Mit Massivholz an die Spitze

Die mittlerweile 20. Intech-Hausmesse und das 60-jährige Bestehen des Expocenters feiert die Weinig-Gruppe in diesem Jahr. Anlässlich der Hausmesse konnten die Besucher – über 1000 waren an den drei Tagen nach Tauberbischofsheim/DE gereist – zahlreiche Anlagen besichtigen, die kurz vor der Auslieferung stehen.

Umsatz auf Vorjahresniveau

„Der deutsche Maschinenbau stellte sich bis September mit –5 % etwas schlechter dar als im Vorjahr“, informierte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Pöschl anlässlich einer Pressekonferenz. Der Rückgang war im Inland mit –11 % deutlich stärker. Die Exportmärkte zeigen sich hingegen stabiler. „Im Wesentlichen fehlen die positiven Signale für den weiteren Konjunkturverlauf“, erklärte Pöschl. Innerhalb der Holzbearbeitungsbranche entwickelte sich der Maschinenbau sehr unterschiedlich. Von Januar bis September betrug der Rückgang bei den Holzbearbeitungsmaschinen –18 %. Zuwächse gab es bei den Exporten im europäischen Ausland mit +5 %. In den USA ortet die Maschinenbranche eine leichte Erholung, da vor allem der Häusermarkt anziehe. Ebenso entwickeln sich Osteuropa, Asien und Südamerika gut. In der DACH-Region gebe es allerdings keine positiven Vorzeichen.
„Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte sich die Weinig-Gruppe behaupten“, führte Pöschl aus. Der Umsatz wird sich 2012 mit 320 Mio. € auf Vorjahresniveau einpendeln. 2007 erwirtschaftete das Unternehmen 400 Mio. €. Vor allem die Standardmaschinen unterliegen einem harten Wettkampf – das bemerkt man auch in der Weinig-Gruppe. „Die Kunden investieren verstärkt in die Optimierung. Genau hier wollen wir ansetzen, denn wir beherrschen die komplexe Anlagentechnik“, bekräftigte Pöschl. Als Beispiel nannte er die Installation bei Nordlam in Magdeburg mit den neuen Technologien in der Keilzinkung (s. Link 1 unten). 19 Hochleistungskapplinien werden in Südamerika in Betrieb genommen. Des Weiteren will die Weinig-Gruppe mit den Conturex-Anlagen (Losgröße 1) im Holzbau sowie in der Fenster- und Türenfertigung punkten.

Vielfältiges Angebot zum Anfassen

Unter dem Motto „Weinig Works Wood“ zeigte der Spezialist für die Massivholzbearbeitung aus jeder Unternehmenssparte unterschiedliche Kundenlösungen. So wurde für den Längszuschnitt von Raimann eine Vielblattkreissäge, die KR 310 M, für den Einmannbetrieb vorgestellt. „Das Gebot der Stunde heißt Ressourceneffizienz“, brachte es Stephan Weber, Vorstand Marketing und Vertrieb, auf den Punkt. Die Palette reicht bis zu kompletten automatischen Zuschnittlösungen, die beispielsweise von der Timbermax-Software unterstützt werden.
In der Sparte Profilieren zeigte Weinig den vollautomatischen Powermat 2400 für ein Schweizer Hobelwerk. Die Krönung der zehnspindeligen Kehlmaschine ist die axiale und radiale Spindeloszillation für die Oberflächenstrukturierung (s. Link 2 unten). In Aktion zu sehen war außerdem ein Powermat 2500 mit einer Vorschubgeschwindigkeit bis 300 m/min, einer 30°-Schrägspindel und schwimmenden Spindeln. Die Anlage eigne sich besonders für Kunden mit einer Hobelkapazität von über 50.000 m³/J.
Mit dem neuen Conturex Compact rundet Weinig die Conturex-Baureihe nach unten ab. Das Profiliercenter führt sämtliche Bearbeitungsschritte aus, welche etwa für die Herstellung von Fenster- oder Türenbauteilen nötig sind. „Der Conturex Compact bietet alle Vorteile der größere Variante zu einem günstigen Preis und ist damit auch für kleinere Handwerksbetriebe geeignet“, führte Klaus Müller, Leiter Marketing und Kommunikation, beim Rundgang durch das Expocenter aus. Aufgaben, wie Einfräsungen, Bohrungen, Bearbeitungen von Eckverbindungen oder der Längsseiten, löst der Conturex Compact vollautomatisch in einer Aufspannung. Werkzeugmagazine mit bis zu 90 Plätzen sorgen für hohe Flexibilität.

Jetzt auch Doppelendprofiler

Erstmals vorgestellt wurde auf der Weinig-Intech das Konzept für einen Doppelendprofiler. „Mit diesem Produkt stärken wir die Ausrichtung von Weinig als Komplettanbieter“, sagte Uwe Kosok, Geschäftsführer der Weinig-Tochter Grecon aus Alfeld/DE. An diesem Standort wird der Doppelendprofiler gefertigt, denn bei Weinig sieht man diese Anlage als logische Weiterentwicklung des Produktbereiches Endenbearbeitung. „Mit dem Doppelendprofiler sprechen wir eine Vielzahl an Kunden in der Möbel-, Platten-, Fenster-, Fußboden-, Dämmstoff-, Konstruktionsholz- und Massivholzindustrie an“, meinte Kosok.

Automatische Schnittlistenerstellung

Passend zu den Optimierungskappsägen, bietet die Weinig-Tochter Dimter, Illertissen/DE, OptiPal. Die Software dient der automatischen Schnittlistenerstellung. Sie wurde anfangs speziell für die Produktion von Paletten- und Kistenbrettern konzipiert, die typischerweise im Verpackungsbereich anfallen. Inzwischen bewährt sich die Software aber auch in anderen Sparten, wie etwa im Wohnwagenbau oder für die Herstellung von Holz im Garten.
In der Scannertechnologie bringt Weinig mit dem EScan eine interessante Lösung für die Festigkeitssortierung auf den Markt. Viele Optionen ermöglichen die zertifizierte Erzeugung von BSH, Duo- und Triobalken sowie anderen festigkeitsrelevanten Produkten, war auf der Intech zu erfahren.

Weinig-Gruppe

Gründung: 1905
Vorstand: Wolfgang Pöschl (Vorsitzender), Gerald Schmidt, Stephan Weber
Mitarbeiter: 900 in Tauberbischofsheim, 2200 weltweit
Umsatz: 320 Mio. € (2011)
Tochterunternehmen: Dimter, Grecon, Holz-Her, LuxScan, Raimann, Waco, Weinig Concept, Weinig SA
Export: 80 % weltweit