Warum Blockhausspezialist Josef Hummel mit seinen Bauten erfolgreich ist, wird beim Betreten seines Büros in Ottobeuren klar. Während sich draußen die Pflanzen und Musterhäuser für den ersten Frost des Jahres wappnen, herrscht drinnen die wohlige Wärme des Holzes. Innen- wie Außenwände des zweigeschossigen Baus bestehen aus Blockbohlen. Dazwischen sitzt Josef Hummel jun. Der Geschäftsführer und Eigentümer des 18-Mann-Betriebes umreißt sein Sortiment mit „hochwertige Holzbauten für den Gartenbereich“. Das ist wesentlich mehr als klassischer Blockbau und reicht von zierlichen Pavillons über edle Saunahäuschen bis zu einem verlängerten Wohn- oder Arbeitszimmer in Niedrigenergiebauweise. Wer diese Objekte sieht, ist sofort von deren aufwändiger Bauweise angetan. Beim Pavillon „Palermo“ sitzt etwa ein sechseckiges Dach auf Stützen mit fünfeckigem Querschnitt. Je nach Ausführung laufen durch die Stützen sogar noch zwei senkrechte Schwalbenschwanznuten. So ein Abbund ist aufwändig und wurde bislang fremd vergeben. Jetzt aber nicht mehr. Denn Hummel hat seit Kurzem eine Robot-Drive von Hundegger.
Sechsachsabbund zum Geburtstag
Blockhausbau Hummel feierte kürzlich sein 40. Jubiläum. Sozusagen als Geburtstagsgeschenk gönnte sich der Betrieb die erst heuer in den Markt eingeführte Hundegger Robot-Drive. Seit drei Monaten arbeitet sie in der verhältnismäßig kleinen Abbundhalle. Das ist auch schon der erste Grund, warum die Robot-Drive die richtige Antwort auf Hummels Ansprüche war. Die Bearbeitungszone der Robot-Drive ist nur 3 m lang. Das lässt in der Halle Platz für einen 13 m langen Rollengang links und 10 m rechts. Mit einer lichten Höhe von 3,3 m kauert sich die Abbundanlage mit einem halben Meter Abstand unter die Hallendecke. Ein Brückenkran hätte dort nicht Platz gehabt, also installierte Hummel zwei Schwenkkräne.Verarbeitet werden hauptsächlich KVH, BSH und Blockhausbohlen. Hummel fertigt alle seine Objekte individuell und kauft daher kommissioniert. Vor der Maschine wartete beim Werksrundgang gerade ein Stapel Blockhausbohlen von den nahen Holzwerken Schneider, Eberhardzell/DE. Die fertigen Elemente auf der rechten Seite der Maschine haben exakt sitzende Einkerbungen, damit die Balken satt ineinandergreifen und auch noch Platz für ein Dichtungsband ist.
Der maximale Bauteilquerschnitt misst 62,5 mal 30 cm. Abgebunden wird alles von Bodenlagern, Holzrahmenelementen und Blockbohlen bis zu kompliziert aussehenden Dachstühlen
Abbundanlage „auf den Leib geschneidert“
Geschäftsführer Josef Hummel jun. mit seinem Mitarbeiter Norbert Mayer und Hundegger-Geschäftsführer Walter Fahrenschon (v. li.) vor der Robot-Drive © Johannes Plackner
Hummels Robot-Drive ist ein Musterbeispiel für den kundengerechten Aufbau. Die einzige Spindel in der Anlage sitzt auf dem Sechsachs-Roboterarm. Die ergänzende Fünfachssäge, welche in den meisten anderen Robot-Drives enthalten ist, sucht man hier vergebens. Dafür bauten die Ingenieure in Hawangen einen Extrawerkzeugplatz für den Blockhausfräser ein. Wenn nämlich kein eigenes Sägeaggregat vorhanden ist, muss das Sägeblatt im 16-Platz-Werkzeugwechsler aufbewahrt werden. Würde sich dazu noch der große Fräskopf mit 40 cm Durchmesser gesellen, wäre für andere Werkzeuge kaum Platz.