In dem stark zersiedelten Gebiet rund um Dornbirn bildet der zweigeschossige Neubau des Kindergartens Wallenmahd durch seine Größe ein Bindeglied zwischen dem dreigeschossigen Schulbau und der umgebenden, kleinteiligen Siedlungsstruktur. Der Kindergarten wurde von Johannes Kaufmann Architekten, Dornbirn, komplett in Holzbauweise und Passivhaustechnologie geplant, wobei die Holzoberflächen sichtbar ausgeführt wurden. Die homogenen Wand- und Deckenelemente ermöglichten tragende Wände und Decken aus Holz. Die Decken sind in Holz-Beton-Verbundbauweise ausgeführt. Neben gedämmten Außenbauteilen (Holzfaserplatten) sowie Dreischeiben-Isolierverglasung ist eine kontrollierte Be- und Entlüftung verbaut. Die Lüftung erfolgt zentral über Kompaktgeräte mit Wärmerückgewinnung. In Kombination mit einer Fußbodenheizung ermöglicht dies eine Einzelraumtemperatur-Regelung.
Rohstoff vor der Haustür
Den Kindern in Wallenmahd wird der Bezug zum ökologischen Baustoff Holz aus eigenen Wäldern nahegebracht © Johannes Kaufmann Architektur
Die erforderliche Menge entsprach in etwa einem Fünftel der jährlichen Holzgewinnung von Dornbirn. Für den Bau des Kindergartens wurde so viel Holz benötigt, wie im stadteigenen Wald Dornbirns in sechs Wochen nachwächst, gibt das Architektenbüro an. Nach dem Einschnitt ließ man das Holz lufttrocknen, bevor man es im Herbst an eine Zimmerei zur weiteren Bearbeitung lieferte. Laubholz, welches bei den Schlägerungen ebenfalls anfiel, wurde für den Innenausbau verwendet. Sägereste und Rinde fanden in Form von Biomasse im Holzheizwerk der Stadt ihre Verwendung.
Durch diese Art der Verarbeitung wurden Transporte minimiert, was sich positiv auf die Ökobilanz des Gebäudes auswirkte. Auch bei den Kindern und Pädagogen des Kindergartens soll der Bezug zum Thema Holz aus eigenen Wäldern verstärkt werden, erfährt man in Dornbirn.