Wirtschaftliche Holzdächer ...

Ein Artikel von DI Michael Reitberger (für Timber-Online bearbeitet) | 09.05.2012 - 09:55
Seit über 30 Jahren produziert das Familienunternehmen Jura-Holzbau, Riedenburg/DE, Nagelplattenbinder. Man versteht sich in erster Linie als Partner für Architekten, Bauträger und Zimmereibetriebe. „Jura-Nagelplattenbinder werden in industrieller Serienfertigung hergestellt und kommen unter anderem für wirtschaftliche Konstruktionen bei anspruchsvollen Dachkonstruktionen zum Einsatz“, informiert Geschäftsführerin DI Stefanie Hierl-Halbritter.
Die Träger bestehen aus Gurt- und Füllhölzern. Diese bilden, stumpf zusammengefügt, die Tragwerksform des Fachwerk- und Stabwerkbinders. Als Verbindungsmittel dienen Nagelplatten aus Stahl. Diese werden an den Knotenpunkten beidseitig hydraulisch eingepresst, sodass eine kraftschlüssige Verbindung entsteht. Je nach Belastung und Einsatzbereich der Konstruktion werden Nagelplatten verschiedener Größe, Materialstärke und Qualität verwendet. Bauaufsichtliche Zulassungen regeln die Belastbarkeit und die Einsatzbereiche der Nagelplattentypen. Jura Holzbau erzielt mit seinen Bindern nach eigenen Angaben stützfreie Weiten von über 35 m.
Im niederbayerischen Weihmichl hat Jura-Holzbau im Vorjahr den Auftrag für die Bedachung einer bestehenden Landwirtschaftshalle und eines neu entstandenen Anbaus erhalten. Aufgrund des gestiegenen Platzbedarfs des landwirtschaftlichen Hofes und dem Wunsch nach einer Fotovoltaikanlage hat sich der Betreiber zur Erweiterung der 70 m langen Halle entschieden. In der Planung entstand ein Anbau mit Überdachung des bestehenden Gebäudes, welche mit einer freien Spannweite von 29 m eine zusätzliche Dachfläche von rund 2000 m2 schaffte. Hierfür benötigte man eine stabile, leichte und weit überspannbare Konstruktion, die den Bestand wenig belastet. Die Möglichkeit, mit Nagelplattenbindern unkompliziert und kostengünstig frei zu bildende Dachformen zu realisieren, überzeugte den Bauträger von den Nagelplattenbindern. Laut Hierl-Halbritter wurden die im Werk in Riedenburg vorgefertigten Träger per Tieflader auf die Baustelle transportiert und dort innerhalb von vier Tagen montiert.