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In der neuen Cross-Works-Produktion: die beiden Geschäftsführer Oliver Mühmel und Gerhard Hauschulte (v. li.) © Günther Jauk

Holzwerke Van Roje

Neues BSP-Werk nimmt Fahrt auf

Ein Artikel von Martina Nöstler | 02.11.2022 - 10:34

Rund 75.000 m³ Brettsperrholz wollen die Holzwerke van Roje künftig jährlich fertigen. Gerhard Hauschulte, der gemeinsam mit Oliver Mühmel Geschäftsführer des Unternehmens ist, erklärt diesen weiteren Expansionsschritt: „Wir sind traditionsgemäß einer effizienten Nutzung des Holzes verpflichtet, wobei ökologische Aspekte eine große Rolle spielen. Um den Rohstoff im eigenen Werk bestmöglich zu verarbeiten, haben wir uns entschieden, Brettsperrholz zu produzieren.“

Wertschöpfung erhöht

Aufgrund des eigenen Sägewerks mit einem Einschnitt von 450.000 fm/J möchten die Holzwerke van Roje das neue BSP-Werk ausschließlich aus der eigenen Produktion versorgen, um die Wertschöpfung zu erhöhen. „Die Brettsperrholz-Produktion bildet nun neben dem Schnittholzbereich und der Herstellung von Premium-Holzpellets das dritte Unternehmensstandbein. Unser Produktportfolio wird wertschöpfend komplettiert und die innerbetrieblichen Synergien werden opti-
miert“, sagt Mühmel.

Die Fichtenlamellen für das Produkt Cross-Works produziert van Roje im eigenen Hobelwerk. Weitere Holzarten, wie Kiefer, Lärche oder Douglasie, können ebenso verarbeitet werden, beispielsweise für dekorative Zwecke in den Decklagen.

Besonderen Wert legte man bei der Konzeption der neuen Produktion auf die Ressourceneffizienz und die mögliche Variantenvielfalt bei der Rohware. Dafür setzte man zahlreiche Maßnahmen, wie etwa eine Recyclinganlage für die Ausschnitte. Damit will man ein erhebliches Umweltentlastungspotenzial ausschöpfen. Das Bundesumweltministerium förderte das Projekt im Zuge des Umweltinvestitionsprogramms mit 6 Mio. €.

Bis 16 m Länge und 3,5 m Breite

Die Cross-Works-Elemente sind vielseitig einsetzbar – als tragende, aussteifende und nicht tragende Wand-, Decken- und Dachelemente – und lassen sich zudem problemlos mit anderen Materialien kombinieren. Die Brettsperrholz-Bauteile von van Roje werden entsprechend ihrer bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweise der Baustoffklasse B2 nach DIN 4102-1 beziehungsweise der Brandverhaltensklasse D-s2, d0 nach EN 13501-1 zugeordnet. Durch entsprechende Oberflächenbeschichtungen oder Decklagen lassen sich auch schwer entflammbare Bauteiloberflächen realisieren.

Die Holzwerke van Roje fertigen die Cross-Works-Elemente mit Längen bis 16 m, einer Breite von bis zu 3,5 m sowie mit einer Stärke von bis zu 350 mm. Der Aufbau ist je nach Anwendungsfall beziehungsweise statischen Anforderungen drei-, fünf-, sieben- oder neunschichtig. Die Verleimung erfolgt mit einem formaldehyd- und lösemittelfreien PUR-Klebstoff, der den strengen Kriterien der MPA Stuttgart entspricht.

Minda zeichnet – in enger Zusammenarbeit mit van Roje – für das Gesamtkonzept, den Leitrechner, die Produktionssteuerung, die Mechanisierung sowie die Pressen verantwortlich. Die Keilzinkenanlage stammt von Weinig Grecon, der Lamellenhobel von Rex, die Absaugung von Scheuch und die Abbundanlagen sind von Hundegger. Bei der Planung und Konstruktion der Projekte setzt man auf hsbcad.

Fullservice für die Kunden

Die Holzwerke van Roje haben für das neue Produkt eine eigene Mannschaft aufgebaut, die sich um Vertrieb, Planung, technische Zeichnung sowie Nesting und Logistik kümmert. Den Schwerpunkt will man zunächst auf den Heimmarkt Deutschland legen. „Unsere Stammkunden in den Exportmärkten zeigen aber ebenfalls großes Interesse an unseren Cross-Works-Elementen“, zeigt sich Hauschulte über den gelungenen Start zufrieden. Das Vertriebsteam spricht frühzeitig Planer und Fachplaner sowie Generalunternehmer an. „Mit Cross-Works-Elementen werden zukünftig unterschiedliche Objektarten realisiert, von privat genutzten Wohngebäuden bis hin zu komplexen, kommunalen Projekten, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen oder Sporthallen – und das hoch digitalisiert, individuell und präzise“, erläutert Rüdiger Koch, Vertriebsleiter Cross-Works. Besonders erfreut sind die Holzwerke van Roje über die gelungene Eröffnung Anfang September, bei der die Besucher durchwegs hohes Interesse an dem Produkt und dem neuen Werk bekundeten.

Holzwerke van Roje

Standort: Oberhonnefeld-Gierend/DE

Gegründet: 1929

Geschäftsführer: Oliver Mühmel, Gerhard Hauschulte

Mitarbeiter: 200

Produkte: Schnittholz (Einschnitt: 450.000 fm/J), Hobelware (60.000 m³/J) Pellets (90.000 t/J), Brettsperrholz (geplant: 75.000 m³/J)