.”