Von Kyrill gezeichnet: Sturmholzaufarbeitung stand im Blickpunkt der 15. KWF-Tagung © DI Andreas Fischer
Ralf Dreeke, Wahlers Forsttechnik, Stemmen/DE, und Mitglied des Ausstellerbeirates im KWF, zeigte sich zufrieden mit der längeren Aufenthaltsdauer der Kunden: Diese würden im Gegensatz zu früheren Messen jetzt zwei bis drei Tage bleiben - „und tummeln sich nicht selten bis 20 Uhr auf den Messeständen”. Nach dem Boomjahr 2007 erschienen zwar nicht die „Kunden mit dem Geldkoffer”, Dreeke verzeichnete aber eine „gewisse Kaufbereitschaft”.
Unternehmer am Boden?
Im Mittelpunkt der Fachtagungen stand vor allem die angespannte Situation der Forstunternehmer. Die Wertschöpfungskette Holz bestehe aus ungleichen Gliedern, hörte man. Aufgrund der undurchsichtigen Ausschreibungspraxis zählen vor allem die Forstbetriebe zu den Profiteuren. 50 % der Harvesterflotte in Deutschland stehe wegen des stockenden Holzmarktes bereits still. In den vergangenen Boomjahren sei von den Unternehmern viel Risikokapital aufgenommen worden, um die geltenden EU-Richtlinien erfüllen und die steigende Nachfrage bedienen zu können. Als Folge müssten die ersten Mitarbeiter entlassen werden, hieß es. Zu dieser Lageeinschätzung passte, dass der Andrang auf der Messe am Gebrauchtmaschinen-Center besonders hoch war.Vergabe des Forst-Oscars
Mit der KWF-Innovationsmedaille geehrt wurden neun Produktneuheiten stolz präsentieren die Gewinner ihre Urkunden © DI Andreas Fischer
Bei der Arbeitssicherheit konnten zwei Unternehmen punkten. Aearo, Voerde/DE, präsentierte den Schutzhelm G3000 Solaris mit integrierter UV-Indikator-Technologie, die anzeigt, wann ein Schutzhelm aufgrund UV-Einstrahlung sein Lebensende erreicht hat. Mit dem ForestShield-6-Lagen-Schnittschutz-FS-6XE07 überzeugte die Grube Forstgerätestelle, Hützel/DE. Das Produkt garantiert durch Elastizität in allen Richtungen besondere Sicherheit. Der Sektor Holzbringung brachte drei besonders innovative Produkte hervor. Ausgezeichnet wurde eine Universal-Steckanbauwinde für Kompaktschlepper von S+R Maschinenbau, Marktoberdorf/DE. Der Windenanbau erfolgt über die Anhängerschiene des Schleppers. „Diese Direktanbauwinde kann anders als beim Steckanbau ohne Umbau an jedem Schlepper montiert werden”, meldete Konstrukteur Karl Zwick.
Zum Zweiten begeisterte das Konstantzug-Windenaggregat mit Seilspeicher von Franz Hochleitner, Bodman/DE. Die Zugkraft der Winde ist durch die Doppelkeilscheibe unabhängig von den Seillagen auf der Trommel. Darüber hinaus wird konstruktionsbedingt eine hohe Seilschonung erreicht. Weiters überzeugte der neue Bodenlaufwagen von Konrad Forsttechnik, Preitenegg. Über zwei Antriebsscheiben auf einem Seil fährt der Laufwagen vom Seil geführt wie auf Schienen.
In der Sparte Bioenergie wurden die Produkte Biokompakt ECO 50 von Biokompakt Heiztechnik, Waldhausen, sowie die Hackschnitzel-, Späne- und Pelletfeuerung HDG Compact 25 von HDG Bavaria, Massing/DE, ausgezeichnet. Zwei weitere Innovationsmedaillen erhielten die Holzernte-Spezialisten Dolmar, Hamburg, und nochmal Grube. „Die neue Viertakt-Dolmar Benzin-Motorsäge PS- 500V unterschreitet den geltenden Abgasgrenzwert um 70 % und ist damit zurzeit die weltweit sauberste Benzin-Motorsäge”, erklärte die Expertenrunde. Die Stammpresse LT mit dehnungsarmem Gurtband von Grube ermöglicht ein gefahrloses Lösen. „Herkömmliche Stammpressen geben nach dem Lösen der Spannvorrichtung das Gurtband oder Seil ruckartig frei. Die Grube-Spannvorichtung mit Schneckenantrieb sorgt für ein gleichmäßiges Lösen”, meldete das preisgekrönte Unternehmen.