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Im Praxiseinsatz konnten die Schüler des Holztechnikums Kuchl die Forstgeräte im Geigenwald hautnah erleben © HT Kuchl

Sturm-Aufarbeitung in Salzburg

Ein Artikel von Administrator | 19.05.2003 - 16:13
Der verheerende Fönsturm am 14. und 15. November des Vorjahres brachte im Lungau etwa 1,5 Mio. fm Rundholz zu Fall. Im Forstrevier Ramingstein der Forstverwaltung Schwarzenberg sind es 250.000 fm, die in bis zu 90 ha großen Einzelflächen angefallen sind - zum Großteil als Wurfholz.
So rasch als möglich musste eine abgestimmte Aufarbeitung organisiert werden. Man entschloss sich zur Zusammenarbeit mit dem Schlägerungs-Unternehmen Reiter Holz, Abtenau. Dieses verfügt über Kapazitäten, Erfahrung und die nötige Ausrüstung für derartig schwierige Arbeiten und bekam den Zuschlag für die Aufarbeitungsarbeiten am Reiterboden im Geigenwald.Der Geigenwald. Die Fichte bildet in gewissen Gebieten eine Art Verwimmerung, im speziellen als Haselfichte bekannt - besonders geeignet für den Einsatz als Klangholz, vor allem im Geigenbau. Daher stammt auch der Name des weithin bekannten Geigenwaldes im Lungau.
Bereits am 24. November begannen die Aufarbeitungsarbeiten, die bis heute ohne Unterbrechung zügig voranschreiten. Derzeit sind bereits 100.000 fm Rundholz aufgearbeitet. Bis September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die günstigen Wetterverhältnisse und das gegenseitige Einvernehmen, das von Karl Reiter und dem für das Forstrevier zuständigen Oberförster Gerhard Posch immer wieder hervorgehoben wird, haben dieses rasche Voranschreiten der Arbeiten maßgeblich ermöglicht.
Reiter Holz ist derzeit mit 70 Mann sowie mehreren Subunternehmen mit der Aufarbeitung beschäftigt. Alleine im Bereich Reiter Boden sind 8 Seilkräne mit diversen Prozessoren im steilgelände, 1 Harvester mit Forwarder im Starkholzbestand sowie ein Mini-Königstiger (Raupenbagger mit Prozessorkopf) im Schwachholzbereich im Einsatz.
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Im Praxiseinsatz konnten die Schüler des Holztechnikums Kuchl die Forstgeräte im Geigenwald hautnah erleben © HT Kuchl

Vermarktung und Transport. „Der Windwurf machte Jahrzehnte lange Arbeit in der Naturverjüngung zunichte”, so die Forstverwaltung. Die Wiederaufforstung der bis 20 Jahre geschädigten Windwurfflächen wird vorraussichtlich mit 40 Mann 2004 realisiert werden.
Das angefallene Holz konnte bereits im Vorhinein an Großsägewerke und mittlere Unternehmen in näherer Umgebung zum Forstrevier vermarktet werden.
Logistische Herausforderungen ergaben sich durch den aufgehenden Frost im März, der den Abtransport des Holzes vorübergehend unmöglicht machte und die Zwischenlagerung im Wald erzwang. Derzeit erfolgt der verstärkte Transport, um weitere Schäden durch Käferbefall zu vermeiden. Schüler auf Exkursion im Geigenwald. Im März dieses Jahres konnten sich auf Einladung von Reiter 30 Schüler und 2 Lehrer des Holztechnikums Kuchl von der Situation im Geigenwald vor Ort überzeugen. Sie wurden von Reiter, Posch und deren Mitarbeitern zu den verschiedenen Stationen des Aufarbeitungs-Areals gefahren und über Windwurfausmaße und Aufarbeitungsverfahren informiert. Die verschiedensten Forstgeräte konnten dabei im Praxiseinsatz in beeindruckender Weise hautnah erlebt werden. Ein Mittagessen und Theorie zu Wald und Unternehmen rundeten die interessante Exkursion ab.