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Überreichung des Natureplus-Zertifikats von Uwe Welteke-Fabricius an Ferdinand Schneider (re.) © DI Johannes Plackner

Nah am Markt, nah der Natur

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 29.01.2013 - 17:32
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Überreichung des Natureplus-Zertifikats von Uwe Welteke-Fabricius an Ferdinand Schneider (re.) © DI Johannes Plackner

Der Besuch eines Messestandes der Holzwerke Schneider, Eberhardzell/DE, lohnt immer. Erstens gibt es dort in regelmäßigen Abständen neue Produkte zu sehen (BSH, KVH, seit 2011 Holzfaserdämmung), zweitens wird man mit leckeren Weißwürsten versorgt. Auf der Bau 2013 in München gab es darüber hinaus einen „umweltfreundlichen“ Termin. Das Ökolabel Natureplus, Neckargemünd/DE, überreichte am 15. Januar sein Zertifikat an Geschäftsführer Ferdinand Schneider für dessen Massivholzbaustoffe. Das ist Zertifikat Nr. 2, denn diese Auszeichnung besitzen die Schneider-Holzfaserdämmstoffe bereits seit einem Jahr. Was für die Holzwerke nur konsequent ist, stellt für Natureplus ein Unikum dar. Noch nie wurden KVH, Duo- und Triobalken sowie BSH ausgezeichnet. Die Vorgaben sind streng. Diese zu erfüllen, gelang aus demselben Grund, warum man in der Branche oft als Musterbetrieb gesehen wird: dem integrierten Standort.
Die konstruktiven Leimhölzer und KVH aus Fichte (heimisch und skandinavisch), Gebirgslärche und Douglasie haben laut Natureplus-Geschäftsführer Uwe Welteke-Fabricius „eine hervorragende Ökobilanz“. Die vollständige Nutzung des Rohstoffs Holz in Eberhardzell macht die Produktion nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich. Klar, wenn keine Lkw-Fahrten zwischen Säge- und Leimholzwerk nötig sind und die Reststoffe am selben Standort zu Dämmung verarbeitet werden, spart das CO2. Natureplus attestierte daher „eine besonders klimaschonende, CO2-neutrale Produktion“.

Künftig ganze Bauteile zertifiziert

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Das Natureplus-Zertifikat belegt, dass die Schneider Holzbauprodukte überdurchschnittlich umweltfreundlich sind © DI Johannes Plackner

Dass Holz(bau) umweltfreundlich ist, war wohl allen in der Halle B5 auf der Bau 2013 klar. Stellt sich also die Frage: Wozu dann solch ein Label? „Im Endeffekt werden wir hier in Eberhardzell ganze Bauteile herstellen. Die Wände bestehen dann aus Bestwood-Leimholz und -Dämmstoffen. Jetzt sind alle Komponenten zertifiziert. Das Natureplus-Label verwenden wir dann auch für vorgefertigte Bauteile. Und das bringt dem Zimmermann große Vorteile“, erklärte Schneider. Mit einer geplanten BSP- und Bauelementenproduktion (s. Holzkurier Heft 38/12, S. 3–4) wird es also auf auf den kommenden Holzbaumessen eine Menge Neuerungen auf dem Schneider Messestand geben.

Bringt Vorteile bei Wohnbauförderung

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So kennt man den Schneider-Messestand: Moderne Holzbauprodukte umrahmen zimmermannsmäßige Geselligkeit © DI Johannes Plackner

Das Holzwerk Schneider hat unlängst ein Hochregallager mit 10.000 Palettenplätze für die Dämmplatten in Betrieb genommen. 500 Varianten dieses boomenden Materials werden nun innerhalb von wenigen Tagen ausgeliefert. Der oberschwäbische Standort liegt unweit der Exportmärkte Schweiz, Frankreich und Österreich. Aus Letzterem berichtete der Natureplus-Geschäftsführer ein praxisnahes Beispiel über die Vorteile seines Labels (und damit der Bestwood-Produkte): „Wer etwa in Niederösterreich mit Natureplus-Produkten baut, beweist damit die Umweltfreundlichkeit und erreichte somit die maximalmögliche Wohnbauförderung.“
Immer mehr Bauträger erwarten nämlich einen Nachweis über umweltfreundliches Bauen. In der Bevölkerung ist es nämlich (noch) ganz und gar nicht selbstverständlich, dass die Holzindus­trie mit Umweltschutz gleichgestellt wird. „Zimmerer, die mit unseren Bestwood-Produkten bauen, können das nun ganz einfach nachweisen“, betonte Schneide