Was sehen Sie als …
1) … die größten Stärken
2) … die größten Schwächen
3) … die größten Chancen
4) … die größten Risiken
für unsere Branche?
- Die großen Stärken sind sicherlich der ökologische Fußabdruck unseres Handwerks sowie die meisterliche Umsetzung der Architektur eines Gebäudes. Der Holzbau ist aus energetischer und ökologischer Sicht immer die bessere Wahl – in der heutigen Zeit ist es wichtig wie nie zuvor! Und ohne gutes Handwerk ist auch die Architektur langweilig – Holzbau überrascht! Wir Zimmerer haben in den letzten 20 Jahren – gemeinsam mit den Architekten – den Holzbau vorangebracht. Architektur und Handwerk bedingen sich und das macht unsere Arbeit sehr spannend.
- Die größten Schwächen unserer Branche sind die Kleinstrukturiertheit und die materielle Abhängigkeit, wie wir gerade heuer erstmals erleben mussten. Unsere Kooperationen und Netzwerke müssen robuster werden. Daran müssen und werden wir arbeiten.
- Die größte Chance ist der gesellschaftliche Durchbruch des Holzbaus. Eine gute Holzbauarchitektur wirkt seit je her wunderschön, sympathisch und behaglich. Das sind einzigartige „weiche Werte“, die den Kunden viel mehr bieten als nur eine funktionale Umschließung von Räumen. Zudem ist der moderne Holzbau in seiner Formensprache voll im Trend und kommt bei jungen Leuten extrem gut an. Neu: Diese Bauweise ist angesichts der vorgegebenen CO2-Ziele unverzichtbar. Damit wird sie auch für die Politik interessant.
- Für den Holzbau ist das größte Risiko die verlässliche Versorgung mit Holz und Holzwerkstoffen und das zu einem Preis, mit dem wir beim Kunden gegenüber mineralischen Baustoffen konkurrenzfähig sind. Jeder, vom Waldbauern über den Säger, die Industrie bis zum Zimmerer, trägt hier Verantwortung und kann Geld verdienen, ohne dass er andere Berufsgruppen in existenzielle Gefahren bringt. Wir haben erstmals die Riesenchance auf eine europäische Holzbauoffensive – aber bitte mit europäischem Holz! Die Chance Holzbau sollten wir uns nicht durch einige wenige Marktteilnehmer zerstören lassen. Hier fordern wir ein dezentes Eingreifen der Politik – wenigstens, um eine Grundversorgung mit Holz zu sichern. Bei Erdöl, Gas und Wasser funktioniert das ja auch.