K-Regio-Projektpartner: Harald Gohm, Sabine Schindler, Andrea Berghofer, Patrizia Zoller-Frischauf, Michael Flach, Roman Lackner (v. li.) © Standortagentur
Herzstück der Versuchstechnischen Überprüfung der Feuerbeständigkeit von Holz ist ein Brandofen, der an der Uni Innsbruck entwickelt und gebaut worden ist. Das Verhalten von Holz während des Abbrands kann dort von allen beteiligten Disziplinen beobachtet werden.
„Wir haben zur Berechnung der Auswirkungen von Schutzanstrichen auf die chemischen und physikalischen Prozesse beim Abbrand von Holz zunächst ein eigenes Softwaretool entwickelt. Im neuen Brandofen können wir geschütztes Holz mittels Radiatoren jetzt real thermisch beanspruchen, unter anderem die Temperatureindringung und Entzündungsverhalten aufzeichnen und so die Prognosen unserer Softwaretools überprüfen“, erläutert Projektleiter Univ.-Prof. Dr. Roman Lackner, Arbeitsbereich Materialtechnologie am Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften. Zudem erfährt das Forscherteam bei den Versuchen, wie neue Schutzanstriche, die von der Chemie formuliert werden, im Brandfall auftretende chemische und physikalische Vorgänge beeinflussen. Zum Forscherteam an der Universität Innsbruck zählen neben Professor Lackner auch A.o. Univ.-Prof. Dr. Herwig Schottenberger, Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie, sowie Univ.-Prof. Dr. Michael Flach, Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften, Arbeitsbereich Holzbau. Im Holzbauteam ist Dr. Wilfried Beikircher der Brandschutzspezialist (insbesondere bei Brandschutzplanung und Ausführung).
Er ist auch Ansprechpartner für die Holzwirtschaft.„Das vielversprechende K-Regio-Projekt gewann vor Kurzem den Hauptpreis der Eduard-Wallnöfer-Stiftung der Tiroler Industrie“, freut sich Lackner. Darüber hinaus sollen die neuen Simulationsmodelle der Materialtechnologen mittelfristig der gesamten Holzwirtschaft zur Verfügung stehen. wichtige Erkenntnisse zur Brandbeständigkeit von mit Schutzanstrichen behandeltem Holz liefern und so letztlich zu einer Angebotserweiterung im Holzbau führen.
„Zudem ist denkbar, dass die gewonnenen Grundlagenkenntnisse in ein Zentrum für Brandforschung an der Universität Innsbruck einfließen“, lädt Univ.-Prof. Dr. Sabine Schindler, Vizerektorin der Universität Innsbruck für Forschung, zu neuen Projekten in der Verbundforschung ein.