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Martin Peterseil in Pro-Tech-Jacke und den Motorsäge-Modellen mit X-TORQ-Technologie 575 XP (in Händen) und der 455 Rancher © Christa Feichtner

Motoren-Revolution

Ein Artikel von Christa Feichtner | 05.12.2005 - 00:00
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Martin Peterseil in Pro-Tech-Jacke und den Motorsäge-Modellen mit X-TORQ-Technologie 575 XP (in Händen) und der 455 Rancher © Christa Feichtner

Gründe warum Husqvarna, bekannt für Motorsägen oder Freischneidern im professionellen und privaten Bereich, von der Redaktion des Holzkurier in der Kategorie Forstmaschinenbetrieb 2006 ausgezeichnet wurde, gibt es gleich mehrere. Vorreiter in der Technik. Die neue Motortechnologie X-TORQ wurde bei der Säge Husqvarna 455 Rancher und der 575 XP umgesetzt. Die Schutzkleidung ProTech kommt im Dezember auf den Markt. Auch Änderungen in der Organisation werden verwirklicht.
Seit 1979 produziert Husqvarna unter der Konzernmutter Electrolux. Der Erfolg hat die Unternehmensstrategie wieder in Richtung Eigenständigkeit geführt. Ab Mitte 2006 wird Husqvarna als eigener Konzern ausgegliedert. „Alle derzeitigen Forst- und Gartenmarken werden beibehalten und auch personell wird sich in der Österreich-Zentrale nichts ändern”, erklärt Martin Peterseil, Marketingleiter für Österreich und Slowenien seit 1997 in Linz. Lager für 30.000 Teile. Seit der Gründung in Linz fand eine größere Umstrukturierung und Erweiterung des Unternehmens statt. Neben dem Bürogebäude für die Händler-Betreuung ist eine Werkstätte mit zehn vollausgestatteten Arbeitsplätzen eingerichtet. Drei davon stehen Lehrlingen für die Ausbildung zur Verfügung. Zwei Prüfräume sind mit allen technischen Raffinessen ausgestattet. Einer davon ist auch für Großgeräte wie Traktoren geeignet. Stolz führt Peterseil durch das Lager mit Hochregalen. 30.000 verschiedene Ersatzteile finden hier Platz. Bei den Forstgeräten berichtet er von einer Lagerdrehung von über 13. Das bedeutet, dass öfter als einmal im Monat sämtliche Geräte für den Forstbereich nachgefragt werden. Einer der Renner bei den Ersatzteilen sind abgelängte Ketten oder komplette Kettenrollen, die an die Händler verschickt werden. Innerhalb 24 Stunden werden Geräte oder Ersatzteile bis Slowenien geliefert.
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Hohe Leistung und geringes Gewicht sind die Ansprüche im Forst © Husqvarna

Neue Motortechnologie. Seit Herbst ist die X-TORQ-Entwicklung mit der Motorsäge Husqvarna 455 Rancher am Markt. Das Besondere ist das hohe Drehmoment über einen breiten Drehzahlbereich. Der Treibstoffverbrauch konnte um 20% gesenkt werden, die Schadstoffemissionen um 60%. Damit werden alle derzeitigen und angekündigten Abgasnormen erfüllt. Die Säge hat einen Hubraum von 55,5 cm³, 3,5 PS Leistung und eine Schwertlänge von 45 cm.
Smart-Start mit Dekompressor, Primer-Pumpe und der kombinierte Choke-/Stopp-Schalter ermöglichen ein einfaches Starten. Die Säge ist mit dem Husqvarna LowVib, einem Vibrationsdämpfungs-System, und der patentierten AirInjection, die 98% von Staub und Sägespänen aus der Ansaugluft entfernt, ausgestattet. Der Luftfilter muss dadurch weniger oft gereinigt werden und hilft Wartungszeit zu sparen. Die Öko-Ölpumpe läuft drehzahlgesteuert. Ab Jänner neue Säge. Geschäftsführer Franz Steininger und Peterseil freuen sich auf die Markteinführung der neuen Forst-Profisäge Husqvarna 575 XP. Ihre Leistungsdaten sind 73,5 cm³ Hubraum, 5,4 PS und 50 cm Schwertlänge. Technisch ist sie gleich wie die 455 Rancher ausgestattet und läuft mit der sparsamen neuen Motorentwicklung. Die Vibrationswerte sind auch im Kunden-Katalog nachzulesen. Steininger, der seit 1972 bei Husqvarna tätig ist, sieht in der 575 XP eine Fortsetzung der Innovationen mit denen man sich im österreichischen Vertrieb zum wichtigsten Player bei den Kettensägen im Forstbereich entwickelt hat. Leichtere Sicherheitsbekleidung. Mit Dezember kommt auch im Schutzkleidungsbereich eine Neuheit auf den Markt. ProTech ist mit sechs statt neun Schnittschutzlagen ausgeführt. Bei gleicher Sicherheit konnte das Gewicht im Vergleich zur Modell-Serie ProLight um 10% verringert werden. Jacke und Hose sind aus 4-Wege-Strechmaterial, das bequem zu tragen sei und einen attraktiven Schnitt ermögliche. Lange Arbeitseinsätze im Forst. Für Durchforstungen ist der 2,9 PS starke Freischneider Husqvarna 345 FX mit E-Tech-Motor und kurzem, handlichem Führungsrohr konzipiert. Zur Arbeitserleichterung trägt der Tragegurt Trio-Balance bei. Das Gewicht lastet nicht nur auf den Schultern, sondern wird auch auf die Hüfte verteilt, so Peterseil. Für die nächste Generation sei der Einsatz der X-TORQ Motortechnologie geplant.
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Die Material-Elastizität führt Marketingleiter Peterseil an der neuen Schutzkleidung ProTech vor, das Gewicht ist um 10% reduziert © Christa Feichtner

Der Anwender steht im Mittelpunkt. Ein Grundprinzip von Husqvarna sei, viel Forschungsarbeit zu leisten. Der Anwender steht im Mittelpunkt, so Peterseil. Ein Schritt sind umweltverträgliche Schmiermittel. Das XP-Öl wurde speziell für den Zweitakter-Profi-Bereich mit über 50 cm³ Hubraum entwickelt. Es hat bessere Schmiereigenschaften im Hochtemperaturbereich wie vergleichbare Öle. Da höhere Kräfte auf die Motorteile wirken, verlängert das XP-Öl die Lebensdauer der Kurbel- und Motorwelle und reduziert gleichzeitig die Umweltbelastung.Mit Waffenschmiede gegründet. Die Geschichte von Husqvarna begann 1689 mit der Gründung einer Waffenschmiede in Huskvarna/SE, einem Ort nahe Jönköping/SE. Das Unternehmens-Symbol zeigt die Beziehung zu Gewehren. Es stellt Kimme und Korn mit dem Musketenlauf dar. Nach 200 Jahren ist man von Waffen auf die Produktion von Motorrädern und Küchengeräten umgeschwenkt. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war Husqvarna mit den Motorrädern im Rennsport erfolgreich. In den frühen 50ern ging die Entwicklung auch in Richtung Kettensäge. Ab da stellte sich Husqvarna den Herausforderungen im Forst- und Gartenbereich, heißt es. Seit 1979 ist Electrolux die Konzernmutter. Die Gründung der Österreich-Niederlassung erfolgte 1961 in Linz. Zu Beginn stand die Nähmaschinen-Vertriebsgesellschaft im Mittelpunkt und die Forstgeräte wurden zusätzlich angeboten.
Im Laufe der Jahre verloren die Nähmaschinen an Bedeutung und Geräte für den Forst- und Gartenbereich rückten ins Zentrum.

Husqvarna-Facts

Österreich-Niederlassung: Zentrale in Linz
Einzugsgebiet: Österreich und Slowenien
Gegründet: 1961
Geschäftsführer: Steininger Franz
Mitarbeiter inklusive Außendienst: 88
Umsatz alle Marken in Forst und
Garten 2004: 47 Mio. €
Umsatz 2005: 50 Mio. € (Plan)
Händler in Österreich: 400
Händler in Slowenien: 50
Marken: Husqvarna, Jonsered, Partner, McCulloch, Flaymo, Poulan
Produkte: Motorsägen, Freischneider, Öle, Schutzbekleidung, Schwerter, Ketten, jegliches Forstzubehör, Hochentaster, Blasgeräte, Heckenscheren, Rasentrimmer, -mäher, -traktoren und zahlreiche Pflegegeräte für Grünflächen