Holzbau Lehmann

Am Markt bewährt

Ein Artikel von Philipp Matzku | 11.09.2019 - 16:31

Der 1996 gegründete Holzbaubetrieb aus Zell-Unterharmersbach/DE ist neben dem klassischen Holzbau auf Gerüstbau, Innenausbau, Treppenbau, Dachdeckarbeiten sowie Altbausanierung spezialisiert. Die Werksplanungen werden seit jeher selbst übernommen. Gottfried Lehmann beschäftigt vier Mitarbeiter im Büro und in der Planung, neun Mitarbeiter sind in der Produktion tätig.

In den ersten zehn Jahren nach der Firmengründung hat Lehmann den Handabbund noch persönlich durchgeführt und alle Projekte auch selbst gezeichnet. Nachdem der Betrieb stärker gewachsen war, beauftragte Lehmann zunehmend regionale Lohnabbundunternehmen. Die Konstruktion und Projektierung wurden aber weiterhin komplett selbst geregelt. Die Zusammenarbeit mit den Abbundunternehmen funktionierte klaglos. Der logistische Aufwand, das Material zu transportieren und wieder abzuholen, sowie auch die Abhängigkeit von Kapazitätsengpässen bei den Lohnunternehmen bestärkten Lehmann, in eine eigene Abbundanlage zu investieren. „Mir war immer klar, dass ich den Abbund irgendwann zurückholen werde und für mich selbst abbinden kann“, betont der Schwarzwälder Holzbauer.

Von langer Hand geplant

2015 nahm Lehmann die neue, 1000 m2 große Produktionshalle mit Werkstatt in Betrieb. Die Halle konzipierte man so, dass eine Abbundanlage darin Platz findet. „Die Abbundmaschine wurde in die Halle hineingezeichnet, um optimale Arbeitsabläufe zu gewährleisten“, erläutert Lehmann. Er hatte keinen Zeitdruck beim Kauf einer Abbundanlage, obwohl sich die Logistikkosten in einer ähnlichen Größenordnung wie die Abbundkosten bewegten. Er verwendet in seiner Zimmerei ausschließlich gebrauchte Maschinen. Diese erwirbt er unter anderem aus Gesamtbeständen von Firmenauflösungen. So besitzt er unter anderem eine Kreissäge, eine Schleifmaschine, eine Bandsäge sowie eine Vierseiten-Hobelmaschine für die Bretter und Bohlen.

Die Robot-Drive des Allgäuer-Maschinenherstellers Hundegger war dem Zimmermeister schon seit der Ligna 2013 bekannt und aufgrund der Vielseitigkeit und Kompaktheit die erste Wahl bei der Investition. Die Konstruktionen und Zeichnungen wurden schon bisher über Hundegger-Abbundanlagen der Lohnunternehmen angesteuert. Im vergangenen Jahr entschied sich Lehmann, in eine Hundegger-Abbundanlage zu investieren. Aufgrund der hohen Investitionskosten des Werkshallenbaus drei Jahre zuvor war klar, dass nur eine gebrauchte Anlage infrage kommt. Der Zimmermeister informierte sich intensiv im Internet und durch YouTube-Videos über die Möglichkeiten der Robot-Drive 1250. Lehmann hat sich auch mit Abbundanlagen von Mitbewerbern beschäftigt, war aber nach kurzem Videostudium nicht davon überzeugt, dass diese für seine Anforderungen die richtige Wahl seien.

Am Markt etabliert

Es stand von vornherein fest, die gebrauchte Abbundanlage direkt vom Hersteller zu beziehen, um einen bestmöglichen Service bei der Instandhaltung und Betreuung zu garantieren. Auf der Webseite des Allgäuer Anlagenbauers fand Lehmann eine generalüberholte Robot-Drive 1250 aus dem Jahr 2013. Nach einem Telefonat nahm er die Abbundanlage auf dem Hundegger-Werksgelände in Hawangen persönlich in Augenschein. Der Kaufentscheid stand fest.

Es war die erste verfügbare gebrauchte Abbundmaschine des Typs Robot-Drive, welche am Markt angeboten werden konnte. Der Vorbesitzer hat sich nach sechs Jahren dazu entschlossen, in eine Neumaschine des gleichen Typs zu investieren und die gebrauchte zu ersetzen. Einer der Gründe für die Neuinvestition ist die wassergekühlte 29 kW Hochleistungsspindel mit bis zu 15.000 U/min, welche auch große Ausblattungen, Falze oder Durchbrüche schnell und in hoher Qualität herstellen kann. Diese kann - im Gegensatz zu anderen Neuerungen der Robot-Drive - in ältere Modelle nicht nachgerüstet werden. Das stabile 6-Achs-Robot-Aggregat kann die Bauteile uneingeschränkt von allen sechs Bauteilseiten in einem Durchgang anfahren und in allen möglichen Winkeln und Neigungen bearbeiten. „Die Robot-Drive hat sich seit ihrer Einführung 2012 am Markt bewährt und ist mittlerweile hinter der K2-Industry der zweitmeistverkaufte Maschinentyp bei uns“, ist Maximilian Schmölz, Produktmanager bei Hundegger, sichtlich stolz.

Anfang des Jahres wurde die Maschine generalüberholt und Ende April in den Schwarzwald ausgeliefert. „Der auffallendste Unterschied zu einer neuen Robot-Drive ist der Querschnitt“, stellt Schmölz klar. Neumaschinen des Typs 1250 haben Abmessungen von 300 mal 1300 mm anstatt, wie bisher, 300 mal 1250 mm. Gebrauchtmaschinen werden im Mutterwerk im Allgäu mit originalen Hundegger-Ersatzteilen komplett instand gesetzt und die Sicherheitseinrichtung wird auf den neuesten Stand gebracht und nachlackiert. Auch die werkseigene Cambium-Software aktualisiert Hundegger und passt sie auf den Bedürfnissen des neuen Eigentümers an. Hundegger garantiert bei Gebrauchtmaschinen denselben Service und Wartungsstandard sowie eine Einschulung wie beim Neumaschinenkauf.

Bauernhäuser aus dem eigenen Wald

Der Bau von Bauernhäusern ist eine der Spezialitäten des Holzbau- betriebs aus dem Schwarzwald. Dabei verwendet Lehmann bevorzugt Sägeholz der Tanne und tritt als Generalunternehmer auf. Das Besondere ist unter anderem, dass die meisten Kunden selbst Waldbesitzer sind. Lehmann kommt mit genauen Baulisten zu den Kunden und bietet die Möglichkeit, aus dem eigenen Wald das benötigte Holz selbst zu schlägern. Ferner können die künftigen Bauernhausbesitzer ihr Sägeholz zu einem der regionalen Sägewerke transportieren und dort sägen und trocknen lassen. Lehmann übernimmt das Schnittholz dann von den Sägewerken und führt dieses der Abbundmaschine zu. „Alles Holz wird verbaut“, macht der Firmenchef den Vorteil dieser Methode deutlich.

Eines der nächsten Projekte ist der Bau eines Wasserrades. „Kein Problem für die Robot-Drive“, gibt sich Schmölz betont entspannt. „Ich bin mir sicher, mit dem Kauf der Robot-Drive 1250 alles richtig gemacht habe zu haben“, so Lehmann. „Die vielfältigen neuen Mö- glichkeiten der Hundegger-Anlage gestatten auch, mehr und neue Geschäftsfelder zu erschließen und den Holzbaubetrieb in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, ist der Zimmermeister zuversichtlich.

Holzbau Lehmann

Standort: Zell-Unterharmersbach/DE
Gründung: 1996
Inhaber: Gottfried Lehmann
Mitarbeiter: 13
Produkte: Planung, Holzbau, Innenausbau, Treppenbau, Gerüstbau, Dachdeckerarbeiten, Altbausanierung, Fotovoltaik, Abbund