Nicht neu, aber wenig verbreitet scheint die Strukturdurchforstung im heimischen waldbaulichen Repertoir speziell des Kleinwaldes zu sein, so Univ.-Prof. DI Dr. Josef Spörk, Institut für Waldbau an der Universität für Bodenkultur, Wien. Aber gerade diese Selektionsform von Zukunftsstämmen sei als Weiterentwicklung der Auslesedurchforstung geeignet, der Überproduktion an den am Holzmarkt wenig gefragten Starkholzsortimenten der Qualität C sowie C* entgegenzuwirken. Diesen Handlungsbedarf umriss er bei einer Pro Silva Austria-Diskussionsveranstaltung am 30. November im Esterhazy-Forstbetrieb Lockenhaus vor Vertretern der Forstlichen Bundesversuchsanstalt und den Forstlichen Ausbildungsstätten Pichl, Ort und Ossiach sowie des Boku-Instituts für Alpine Naturgefahren und Forstliches Ingenieurwesen, Wien. Die Veranstaltung war auch zur Tagungs-Vorbereitung für Pro Silva-Mitglieder im neuen Jahr vorgesehen.
Der Harvester als Schnittstelle zur forsttechnischen Umsetzung wird von Spörk in die wald-baulichen Überlegungen mit einbezogen. Derzeit werden etwa 10% der Arbeit im Wald dazu verwendet, nicht vermarktbare Stämme zu durchforsten. Nach dem Konzept der Auslesedurchforstung ist ab der halben Umtriebszeit der Auslesevorgang beendet. Der Bestand soll dann nach Erreichen der Hiebsreife geerntet werden, so Spörk.
Der Harvester als Schnittstelle zur forsttechnischen Umsetzung wird von Spörk in die wald-baulichen Überlegungen mit einbezogen. Derzeit werden etwa 10% der Arbeit im Wald dazu verwendet, nicht vermarktbare Stämme zu durchforsten. Nach dem Konzept der Auslesedurchforstung ist ab der halben Umtriebszeit der Auslesevorgang beendet. Der Bestand soll dann nach Erreichen der Hiebsreife geerntet werden, so Spörk.
Ziele der Strukturdurchforstung. Im Unterschied zur Auslese- zielt die Strukturdurchforstung der Altersklassenwälder auf eine Dauerbestockung ab. Bis zur halben Umtriebszeit (U/2) werden je etwa 200 (250) Z1-und Z2-Stämme/ha ausgewählt.
Die Z1-Stämme können der Kraft-Klasse 1 und 2 angehören, die Z2 der Mittelschicht. Die Stabilisierung des Nebenbestandes erfolgt durch permanente Eingriffe in das Kronendach. Ab U/2 ist die Strukturdurchforstung gekennzeichnet durch:
- dauerhafte Kronenschlussunterbrechung
- Fortführung der Auslese, ohne die Media zu senken
- Durchmesserspreitung ist erwünscht
- Beibehaltung der Hiebsmassen: Vorrats- und Zuwachskonstanz
- allmähliches Hinführen von Bäumen des Nebenbestandes zu herrschenden BäumenDen Z-Stammverfahren vergleichbar setzt die Strukturdurchforstung am Häufigkeitsgipfel der Stammzahlverteilung an ohne jede Tendenz zur Niederdurchforstung. Nach mehreren Durchforstungseingriffen erfolgt eine Annäherung an eine künftig mögliche Plenterverteilung, wodurch das volle Spektrum des Durchmesserfächers erhalten bleibt.
Die Z1-Stämme können der Kraft-Klasse 1 und 2 angehören, die Z2 der Mittelschicht. Die Stabilisierung des Nebenbestandes erfolgt durch permanente Eingriffe in das Kronendach. Ab U/2 ist die Strukturdurchforstung gekennzeichnet durch:
- dauerhafte Kronenschlussunterbrechung
- Fortführung der Auslese, ohne die Media zu senken
- Durchmesserspreitung ist erwünscht
- Beibehaltung der Hiebsmassen: Vorrats- und Zuwachskonstanz
- allmähliches Hinführen von Bäumen des Nebenbestandes zu herrschenden BäumenDen Z-Stammverfahren vergleichbar setzt die Strukturdurchforstung am Häufigkeitsgipfel der Stammzahlverteilung an ohne jede Tendenz zur Niederdurchforstung. Nach mehreren Durchforstungseingriffen erfolgt eine Annäherung an eine künftig mögliche Plenterverteilung, wodurch das volle Spektrum des Durchmesserfächers erhalten bleibt.
Was der Harvester dazu tun kann. Die Durchforstung mittels Harvester überzeugt in geeignetem Gelände durch die gegenüber der motormanuellen Holzernte geringeren Schäden am verbleibenden Bestand. Bei der Höhe der tolerierbaren Schäden gingen die Ansprüche der Wissenschafter auseinander. Spörk fordert 5%, für die Forsttechnik sind 10% pro Durchforstungseingriff realistisch. Anspruchsvollere Auszeige. Mit der Strukturdurchforstung wird die Verjüngung früher eingeleitet, weil Bäume schlechter Qualität aus der herrschenden Schicht entnommen werden. Der richtige Eingriffszeitpunkt ist ebenso wichtig, um eine Bestandesstrukturierung zu erreichen. Weiters müssen die Z2-Bäume gezielt bis in den Altbestand gefördert werden.
- Vorteile: Waldbesitzer erhalten eine höhere Flexibilität bei der Durchmesserspreitung und Holzqualität, sie können besser auf die Anforderung am Holzmarkt reagieren
- Nachteile: noch kleinflächigere Eingriffe; die anfallenden Holzmengen pro Hektar sind mit der Auslesedurchforstung vergleichbar; zwischen den Horsten und Lücken im Bestand kann die Befahrbarkeit durch neue Verjüngungsflächen erschwert werden.
- Vorteile: Waldbesitzer erhalten eine höhere Flexibilität bei der Durchmesserspreitung und Holzqualität, sie können besser auf die Anforderung am Holzmarkt reagieren
- Nachteile: noch kleinflächigere Eingriffe; die anfallenden Holzmengen pro Hektar sind mit der Auslesedurchforstung vergleichbar; zwischen den Horsten und Lücken im Bestand kann die Befahrbarkeit durch neue Verjüngungsflächen erschwert werden.
Ist die Strukturdurchforstung praktikabel? Wichtig ist für Spörk, dass die Auszeige durch qualifiziertes Forstpersonal geschieht, das die Bestandesentwicklung langfristig lenken kann. „In der Praxis werden allerdings lediglich kleine Flächen für die Einschulung, etwa als Vorgabe für den Harvesterunternehmer ausgezeigt - bei der laufenden Durchforstung wird dann der Dienstleister regelmäßig kontrolliert”, so OFM DI Martin Pollak. Waldbauliche Zielkonflikte zwischen Waldbesitzern und Schlägerern seien nicht zu erwarten. Einwände gegen die Strukturdurchforstung, etwa „dass man froh sein müsse, wenn die Waldbauern die Auslesedurchforstung einigermaßen beherrschen und anwenden”, ließ Spörk nicht gelten. Ziel müsse marktgerechte Holzqualität und betriebliche Flexibilität bleiben. Nur so seien die Sortimentsverteilung im stehenden Lager Wald und der Deckungsbeitrag I zu optimieren.
Zusammenarbeit mit Schlägerungsunternehmern. Im Forstbetrieb Lockenhaus setzt Pollak auf eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Stammunternehmer Raidinger. Dieser hat inzwischen den 4. Harvester gekauft und wird in den Esterhazy'schen Betrieben fast ganzjährig ausgelastet. Vorteil für den Forstbetrieb: Auf die Auswahl geeigneter Maschinenführer kann Einfluss genommen werden. Besonders schätzt Pollak einen ungarischen Förster als Harvesterfahrer. „Es wird immer schwieriger, gute Forstfacharbeiter zu finden”, schränkt Pollak seine betriebliche Flexibilität ein. „Eine Zusammenarbeit mit verantwortungsvollen Forstunternehmern, die auch waldbauliche Qua-lifikationen haben, wird immer wichtiger und muss honoriert werden. Ein Harvesterfahrer, der die Auszeige übernimmt, sollte nicht nach Geschwindigkeit, sondern nach seiner Qualitätsarbeit entlohnt werden.”Qualifikationsnachweis. Auf die Notwendigkeit nach einem Befähigungsnachweis für Maschinenführer von Harvestern und Forwardern wiesen Direktor DI Karl Pirker und DI Dr. Wolfgang Jirikowski, FAST Ort, Direktor DI Günter Sonnleitner, FAST Ossiach, Dir. DI Martin Krondorfer, FAST Pichl, HR DI Wilfried Pröll mit DI Werner Ruhm, FBVA Wien, sowie Univ.-Prof. DI Dr. Hubert Dürrstein und Univ.-Ass. DI Dr. Karl Stampfer, Boku, hin.Bei der Auszeige durch den Harvesterfahrer sei wesentlich, dass die Auslese nicht zugleich mit der Durchforstungsmaßnahme vorgenommen wird. Das diene der Qualität und Ergonomie. Sonnleitner regte an, aus Kostengründen Forstfacharbeiter auf die waldbaulichen und forsttechnischen Anforderungen der Auszeige hin auszubilden - „der Harvesterfahrer ist heute der teuerste Mitarbeiter im Wald.”
Ähnlich dem Z-Stammverfahren setzt die Strukturdurchforstung
am Häufigkeitsgipfel der Stammzahlverteilung an,
vermeidet jedoch jede Tendenz zur Niederdurchforstung:
nach mehreren Durchforstungseingriffen erfolgt die
Annäherung an eine mögliche Plenterverteilung,
wodurch das volle Spektrum des Durchmesserfächers
erhalten bleibt
am Häufigkeitsgipfel der Stammzahlverteilung an,
vermeidet jedoch jede Tendenz zur Niederdurchforstung:
nach mehreren Durchforstungseingriffen erfolgt die
Annäherung an eine mögliche Plenterverteilung,
wodurch das volle Spektrum des Durchmesserfächers
erhalten bleibt