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Die bauaufsichtliche Zulassung für Schwalbenschwanz-Zapfenverbindungen bietet der High-Tech-Abbund seinen Mitgliedern an © Verband High-Tech-Abbund

Bauaufsichts-Zulassung für Schwalbenschwanz

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 19.01.2012 - 07:32
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Die bauaufsichtliche Zulassung für Schwalbenschwanz-Zapfenverbindungen bietet der High-Tech-Abbund seinen Mitgliedern an © Verband High-Tech-Abbund

Der Verband High-Tech-Abbund im Zimmererhandwerk bietet seinen 68 Mitgliedsbetrieben aus Deutschland, Österreich und der Schweiz seit Neuem die „Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung“ für Schwalbenschwanz-Zapfenverbindungen. Diese traditionelle Verbindung ohne metallene Hilfsmittel kommt seit Jahrhunderten vorwiegend bei Dachstuhl-Konstruktionen zum Einsatz. Der prägnante Sägezuschnitt in Form eines Schwalbenschwanzes bei Haupt- und Nebenträgern verleiht ihnen gegenüber anderen Verbindungen eine wesentlich höhere Statik.

„Die Schwalbenschwanz-Verbindung wird gerne im sichtbaren Bereich von Deckenkon­struktionen verwendet, da sie formschön und repräsentativ für das Holzhandwerk wirkt“, erläutert Verbandspressesprecher Peter Mackowiack. „Im Handabbund ist sie kaum zu bewältigen, doch auf einer modernen Abbundanlage kann sie perfekt und passgenau hergestellt werden.“ Als einziges Manko gab es bislang keine „offizielle“ Berechnungsformel für das Tragverhalten von maschinell abgebundenen Schwalbenschwanz-Verbindungen zwischen Haupt- und Nebenträgern aus Konstruktionsvollholz.

High-Tech-Abbund hat es sich seit mehreren Jahren zur Aufgabe gemacht, hier Abhilfe zu schaffen. Bereits 1999 hatte der Verband mit der Technischen Hochschule in München und Maschinenhersteller Hundegger eine Studie in Auftrag gegeben, die das Tragverhalten von Haupt- und Nebenträgern untersucht. Im März hat der High-Tech-Abbund-Verband für eine dauerhafte Lösung gesorgt. Unter dem Kürzel Z-9.1-649 hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) dem Verband die Verwendbarkeit von Schwalbenschwanz-Verbindungen in Bauteilen im Sinne der Landesbauordnungen nachgewiesen und die Zulassung erteilt. „Damit ist für jedweden Einsatz dieser Verbindung die rechtsgültige Grundlage geschaffen worden“, resümiert Mackowiack.

Der Verband stellt die Zulassung allen Architekten, Planern, Ingenieuren und Zimmerleuten kostenfrei zur Verfügung. Über einen Link auf der Verbands-Homepage kann man die Zulassung anfordern. Verbandspräsident Heiko Posegga weist darauf hin, dass nur eingetragene Mitglieder der Organisation berechtigt sind, die Schwalbenschwanz-Verbindungen auch herstellen zu dürfen.

Der High-Tech-Abbund im Zimmererhandwerk wurde 1995 in Stuttgart gegründet und fördert seitdem international den computergesteuerten maschinellen Zuschnitt von Bauhölzern.