Ihre einstmals führende Marktposition habe die Weißtanne, Charakterart des Bergmischwaldes, bereits eingebüßt. Dem Globalisierungsopfer drohe nun weiteres Unheil: Gehen wesentliche Informationen über Holzeigenschaften verloren, so lassen auch Verjüngung und Anbau nach.
Um diesem Trend entgegenzuwirken und die Weißtanne zugleich neu und kundenorientiert am Markt zu positionieren, lud das Forum Weißtanne, Gengenbach/DE, am 6. Dezember zur Tagung „Die Weißtanne - ein starkes Stück Holz” nach Todtmoos/DE. Wie LFDir. Ewald Elsässer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, mitteilte, waren Tagung und anschließende Exkursion ins staatliche Forstamt Todtmoos sowie zum Unternehmen Holzbau Kaiser, Bernau/ DE, „außerordentlich gut besucht”.Tanne aus der Region für die Region? Landrat Klaus Brodbeck, 1. Vorsitzender des Forums, schilderte Absatzprobleme: Produkte aus reiner Tanne könnten derzeit weder kundenorientiert noch just-in-time geliefert werden - auch nicht innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes. Zudem bestünden baumartenspezifische Defizite bei der berufsschulischen Ausbildung von Zimmerern und Schreinern.
Forstpräsident Hans-Martin Stübler, Freiburg/DE, wartete mit Zahlen auf: So verfügt Baden-Württemberg über eine Tannenfläche von 104.000 ha entsprechend 65% der westdeutschen Bestände, davon im Wuchsgebiet Schwarzwald über 71.000 ha.Nahezu vollständig verschwunden sei die Tanne an den Rändern ihres natürlichen Verbreitungsgebietes wie Erzgebirge oder Thüringer Wald. Während ihr Flächenanteil im Schwarzwald um 800 v. Chr. noch zwischen 30 und 50% lag, beträgt er heute aufgrund wenig Tannen gerechter Bewirtschaftung, durch Reparationshiebe und Wildverbiss noch 8%. Durch konsequente Verjüngung, Förderung, Wertästung sowie Bejagung sollen hier 10% erreicht werden.
Um diesem Trend entgegenzuwirken und die Weißtanne zugleich neu und kundenorientiert am Markt zu positionieren, lud das Forum Weißtanne, Gengenbach/DE, am 6. Dezember zur Tagung „Die Weißtanne - ein starkes Stück Holz” nach Todtmoos/DE. Wie LFDir. Ewald Elsässer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, mitteilte, waren Tagung und anschließende Exkursion ins staatliche Forstamt Todtmoos sowie zum Unternehmen Holzbau Kaiser, Bernau/ DE, „außerordentlich gut besucht”.Tanne aus der Region für die Region? Landrat Klaus Brodbeck, 1. Vorsitzender des Forums, schilderte Absatzprobleme: Produkte aus reiner Tanne könnten derzeit weder kundenorientiert noch just-in-time geliefert werden - auch nicht innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes. Zudem bestünden baumartenspezifische Defizite bei der berufsschulischen Ausbildung von Zimmerern und Schreinern.
Forstpräsident Hans-Martin Stübler, Freiburg/DE, wartete mit Zahlen auf: So verfügt Baden-Württemberg über eine Tannenfläche von 104.000 ha entsprechend 65% der westdeutschen Bestände, davon im Wuchsgebiet Schwarzwald über 71.000 ha.Nahezu vollständig verschwunden sei die Tanne an den Rändern ihres natürlichen Verbreitungsgebietes wie Erzgebirge oder Thüringer Wald. Während ihr Flächenanteil im Schwarzwald um 800 v. Chr. noch zwischen 30 und 50% lag, beträgt er heute aufgrund wenig Tannen gerechter Bewirtschaftung, durch Reparationshiebe und Wildverbiss noch 8%. Durch konsequente Verjüngung, Förderung, Wertästung sowie Bejagung sollen hier 10% erreicht werden.
Mit sagenhaftem Ruf zu neuen Märkten? MR Meinrad Joos, Holzmarktreferent der baden-württembergischen Landesforstverwaltung, berichtete von einem „sagenhaften Ruf” und eigenständigen Holzmerkmalen. Für das harzfreie, gut imprägnier- und verleimbare Holz nannte Joos gleich 14 verschiedene, denkbare Einsatzbereiche vom Innen- und Möbelbau bis hin zu Verpackungen für Lebensmittel.Voraussetzung dafür sei allerdings die getrennte Losbildung für die Holzarten Fichte und Tanne - nur so könne für die Tanne über die gesamte Produktkette bis zum Endkunden ein eigenständiges Profil aufgebaut werden. Das Verstecken in Fichtenlosen bezeichnete er als „Rufschädigung”.
Tanne besichtigen: Forstamtsleiter Dr. Udo H. Sauter (re.) erläutert das Wuchspotenzial in Todtmoos © ForumWeißtanne
So werde die potenzielle jährliche Nutzung der Tanne zwischen 1999 und 2011 in Österreich, Süddeutschland, der Schweiz und Frankreich 7 Mio. Efm/ha betragen. Dies entspricht 2,5% der gesamten Vorräte in Höhe von 327 Mio. Vfm und beinhalte 60% oder 4,2 Mio. Efm Starkholz.
Konkurrenz erwachse der Tanne jedoch in Form von Fichtenholz und neuen Holzwerkstoffen. Daher empfahlen Wurster und Mahler, qualitativ hochwertige Nischen wie Massivholzplatten, Fenster, Böden, Innenausbau (Sauna) oder den Außenbereich mit Tanne zu besetzen. Eigenständigen Produkte ergänzen eine qualitätsorientierte Preisbildung sowie die permanente, zielgruppenspezifische Information.
Exportschlager Tanne. Während regionale Baumärkte kaum Weißtanne anbieten - angedacht wurde im Rahmen der Diskussion auch eine Art „Selbstvermarktung” - exportiert Manuel Echtle vom Sägewerk Echtle, Nordrach/DE, feinjähriges Schnittholz nach Japan und in die USA. Er schätzt den Tannen-Bedarf dieser Nationen für Hausbau oder Innenausbau als hoch ein: Dafür sprechen ihre Holzeigenschaften, aber zugleich auch die hier jeweils weitgehend genutzten Urwälder - „second growth” können qualitativ weniger überzeugen. So werden Europas tannenhaltige Plenterwälder während der nächsten Jahrzehnte das qualitativ bessere Holz liefern können, frohlockte Echtle.
Forum Weisstanne Facts
Gegründet: Oktober 2000 (hervorgegangen aus dem seit 1997 bestehenden Arbeitskreis Weißtanne)
Ziel: Die Weißtanne im natürlichen Verbreitungsgebiet fördern, ihre Verwendung steigern und die heimische Wald- und Holzwirtschaft stärken
Geschäftsführer: Ewald Elsässer, Gengenbach/DE
Gegründet: Oktober 2000 (hervorgegangen aus dem seit 1997 bestehenden Arbeitskreis Weißtanne)
Ziel: Die Weißtanne im natürlichen Verbreitungsgebiet fördern, ihre Verwendung steigern und die heimische Wald- und Holzwirtschaft stärken
Geschäftsführer: Ewald Elsässer, Gengenbach/DE