Kunststoffseile sind eine der wesentlichsten Entwicklungen, um die Waldarbeit zu erleichtern und sicherer zu machen, vergleichbar mit der Motorsäge“, meinte DI Nikolaus Nemesthothy, FAST Ort des BFW, anlässlich eines Seminar am 11. November in der FAST Ossiach des BFW. Laut einer Studie aus Oregon mit 2365 untersuchten Arbeitsunfähigkeits-Schadensfällen von Holzerntearbeitern wurden 23% direkt durch Stahlseileinsatz verursacht. Die Kunststoffseile bestehen zumeist aus der Dyneema-Faser, die eine sehr gute UV-Stabilität, hohe Säure- und Laugenbeständigkeit sowie Unempfindlichkeit gegen Öle und Fette besitzt. Außerdem nimmt das Material kein Wasser auf, weist eine Dehnung von nur 0,8 bis 1,2% auf und hat eine hohe Festigkeit in Längsrichtung. Dagegen hat die Faser eine geringe Scherfestigkeit in Querrichtung. Die Erweichungstemperatur beginnt ab 120° C und die Schmelztemperatur ab 145° C. Das spezifische Gewicht beträgt 0,97 g/cm3. Bei der Herstellung werden zwölf Litzen aus geflochtenen Garnen zum Spezialseil verflochten. Man unterscheidet zwei Typen von Kunststoffseilen für forstliche Seilwinden: mit und ohne Mantel.