10 Thesen der Holzindustrie
- Forst - Holz: eine Wertschöpfungskette
- Standardisierung und Qualitätssicherung
- Gesamtsicht und Vertrauen
- Reduktion des Umlaufvermögens
- Produktorientierte Sortierung
- Kontinuität der Partner
- Kuppelproduktkonzept
- Standortvorteile nutzen
- Senkung der Durchlaufzeiten
- Professionelles Marketing
- Forst - Holz: eine Wertschöpfungskette
- Standardisierung und Qualitätssicherung
- Gesamtsicht und Vertrauen
- Reduktion des Umlaufvermögens
- Produktorientierte Sortierung
- Kontinuität der Partner
- Kuppelproduktkonzept
- Standortvorteile nutzen
- Senkung der Durchlaufzeiten
- Professionelles Marketing
Bei der Stärkung der Wertschöpfungskette Holz sei die Gleichwertigkeit der Marktpartner Forstwirtschaft und Sägeindustrie sowie der betroffenen Forstunternehmer und des Holzhandels in weiten Teilen noch nicht gegeben, so Dipl.-Ing. Dr. Ewald Pertlik, Institut für alpine Naturgefahren und forstliches Ingenieurwesen, Universität für Bodenkultur (Boku), bei der Jahresta- gung des Forstvereins für Niederösterreich und Wien am 13. September in Weitra. Fokus auf Organisation. Die Holzernte sei immer ein logistisches Problem gewesen, jetzt aber eine Verbesserung der Kommunikation und Datenflüsse gefragt. Im Rahmen des For- schungsprojektes zur „Logistik der Wertschöpfungskette Forst - Holz” an der Boku sei die Harmonisierung der Information und Organisation ein Faktor mit noch großem Entwicklungspotenzial. Im „supply chain management” (Versorgungskette) der Zukunft müsse mit geringer werdenden Personalressourcen gerechnet werden.
„Holz ist in Mitteleuropa zwar ein knappes Gut”, so Pertlik, „hat aber gegenüber anderen Baustoffen den Vorteil der bedeutenden Steigerbarkeit seiner nachhaltigen Bereitstellung” (Durchforstungsreserven).
„Holz ist in Mitteleuropa zwar ein knappes Gut”, so Pertlik, „hat aber gegenüber anderen Baustoffen den Vorteil der bedeutenden Steigerbarkeit seiner nachhaltigen Bereitstellung” (Durchforstungsreserven).
Intensive Prozessanalyse. Viele Betriebe hätten allerdings eine intensive Prozessanalyse nötig, ein Qualitätsmanagement als positive Begleiterscheinung der Logistikverbesserung. Pertlik hat für die Forstwirtschaft vier Ausgangssituationen parat:
Logistik habe mit der Art des Holzerntesystems nichts zu tun
Logistik sei bei weitem mehr als der Holztransport vom Wald zum Werk
Logistik funktioniere bei den „Großen” leichter
Lösungen und Tools seien nur teilweise schon vorhandenLösung für Mitteleuropa. Als Lösungen für Mitteleuropa sieht der Wissenschafter vor allem eine vertikale Integration für große Einheiten (Arge Bergwald, ÖBf), einen „Zentralen Agenten”, der den Holzhandel bei einem großen Mengenvolumen (deutlich über 100.000 fm) optimieren kann oder virtuelle Betriebe. Diese könnten jeder Teil des Wertschöpfungsnetzwerkes sein. Ein technisches und organisatorisches Regelwerk für die Koordination fehle allerdings.Kostendruck steigt weiter. Die Kosten-/Ertrag-Schere öffne sich immer weiter, so OFR Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Chaloupek, ÖBf, FB Krems. Mit der neuen Prozessorientierung werde aber ein Schlussstrich unter 200 Jahre Forst-Unternehmensgeschichte gezogen. Die operativen Leistungen der ÖBf-Betriebe könnten nur noch marginal gesteigert werden, in der Optimierung der Auftragsabwicklung sieht er die Zukunft, die eine win-win-Situation und bis zu 100 S/Efm höhere Erlöse für alle Marktpartner erlaube. Dazu seien lern- und leistungswillige Mitarbeiter ebenso nötig wie langfristige, strategische Partnerschaften und eine Reduktion der Einzelkaufverträge. Der Forstbetrieb Krems habe mit dem neuen Holzflussmanagement bisher 50.000 Efm abgewickelt. Ziel sei es, geschläger- tes Holz binnen 7 Tagen ins Werk zu transportieren und dabei die Lagerzinsen und Frachtkosten (eine Lkw-Stehminute kostet geschätzt 7 S) zu senken.
Logistik habe mit der Art des Holzerntesystems nichts zu tun
Logistik sei bei weitem mehr als der Holztransport vom Wald zum Werk
Logistik funktioniere bei den „Großen” leichter
Lösungen und Tools seien nur teilweise schon vorhandenLösung für Mitteleuropa. Als Lösungen für Mitteleuropa sieht der Wissenschafter vor allem eine vertikale Integration für große Einheiten (Arge Bergwald, ÖBf), einen „Zentralen Agenten”, der den Holzhandel bei einem großen Mengenvolumen (deutlich über 100.000 fm) optimieren kann oder virtuelle Betriebe. Diese könnten jeder Teil des Wertschöpfungsnetzwerkes sein. Ein technisches und organisatorisches Regelwerk für die Koordination fehle allerdings.Kostendruck steigt weiter. Die Kosten-/Ertrag-Schere öffne sich immer weiter, so OFR Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Chaloupek, ÖBf, FB Krems. Mit der neuen Prozessorientierung werde aber ein Schlussstrich unter 200 Jahre Forst-Unternehmensgeschichte gezogen. Die operativen Leistungen der ÖBf-Betriebe könnten nur noch marginal gesteigert werden, in der Optimierung der Auftragsabwicklung sieht er die Zukunft, die eine win-win-Situation und bis zu 100 S/Efm höhere Erlöse für alle Marktpartner erlaube. Dazu seien lern- und leistungswillige Mitarbeiter ebenso nötig wie langfristige, strategische Partnerschaften und eine Reduktion der Einzelkaufverträge. Der Forstbetrieb Krems habe mit dem neuen Holzflussmanagement bisher 50.000 Efm abgewickelt. Ziel sei es, geschläger- tes Holz binnen 7 Tagen ins Werk zu transportieren und dabei die Lagerzinsen und Frachtkosten (eine Lkw-Stehminute kostet geschätzt 7 S) zu senken.
Österreich ist nicht Skandinavien. Der Blick nach den Holzerntekosten in Skandinavien verführt viele Forstbetriebe, die selben Konditionen auch von den heimischen Forstunternehmern zu verlangen, so Peter Konrad, steirischer Holzernteunternehmer mit Firmensitz in Buchholz/D, und 20 Jahren Berufserfahrung. In unserem Land seien kurze Vorlaufzeiten, eine ungleichmäßige Jahresauslastung, kleine Strukturen, mangelhafte Einsatzvorbereitung sowie Misstrauen beim Holzmaß durch die Forstbetriebe eher die Regel.
Der Unternehmer bemängelt auch eine verbreitet unkoordinierte, Zeit verzögerte Holzabfuhr und damit verspätete Zah- lung seiner Leistungen. Für Konrad ist die Bereitstellung hoch qualifizierter Maschinenführer wesentlich. Ebenso achtet er auf die laufende Modernisierung seines Maschinenparkes und den Einsatz zeitgemäßer Kommunikationsmittel samt Genauigkeit beim Harvestermaß. Die von ihm gebotene Transparenz von Leistung und Information kann Konrad aber nur bedingt bei seinen Geschäftspartnern feststellen.
Der Unternehmer bemängelt auch eine verbreitet unkoordinierte, Zeit verzögerte Holzabfuhr und damit verspätete Zah- lung seiner Leistungen. Für Konrad ist die Bereitstellung hoch qualifizierter Maschinenführer wesentlich. Ebenso achtet er auf die laufende Modernisierung seines Maschinenparkes und den Einsatz zeitgemäßer Kommunikationsmittel samt Genauigkeit beim Harvestermaß. Die von ihm gebotene Transparenz von Leistung und Information kann Konrad aber nur bedingt bei seinen Geschäftspartnern feststellen.
Produktorientiertes Denken gefragt. Bereits bei der waldbaulichen Planung im Forstbetrieb müsse produktorientiert gedacht werden, so überspitzt der Tenor von Wiehag-Geschäftsführer Dr. Erich Schönleitner (sh. Kasten „10 Thesen der Holzindustrie”). Man dürfe - wie das Beispiel der ÖBf zeigt - nicht nur einen Sektor optimieren. Er habe aus seinen vielen Logistik-Runden und den Erkenntnissen der langfristig (bis 2010) orientierten „Timberwood-Studie” der Skandinavier vor etwa einem Jahr die gesammelten Ideen an Minister Mag. Wilhelm Molterer weitergeleitet, vermisse aber die ganzheitliche Umsetzung.
Die Aussicht auf kurzfristige Marktvorteile verhindere in der Praxis oft die Hebung des Vertrauens und des langfristig gemeinsamen Denkens. Dringenden Handlungsbedarf sieht Schönleitner bei der Standardisierung von Holznormen, der Sortierung und dem Holzabmaß.Diskussionspunkt Holzabmaß. Nicht auf die Abmaßdebatte reduzieren wollte Forstvereins-obmann Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Sagl das Logistikproblem in der Diskussion. Vor allem die Transportfrage sei weiterhin, politisch bedingt, unbefriedigend. Den Vorwurf der diskontinuierlichen Bereitstellung des Holzes vor allem aus dem Bauernwald (allein im BBK-Verwaltungsbezirk Zwettl derzeit etwa 630.000 Vfm Pflegerückstände im Kleinwald) seitens der Sägeindustrie konnte aber auch er nicht ausräumen.
Die Aussicht auf kurzfristige Marktvorteile verhindere in der Praxis oft die Hebung des Vertrauens und des langfristig gemeinsamen Denkens. Dringenden Handlungsbedarf sieht Schönleitner bei der Standardisierung von Holznormen, der Sortierung und dem Holzabmaß.Diskussionspunkt Holzabmaß. Nicht auf die Abmaßdebatte reduzieren wollte Forstvereins-obmann Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Sagl das Logistikproblem in der Diskussion. Vor allem die Transportfrage sei weiterhin, politisch bedingt, unbefriedigend. Den Vorwurf der diskontinuierlichen Bereitstellung des Holzes vor allem aus dem Bauernwald (allein im BBK-Verwaltungsbezirk Zwettl derzeit etwa 630.000 Vfm Pflegerückstände im Kleinwald) seitens der Sägeindustrie konnte aber auch er nicht ausräumen.