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Reges Interesse am Hundegger-Stand auf der Ligna © Günther Jauk

Hundegger

CNC-Abbund für jedermann

Ein Artikel von Günther Jauk | 09.06.2017 - 11:34

Wie immer war der Hundegger-Messestand auch auf der Ligna gut besucht. Insbesondere die Robot Solo stieß bei den Besuchern auf großes Interesse. Das CNC-Bearbeitungszentrum verfügt über einen 6-Achs-Robotarm. „Das ist in dieser Klasse einmalig“, informierte Marketingbeauftragte Ramona Rindle am Messestand. Mit „Klasse“ meinte Rindle nicht nur das Preisniveau der Anlage. Hundegger verkauft die Solo ab 200.000 € und macht sie somit auch für kleine Zimmereibetriebe erschwinglich. „Viele Unternehmen, die früher nie an einen vollautomatischen CNC-Abbund gedacht haben, sind jetzt durchaus interessiert“, beschrieb Rindle. 200.000 € seien ein überschaubarer Betrag, der sich bald amortisiere.
Wie die Robot-Drive erledigt auch die Solo sämtliche Bearbeitungsschritte in allen Winkeln und Neigungen ohne Umkanten oder Wenden. Der maximale Querschnitt liegt bei 30 mal 65 cm. Bis zu 21 Werkzeuge sorgen dabei für nahezu unbegrenzte Bearbeitungsmöglichkeiten.

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Das 29 kW-Hochleistungsaggregat der Robot-Drive wurde genau begutachtet © Günther Jauk

Leistungssteigerung
Die Robot-Drive könnte man als den großen Bruder der Robot Solo bezeichnen. Hundegger entwickelte dieses Abbundzentrum nicht für den Massenabbund weniger Dimensionen, sondern für die gesamte Breite des Zimmereigewerbes. Auf der Ligna präsentierten die Hawangener diese hundertfach bewährte Anlage mit einem neuen 29 kW-Hochleistungsaggregat. „Damit werden unsere Kunden noch leistungsstärker“, informierte Rindle. Dass das die Besucher auf der Ligna interessierte, ist auf Bild Nummer drei deutlich ersichtlich.
Unmittelbar neben der Robot-Drive präsentierte Hundegger den kompakten Zuschnittautomaten Turbo-Drive. Dieser verfügt über ein 360° schwenkbares und gleichzeitig um 90° neigbares Fünfachs-Sägeaggregat für den schnellen und präzisen Zuschnitt. Dimensionen von 2 mal 4 cm bis 16 mal 45 cm sind für die Anlage möglich. Zudem lassen sich Bohr- und Fräsarbeiten sowie Markierungen durchführen. Das Sägeblatt kann unter die Auflagehöhe des Werkstückes fahren und so auch horizontale Schlitze in beliebigen Winkeln und allen benötigten Stärken fertigen. Als Messeneuheit präsentierte Hundegger in Hannover ein neues Touchscreen-Bedienkonzept. Vorgeführt an der Turbo-Drive, möchten die Hawangener dieses Konzept in den kommenden Jahren für sämtliche Anlagentypen übernehmen. „Dadurch wird sich die Bedienbarkeit unserer Maschinen deutlich vereinfachen“, berichtete Rindle. Anders als bisher ist das System schwenkbar an der Anlage angebracht. „Das spart Platz und macht zusätzlich flexibel“, erklärte die Marketingbeauftragte.

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Der traditionelle Biergarten durfte bei Hundegger natürlich nicht fehlen © Günther Jauk

Komplette Plattenbearbeitung
Als drittes Ausstellungsstück hatte Hundegger die SPM-2 (Speed Panel Machine) für Plattengrößen bis zu 6 mal 2,6 m im Gepäck. Die Anlage ermöglicht die Komplettbearbeitung unterschiedlicher Flächenelemente in nur einem Durchlauf – ein Vorteil, der speziell im Fassadenbau und in der Fertigung von Holzrahmen-Wandelementen zum Tragen kommt. Sägen, Fräsen, Bohren, Nuten und bei Bedarf auch noch Beschriften sind für die Anlage leichte Übungen. Zwischen 5 und 120 mm starke und bis zu 500 kg schwere Flächenelemente können vor der Bearbeitung einzeln oder als Stapel auf den Maschinenhubtisch gelegt werden. Danach funktioniert alles vollautomatisch.

Noch lange kein altes Eisen
Als eigenen Geschäftszweig etablierten die Hawangener bereits vor einigen Jahren den Handel mit Gebrauchtmaschinen. „Immer wieder entscheiden sich Kunden für eine neue, meist leistungsstärkere Anlage. Für andere Betriebe hingegen ist das Leistungsspektrum einer Gebrauchtmaschine aber oft ausreichend. In diesem Fall demontiert Hundegger das Bearbeitungszentrum beim Kunden und bringt es zurück nach Hawangen. Dort wird die Maschine mit originalen Hundegger-Ersatzteilen komplett instand gesetzt und auf sämtliche Funktionen hin überprüft. Dabei werden auch die Sicherheitseinrichtungen auf den für den Maschinentyp aktuellen Stand gebracht.
Ein Strahl aus Trockeneispartikeln reinigt die Anlage von Öl, Rost und Schmutz – nach dem Nachlackieren ist das Baujahr auf den ersten Blick nur noch schwer zu erkennen. Ein Software-Update garantiert dem Kunden, auch in Zukunft von Service- und Wartungsleistungen von Hundegger bestmöglich profitieren zu können. Danach erhält die Gebrauchtmaschine vor der Wiederauslieferung eine Plakette für „originale werksüberholte Hundegger-Qualität“. „Für den Kunden bedeutet dies sechs Monate Garantie“, so Rindle.


Innovationstage im Herbst
BSH- und Fertighaushersteller sollten sich den 7. September, BSP-Produzenten den darauffolgenden Donnerstag freihalten. An diesen Tagen öffnen sich in Hawangen die Pforten für die Hundegger-Innovationsstage. Beim ersten Termin steht der industrielle Abbund – konkret die Industrievariante der Abbundmaschine K2i – im Mittelpunkt.
Am 14. September steht dann das Bearbeitungszentrum UFA im Fokus. Die Anlage kann bis zu zwei Portalbearbeitungszentren mit bereits formatierten und von unten bearbeiteten Platten bedienen. „Das aufwendige Umkanten der Bauteile wird somit überflüssig und das bringt einen enormen Zeitgewinn“, informierte Rindle.