Am 27. April 2006 ist Univ.-Prof. Dr. Erwin Nießlein verstorben.
Nießlein hat schon als Student an der Universität für Bodenkultur (Boku) im Forstwirteverein mitgearbeitet, der durch Arbeitsgemeinschaften und Exkursionen das nachkriegsbedingt karge Angebot der Boku bereichert hat. Nach Abschluss seines Studiums begann er 1950 seine forstliche Laufbahn in der Steiermark, als Chef der BFI Hartberg organisierte er einen ersten forstlichen Zusammenschluss, der als Beweis für seine Nützlichkeit heute immer noch floriert Damit begannen seine vielfältigen Arbeiten über den Kleinwald, die er 50 Jahre später mit seiner Studie über forstliche Zusammenschlüsse in Mecklenburg-Vorpommern/DE abgeschlossen hat.
Auf Grund seiner Begabung für konzeptionelles Denken und seines klugen, aber auch kämpferischen Verhandlungsgeschickes bestellt ihn 1962 der Waldbesitzerverband zum Generalsekretär. Nach seiner Habilitierung an der Boku im Fachgebiet der forstlichen Raumplanung, wurde er 1974 zum Direktor des Instituts für Forstpolitik und Raumordnung an die Universität Freiburg berufen. Weitere Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren die Waldnutzung im Spannungsfeld des Naturschutzes, die Sozialbindung des Eigentums und die Koordination von Holzproduktion mit den Sozialfunktionen des Waldes. Sein 1981 erschienenes Buch „Humane Marktwirtschaft” war ein Beitrag zur Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in Österreich, die heute als Gegengewicht zum globalen Turbokapitalismus besondere Bedeutung haben sollte.
Nießlein hat sich in seiner Arbeit nicht nur auf den Wald beschränkt, Fragen der Politik und Gesellschaft fanden immer sein besonderes Interesse, das zeigt nicht zuletzt sein visionärer Roman „Der Journalist Josef Jäger”. Nach seiner Emeritierung lebte Erwin mit seiner Familie auf einem Bauernhof in Niederbayern. Beim vorjährigen Semestertreffen im Lungau hat er sich darüber beklagt, dass wir nicht Zeit für ein ausführliches Gespräch gefunden haben. Das Schicksal machte dieses Versäumnis unwiderruflich. Bald nachher übersiedelte er in seine alte steirische Heimat, dort wurde er am 29. April in Oberwölz begraben. DI Dr. Herbert Scheiring
Nießlein hat schon als Student an der Universität für Bodenkultur (Boku) im Forstwirteverein mitgearbeitet, der durch Arbeitsgemeinschaften und Exkursionen das nachkriegsbedingt karge Angebot der Boku bereichert hat. Nach Abschluss seines Studiums begann er 1950 seine forstliche Laufbahn in der Steiermark, als Chef der BFI Hartberg organisierte er einen ersten forstlichen Zusammenschluss, der als Beweis für seine Nützlichkeit heute immer noch floriert Damit begannen seine vielfältigen Arbeiten über den Kleinwald, die er 50 Jahre später mit seiner Studie über forstliche Zusammenschlüsse in Mecklenburg-Vorpommern/DE abgeschlossen hat.
Auf Grund seiner Begabung für konzeptionelles Denken und seines klugen, aber auch kämpferischen Verhandlungsgeschickes bestellt ihn 1962 der Waldbesitzerverband zum Generalsekretär. Nach seiner Habilitierung an der Boku im Fachgebiet der forstlichen Raumplanung, wurde er 1974 zum Direktor des Instituts für Forstpolitik und Raumordnung an die Universität Freiburg berufen. Weitere Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren die Waldnutzung im Spannungsfeld des Naturschutzes, die Sozialbindung des Eigentums und die Koordination von Holzproduktion mit den Sozialfunktionen des Waldes. Sein 1981 erschienenes Buch „Humane Marktwirtschaft” war ein Beitrag zur Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in Österreich, die heute als Gegengewicht zum globalen Turbokapitalismus besondere Bedeutung haben sollte.
Nießlein hat sich in seiner Arbeit nicht nur auf den Wald beschränkt, Fragen der Politik und Gesellschaft fanden immer sein besonderes Interesse, das zeigt nicht zuletzt sein visionärer Roman „Der Journalist Josef Jäger”. Nach seiner Emeritierung lebte Erwin mit seiner Familie auf einem Bauernhof in Niederbayern. Beim vorjährigen Semestertreffen im Lungau hat er sich darüber beklagt, dass wir nicht Zeit für ein ausführliches Gespräch gefunden haben. Das Schicksal machte dieses Versäumnis unwiderruflich. Bald nachher übersiedelte er in seine alte steirische Heimat, dort wurde er am 29. April in Oberwölz begraben. DI Dr. Herbert Scheiring