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Pfosten-Riegelverbindung mit W4-Hoffmann-Schwalben © Hoffmann Maschinenbau

Schwalben Europaweit

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 26.05.2010 - 10:19
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Pfosten-Riegelverbindung mit W4-Hoffmann-Schwalben © Hoffmann Maschinenbau

Was haben ein Einkaufszentrum mit 15 ha Verkaufsfläche in Cardiff/UK und ein Südtiroler Passivhaus gemeinsam? Bei beiden werden Hoffmann-Schwalben zur einfachen aber stabilen Holzverbindung eingesetzt. Hoffmann Maschinenbau, Bruchsal/DE, hat ein Produkt entwickelt, das von Bilderrahmen bis zum Holzbau eingesetzt wird. Das Prinzip ist – wie bei vielen guten Ideen – simpel. In den zu verbindenden Oberflächen werden schwalbenschwanzförmige Schlitze eingefräst. Darin werden passende Schwalben eingeklopft. Dass diese Verbindungen durchaus imstande sind, hohe Lasten zu tragen, beweisen mittlerweile Projekte in ganz Europa.

Bei dem im Herbst 2009 eröffneten St. David's Shopping Center in Cardiff stand die englische Bespoke Acoustic Interiors, Thaxted/UK, vor der Aufgabe, die Metall-Tragstruktur der Halle mit feuerfesten Paneelen zu verkleiden. Design und Sicherheit sollten dabei gleichermaßen erfüllt werden. Die Wahl der Architekten fiel aus diesem Grund auf Holzpaneele mit der edlen Optik von Sandahorn-Furnier, bekantet mit massiven Umleimern aus Birke und einer Hochglanz-Lackoberfläche. Präzise Holzkonstruktionen, wie im Falle des Shopping Centers zur Befestigung der stabilen, aber schwergewichtigen Deckenverkleidung, zählen zur Kernkompetenz des europaweit agierenden Unternehmens. 

Geschäftsführer Terry Baccarini erklärt, dass die Rahmenkonstruktion immer nur in Einzelteilen an die Baustelle geliefert werden konnte und dort zusammengesetzt wurde. Präzise Arbeit mit geringen Toleranzen war essenziell, da kleinste Abweichungen in den Stoßkanten sofort sichtbar geworden wären. Die Entscheidung für das Verbindungsmittel fiel auf die Hoffmann-Schwalbe. Diese sei geradezu prädestiniert, meint Baccarini. Die Stoßflächen bei den zu verbindenden Bauteilen verlaufen dank einer doppelten Keilform der Schwalben zwangsläufig absolut plan. „Zudem konnte die gesamte Unterkonstruktion in nur einem Bruchteil der Zeit fix und fertig montiert werden, die wir bisher für solche Arbeiten einkalkulieren mussten“, erklärt Baccarini. Das Keilnutfräsen wurde mit der Tischfräse MU2 von Hoffmann durchgeführt, die auch für Montagearbeiten auf Baustellen geeignet ist. Ergänzt wurde sie durch eine Handfräse für flexible Arbeiten in luftiger Höhe. „40.000 Hoffmann-W4-Schwalben tragen nun 22.000 m² Dachkonstruktion“, ist Baccarini zufrieden.

Achtung vor der Natur ist eine der Leitlinien für das Südtiroler Holzbauunternehmen Wolf Artec, das hochwertige Fassaden und Elemente entwickelt und realisiert. Im Verbund mit dem Schwesterbetrieb Wolf Fenster verfügt man über langjährige Erfahrung, wenn innovative Bauwerke geplant, konstruiert und mit weitestgehend einheimischen Materialien umgesetzt werden sollen, berichtet Geschäftsführer Helmut Moratelli. Passivhaustaugliche Holz-/Glasfassaden, Multifassaden aus Holz, Stahl und Aluminium sowie SSG-Fassaden (Structural Sealant Glazing) mit filigraner Verglasungstechnik sind das Kerngeschäft des Unternehmens.

Bei Knotenverbindungen von Pfosten-Riegel-Konstruktionen sowie bei Wandanschluss-Elementen greift man auf die Schwalben-Verbindungstechnik von Hoffmann zurück. Andere Verbindungsmittel seien entweder teurer oder die Bearbeitung der Pfosten und Riegel wäre viel aufwändiger, ist Moratelli überzeugt. Eingesetzt wird die Hoffmann-Schwalbe W4 für die Verbindungskonstruktion mit Dübel zur versatzfreien Positionsbestimmung. Neben den finanziellen Vorteilen sieht sich Wolf Artec damit auch auf der rechtssicheren Seite, da die Zulassung des Deutschen Institutes für Bautechnik für Profilbreiten ab 50 mm vorliegt. Die Fräsarbeiten für den Schwalbensitz sowie die Bohrungen der Dübelpositionen in die Pfosten und Riegel werden mit einer CNC-gesteuerten Nut- und Bohrmaschine, ebenfalls von Hoffmann Maschinenbau, erledigt.