"Schon die jeweilige Baumart übt einen starken Einfluss auf den Boden aus”, schilderte Dr. Ernst Leitgeb, BFW-Institut für Waldökologie und Boden. Beispielsweise trägt die Fichte als Flachwurzler mehr zur Bodenverdichtung bei als ein Pfahlwurzler. Bindige Böden (Pseudogleye) fördern Vernässungen, sandige oder seichtgründige Böden Austrocknung und Trockenstress. Saure Standorte unter Nadelwald- oder Zwergstrauchvegetation neigen wiederum zu „Auflagehumus”. Aufgrund eingeschränkter Nährstoffverfügbarkeit sind hier Zuwachsverluste die Folge. Böden mit hohem Kalkgehalt sind meist nährstoffreich und gut gepuffert, aber für Baumarten wie die Douglasie problematisch.
Ohne Maschinen geht es nicht. „Der Boden gerät zunehmend unter Druck”, kommentierte DI Nikolaus Nemestóthy die aktuelle Situation. Forstwirtschaftliche Aktivitäten werden heute sehr kritisch beäugt. „Während ein umgebrochener Acker ästhetisch aussieht, erregt ein umgewühlter Waldboden Anstoß”, gab er den anwesenden Landwirten zu verstehen. Ein Forstbetrieb müsse aber ertragswirtschaftlich orientiert sein, wenn er überleben will. Die Holzpreis- und Kostenentwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte habe zu immer rationelleren Schritten gezwungen. War früher noch die motormanuelle Holzernte mit eigenem Personal möglich, mussten zunehmend Arbeitsschritte ausgelagert werden.
Nur mehr 55 bis 60% der österreichweiten Mengen werden durch konventionelle Holzernte-Methoden bewerkstelligt. 20% werden mittlerweile im Baumverfahren, der Rest mit Harvestern geerntet. Hier zeichnet sich ein klarer Trend von leichteren (bis 70 kW) zu größeren Maschinen mit über 140 kW ab. Trotz technischer Raffinessen hinterlassen diese mit zunehmendem Eigengewicht (es gibt mittlerweile Harvester bis 50 t) auch ihre Spuren im Wald. Jede Art von Bodenverdichtung beeinträchtigt wiederum die Wasserleit- und -speicherfähigkeit (Staunässe, Oberflächenabfluss), Durchlüftung, Durchwurzelung und vieles mehr. Die biologische Aktivität wird dadurch massiv eingeschränkt, Erosion und Langzeitschäden sind die Folge. Auf guten (tiefgründigen) Böden ist schon einmaliges Befahren nachhaltig schlecht.
Nemestóthy warnte daher vor flächiger Befahrung und mahnte, sich bei jedem maschinellen Einsatz im Wald unbedingt auf fixe Rückelinien zu beschränken. Diese sollten je nach Gelände und Einsatzort in einem Abstand von rund 20 m angelegt werden und immer gut sichtbar markiert sein. Bei 4 m Durchfahrtsbreite müssten 20% der Holzbodenfläche „geopfert” werden. Das Verlassen der Rückegassen sollte dann aber auch bei Kahlschlag und Schadholzaufarbeitung strikt vermieden werden. Insbesondere wurde auch auf das Langzeitgedächtnis „strapazierter” Bodenprofile verwiesen. Spuren der forstlichen Nutzung mit schweren Erntemaschinen sind auf bindigen Böden selbst noch nach 40 Jahren und mehr nachweisbar, gab der Wissenschaftler zu bedenken.
Die Vollbaumnutzung ist nach den Erhebungen der Österreichischen Waldinventur (ÖWI) nur etwa auf der Hälfte aller forstlichen Flächen möglich. Auf einem weiteren Viertel wird sie als problematisch (eingeschränkte Nährstoffversorgung) eingestuft, auf den restlichen Flächen sollte eine solche Nutzungsform gänzlich unterbleiben. „Die Intensivierung der Biomassenutzung bedarf im Zweifelsfall immer einer gründlichen Abwägung,” mahnte DI Dr. Michael Englisch, Institut für Waldökologie und Boden.
Unangenehme Rückkoppelungseffekte. „Die Artenvielfalt im Boden ist höher als oberirdisch”, betonte Univ.-Doz. Dr. Sophie Zechmeister-Boltenstern, Leiterin der Abteilung Bodenbiologie. Durchschnittlich 10 t/ha Lebewesen tummeln sich in den oberen 30 cm Oberboden. Neben Streuabbau und Humusbildung erfüllen sie viele andere Funktionen. Man weiß etwa, dass unter ihnen auch wichtige Helfer in Symbiosen fungieren. So sind nach jüngsten Erkenntnissen alle Waldbäume durch Mykorrhiza unterirdisch vernetzt und miteinander im Austausch. Waldböden sind in der Regel auch Senken für Treibhausgase. Eine Klimaerwärmung um 4° C würde aber auch die Bodenatmung um etwa 40% erhöhen. Die Folge wäre eine Zunahme der CO2-Emissionen aus dem Boden um etwa 2 t/ha/J. Für Diskussionen sorgte zum Abschluss die geplante EU-Bodenschutzrichtlinie, die bereits 2006 initiiert wurde. Die Vorlage eines Kommissionsvorschlages schaffte es bis in den Umweltministerrat. Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich, die Niederlande und Österreich lehnten aufgrund mangelnder Maßnahmenorientierung den Entwurf 2007 ab. „Das reichte zu einer Sperrminorität, weshalb das Gesetzesvorhaben verschoben werden musste”, erläuterte Dr. Andreas Baumgarten vom Institut für Bodengesundheit und Pflanzenernährung. Ziel sei es, unter tschechischer Ratspräsidentschaft im Juni, eine politische Einigung zu erzielen.
Ohne Maschinen geht es nicht. „Der Boden gerät zunehmend unter Druck”, kommentierte DI Nikolaus Nemestóthy die aktuelle Situation. Forstwirtschaftliche Aktivitäten werden heute sehr kritisch beäugt. „Während ein umgebrochener Acker ästhetisch aussieht, erregt ein umgewühlter Waldboden Anstoß”, gab er den anwesenden Landwirten zu verstehen. Ein Forstbetrieb müsse aber ertragswirtschaftlich orientiert sein, wenn er überleben will. Die Holzpreis- und Kostenentwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte habe zu immer rationelleren Schritten gezwungen. War früher noch die motormanuelle Holzernte mit eigenem Personal möglich, mussten zunehmend Arbeitsschritte ausgelagert werden.
Nur mehr 55 bis 60% der österreichweiten Mengen werden durch konventionelle Holzernte-Methoden bewerkstelligt. 20% werden mittlerweile im Baumverfahren, der Rest mit Harvestern geerntet. Hier zeichnet sich ein klarer Trend von leichteren (bis 70 kW) zu größeren Maschinen mit über 140 kW ab. Trotz technischer Raffinessen hinterlassen diese mit zunehmendem Eigengewicht (es gibt mittlerweile Harvester bis 50 t) auch ihre Spuren im Wald. Jede Art von Bodenverdichtung beeinträchtigt wiederum die Wasserleit- und -speicherfähigkeit (Staunässe, Oberflächenabfluss), Durchlüftung, Durchwurzelung und vieles mehr. Die biologische Aktivität wird dadurch massiv eingeschränkt, Erosion und Langzeitschäden sind die Folge. Auf guten (tiefgründigen) Böden ist schon einmaliges Befahren nachhaltig schlecht.
Nemestóthy warnte daher vor flächiger Befahrung und mahnte, sich bei jedem maschinellen Einsatz im Wald unbedingt auf fixe Rückelinien zu beschränken. Diese sollten je nach Gelände und Einsatzort in einem Abstand von rund 20 m angelegt werden und immer gut sichtbar markiert sein. Bei 4 m Durchfahrtsbreite müssten 20% der Holzbodenfläche „geopfert” werden. Das Verlassen der Rückegassen sollte dann aber auch bei Kahlschlag und Schadholzaufarbeitung strikt vermieden werden. Insbesondere wurde auch auf das Langzeitgedächtnis „strapazierter” Bodenprofile verwiesen. Spuren der forstlichen Nutzung mit schweren Erntemaschinen sind auf bindigen Böden selbst noch nach 40 Jahren und mehr nachweisbar, gab der Wissenschaftler zu bedenken.
Die Vollbaumnutzung ist nach den Erhebungen der Österreichischen Waldinventur (ÖWI) nur etwa auf der Hälfte aller forstlichen Flächen möglich. Auf einem weiteren Viertel wird sie als problematisch (eingeschränkte Nährstoffversorgung) eingestuft, auf den restlichen Flächen sollte eine solche Nutzungsform gänzlich unterbleiben. „Die Intensivierung der Biomassenutzung bedarf im Zweifelsfall immer einer gründlichen Abwägung,” mahnte DI Dr. Michael Englisch, Institut für Waldökologie und Boden.
Unangenehme Rückkoppelungseffekte. „Die Artenvielfalt im Boden ist höher als oberirdisch”, betonte Univ.-Doz. Dr. Sophie Zechmeister-Boltenstern, Leiterin der Abteilung Bodenbiologie. Durchschnittlich 10 t/ha Lebewesen tummeln sich in den oberen 30 cm Oberboden. Neben Streuabbau und Humusbildung erfüllen sie viele andere Funktionen. Man weiß etwa, dass unter ihnen auch wichtige Helfer in Symbiosen fungieren. So sind nach jüngsten Erkenntnissen alle Waldbäume durch Mykorrhiza unterirdisch vernetzt und miteinander im Austausch. Waldböden sind in der Regel auch Senken für Treibhausgase. Eine Klimaerwärmung um 4° C würde aber auch die Bodenatmung um etwa 40% erhöhen. Die Folge wäre eine Zunahme der CO2-Emissionen aus dem Boden um etwa 2 t/ha/J. Für Diskussionen sorgte zum Abschluss die geplante EU-Bodenschutzrichtlinie, die bereits 2006 initiiert wurde. Die Vorlage eines Kommissionsvorschlages schaffte es bis in den Umweltministerrat. Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich, die Niederlande und Österreich lehnten aufgrund mangelnder Maßnahmenorientierung den Entwurf 2007 ab. „Das reichte zu einer Sperrminorität, weshalb das Gesetzesvorhaben verschoben werden musste”, erläuterte Dr. Andreas Baumgarten vom Institut für Bodengesundheit und Pflanzenernährung. Ziel sei es, unter tschechischer Ratspräsidentschaft im Juni, eine politische Einigung zu erzielen.