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Forstliches Know-how soll mit der neuen Forstservice GesmbH noch effektiver genutzt werden: Eberl, Ramskogler und Moderatorin Pelzmann- Knafl (v. l.) © Gissing

Forstservice-Firma neu

Ein Artikel von Administrator | 12.11.2002 - 00:00
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Forstliches Know-how soll mit der neuen Forstservice GesmbH noch effektiver genutzt werden: Eberl, Ramskogler und Moderatorin Pelzmann- Knafl (v. l.) © Gissing

Als effizientes Ergänzungsangebot für die etablierten Serviceleistungen des Waldverbandes Steiermark wird die neue Forstservice GmbH (geschäftstätig ab 1. Januar 2003) geschaffen, so GF DI Winfried Eberl, Holzcluster Steiermark und Waldverband Steiermark, beim Waldbauerntag am 7. November in Weiz.
Zentrale Ziele: bessere Maschinenauslastung, optimierte Betreuung Hof ferner Wälder, Erschließung zusätzlicher Holzmengen und bedarfsgerechte Bereitstellung, erhöhte Wertschöpfung, Koordination von Personalkapazitäten und Consulting.
Know-how gemeinsam mit Großwald anbieten. Eigentümer der GmbH sind vorerst der Waldverband Steiermark und die Waldwirtschaftsgemeinschaft Bergwald in der 7 steirische Großforstbetrieben (Forstbetrieb Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Stift Admont, Stiftung Fürst Liechtenstein, FV Wasserberg, Forstdirektion Prinz Franz Liechtenstein, Forstamt Prinz Liechtenstein GesbR und Forstgut Mähring) organisiert sind. Für die Bezirkswaldverbände werden Anteile treuhänderisch gehalten und sukzessive in deren Besitz überführt. Die Eigenkapitalausstattung liegt über der handelsrechtlichen Vorschreibung.
Entscheidend ist aber, dass der Großwald sein vorhandenes forstliches und wirtschaftliches Know-how gezielt in die Gesellschaft einbringen wird, erklärt FD DI Dr. Kurt Ramskogler, Stiftung Fürst Liechtenstein. „Es gilt Stärken zu stärken und die Kompetenz der Waldbesitzer zu erhalten und weiter auszubauen.” Vielfältige Erfahrungen sind vorhanden: Naturraum-Management, Gutachtenerstellung, Behördenverfahren.Vollservice für Hof ferne Wälder. Die angebotenen forstlichen Dienstleistungen umfassen:
- überbetrieblichen Forstmaschineneinsatz
- Betriebsbetreuungen
- Personalpool (Arbeitskräfte erfassen und gezielt einsetzen)
- Consulting
Alle interessierten Waldbesitzer und hier vor allem jene mit Hof fernen Wäldern unterschiedlicher Flächenkategorien von Försterpflicht bis zu wenigen Hektar werden angesprochen. Für einen erfolgreichen überbetrieblichen Maschineneinsatz benötigt man professionelles Personal für die Planung, Ablauforganisation und Kontrolle.
Speziell Hof ferne Waldeigentümer können ein Vollservice in Anspruch nehmen und durch Holz-Mehrnutzung ihr Einkommen erhöhen. Ob die Leistungen nachgefragt werden, hängt vom professionellen Marktauftritt der neuen Firma ab. Daran wird mit Hochdruck gearbeitet, so Ramskogler und Eberl. Interesse und Bedarf an diesen Dienstleistungen sind jedenfalls vorhanden.
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Ök.-Rat Herbert Pretterhofer © Heidelbauer

Um 18% mehr Holz vermarktet. Der Waldverband Steiermark vermarktete mit seinen Gemeinschaften im Vorjahr 515.000 fm Rundholz (+18% gegenüber 2000) für seine 12.400 Mitglieder, so Obmann Ök.-Rat Herbert Pretterhofer. Es entfielen 385.000 fm auf Sägerundholz und 130.000 fm auf Industrieholz aus einer Gesamtwaldfläche von 120.000 ha. Heuer wird mit einer Gesamtmenge von rund 600.000 fm gerechnet. An 68 Abnehmer wurde geliefert, der Anteil des überbetrieblichen Maschineneinsatzes betrug 25%. Bewährt hat sich das Bonus-Malus-System, welches die pflegliche Holzernte bewertet.„Der Absatz hat sich mengenmäßig gut entwickelt, während die Erlösmengen für Schnittholz unter den Erwartungen blieben”, so Eberl in seinem Holzmarktbericht.
Vielfältige Seillösungen vorhanden. Über neue Entwicklungen bei der Forsttechnik und den überbetrieblichen Forstmaschineneinsatz referierte Prof. DI Dr. Wolfgang Jirikowski, Forstliche Ausbildungsstätte Ort. Arbeitskosten, Holz- und Energiepreisen, Schadensereignisse sowie Förderungen beeinflussen die Neuerungen. Im Schleppergelände ist die Vollmechanisierung praktisch abgeschlossen nur mehr Detailverbesserungen sind möglich. Der Trend zur Standardisierung ist speziell bei Logistik und Steuersystemen zu sehen. In der Seilbringung gibt es eine Vielfalt an Geräten und Laufwägen. Außerdem sind Speziallösungen für besondere Ernteaufgaben verfügbar.
Hoher Planungsaufwand für Vollernter. Beim Harvester werden immer größere Maschinen mit Informationstechnologien (Telekommunikation, GIS, GPS) entwickelt. Derzeit sind 200 Vollernter in Österreich, davon 38 in der Steiermark, im Einsatz.
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Prof. DI Dr. Wolfgang Jirikowski © Heidelbauer

Die erzeugte Holzmenge 531.000 fm, davon 85% aus Durchforstungen. Für die unausgereiften Kombinationsmaschinen (Harvester und Forwarder in einer Maschine) bieten Schnellwechselsysteme und drehbare Rungenkörbe neue Lösungsansätze. Mit dem überbetrieblichen Maschineneinsatz werden Pflegerückstände von Profis abgebaut und die Unfallraten gesenkt. Vorrangig sollten die Waldbauern an mögliche Eigenleistungen denken.
Große Unterschiede zeigt der Zeitaufwand je nach Arbeitssystem. So ist der Planungsaufwand bei der konventionellen Holzernte gering, aber die Ausführung dauert dafür lange. Einer schnellen hochmechanisierten Holznutzung geht eine umfangreiche Planung voraus.Holzveredelung und naturnahe Forstwirtschaft geehrt. Für ihre innovativen Ideen und vorbildliche Waldbetreuung wurden die Almenholzgruppe (Teichalm-Sommeralm) und die Seckauer Waldgenossenschaft mit dem Steirischen Waldwirtschaftspreis ausgezeichnet. Die Forstwirtschaft und Schwachholzveredelung bringt den Waldbauern ein wichtiges Zusatzeinkommen und sichert den Arbeitsplatz am Hof.