Geschäftsführer Hannes Karner (li.) und Harvesterfahrer Ranko Milinovic beim Valmet-Einsatz in den Bergen von Schwarzau © Forstassessor Peter Liptay
Ein solcher Profi ist Ranko Milinovic, erfahrener Fahrer für Lohnunternehmer Andreas Wiesbauer, Hohenberg. In einem Weißkiefer-Bestand in Schwarzau im Gebirge hat er Mitte November mit dem Valmet 911.3 X3M 700 fm aufgearbeitet. Für die Holzernte in Hanglagen ist der Harvester mit Kettenlaufwerken anstatt Rädern ausgerüstet. Seit zwei Jahren und 4000 Betriebsstunden ist Milinovic mit dem Valmet im Einsatz. Zuvor hatte er bereits mit einem Valmet 911.1 auf Kettenlaufwerken 12.000 Betriebsstunden absolviert. „Jedes Laufwerk passt sich dem Boden an. Beim Überwinden eines Hindernisses bleibt die Kabine waagerecht. Fährt man dagegen mit einem Kettenbagger über einen großen Baumstumpf, kommt es zum Kippen der Kabine, was unangenehm ist”, berichtet Milinovic aus eigener Erfahrung. „Hangneigungen von 65 % sind bei uns keine Seltenheit”, verrät er.
Pioniertechnik für Steillagen
Auf Kettenlaufwerken bewältigt der Valmet 911.3 X3M Steigungen bis 65 % © Forstassessor Peter Liptay
Die nivellierbare und rundum schwenkbare Fahrerkabine genau in der Mitte der Maschine gewährleistet einen guten Überblick. „Der Fahrer schaut immer aufs Aggregat” erklärt Karner. „Durch die Nivellierung von Fahrerkabine und Kran sowie die Kopplung mit der Pendelachse ist die Stabilität in jeder Position optimal.” Der 911.3 X3M ist mit einem Kran CHR 18 mit 10 m Reichweite ausgestattet. Das Allround-Aggregat 360.2 ist für Durchforstung und Endnutzung geeignet. Mittlerweile gibt es bereits den Valmet 911.4 mit größerer Kabine, verbessertem Bogie-Konzept und neuem Vermessungs- und Aufarbeitungssystem.
400 m Seilwinde
Zur Holzbringung setzt Wiesbauer den Forwarder Valmet 860.1 mit 9,6 m Kran ein. Als Besonderheit verfügt die Maschine über eine Hilfswinde mit 400 m Seil. „Unsere Seilwinde ist einzigartig“, unterstreicht Karner. „Sonst sind 200 m die Grenze.“ Der Harvester fährt das 14 mm dicke Stahlseil den Berg hinauf und macht es fest. Danach kann der Forwarder die Gasse abarbeiten.„Wäre das Seil kürzer, müsste man immer Stück für Stück arbeiten: sich einen Ankerbaum suchen, das Seil festmachen, später abhängen und wieder an einer anderen Stelle befestigen“, erläutert der Forwarderfahrer die Vorteile des langen Seils. Die Steuerung passt die Geschwindigkeit der Hilfswinde der des Forwarders an. Es handelt sich um eine Spillwinde mit gleichbleibender Zugkraft und Geschwindigkeit. „Wir haben uns überlegt, wie man das Holz am besten vom Steilhang wegbringen kann“, heißt es bei Karner & Berger. „Daher hat man bei Valmet in Österreich mit Seilwinden experimentiert. Zunächst war man in der schwedischen Zentrale skeptisch, doch das System hat sich durchgesetzt.“
Bester Händler Europas
Mit dem Golden Bogie wurde das Team von Karner & Berger als bester Händler in Europa von Komatsu Forest ausgezeichnet © Schwaiger