Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer (für Timber-Online bearbeitet) | 06.08.2013 - 15:00
Bereits um 1000 v. Chr. wurden Kurzumtriebsplantagen in der Niederwaldwirtschaft für die Brennholzgewinnung genutzt. Durch den verschärften Kampf um Holz zwischen stofflicher und energetischer Verwendung ist das Thema zeitgemäßer denn je.
Der Verein C.A.R.M.E.N. hat in Kooperation mit namhaften bayerischen Instituten eine Informationsbroschüre erstellt, die das Potenzial von Energiewäldern erläutert. Demnach werden heute Energieholz- und Kurzumtriebsplantagen (KUP) für kurze Ernteabstände zwischen drei und zehn Jahren angelegt, um Hackschnitzel für die thermische Verwertung zu generieren.
Zu den geeigneten Spezien zählen heimische und eingebürgerte Hölzer, wie Pappel, Weide, Robinie sowie Schwarz- und Grauerle. Diese Arten weisen ein hohes Stockaustriebsvermögen auf. Pappel und Weide sind deshalb zu bevorzugen, weil sie kostengünstig aus Stecklingen (etwa 20 cm lang, einjährig) gezogen werden. Das vegetativ vermehrte Pflanzgut gewährleistet die Weitergabe des Erbmaterials der gezüchteten Eigenschaften der Mutterpflanzen. Pappel und Weide verfügen ebenso über die besten Wuchsleistungen in Energiewäldern (jährlich 10 bis 12 t/ha). Umgerechnet entspricht dies einem Heizwert von 5000 l Heizöl. Um die Entwicklung zu beobachten, betreibt das Bayerische Amt für Forstliche Saat- und Pflanzenzucht Sortenprüffelder und informiert über deren Ertragsleistungen.
Eine gute Wasserversorgung sowie ein lehmiger, schwach saurer Boden sind ab einer Niederschlagsmenge von 700 mm/J Grundvoraussetzung. Für die Anpflanzung der Stecklinge wird der Boden im Herbst durch Pflügen und im Frühjahr durch Eggen vorbereitet. Die Stecklinge werden im Winter geerntet und gelangen daraufhin zur Lagerung ins Kühlhaus. Zwischen Ende Februar und Ende April erfolgt in der Regel die Pflanzung. Stecklinge werden bodeneben eingesetzt, sodass sie maximal 1 bis 2 cm über die Oberfläche ragen. Die Anzahl der zu pflanzenden Stecklinge richtet sich nach der geplanten Umtriebsdauer. Es gilt: Je kürzer diese ist, desto mehr der Stecklinge werden benötigt. Nach Angaben des LWF (Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft) werden 5000 bis 6000 Stecklinge pro Hektar bei einer Umtriebszeit von fünf Jahren benötigt. Soll nach sieben bis acht Jahren geerntet werden, reichen 4000 Stück aus.
Während Pappel, wie Untersuchungen der LWF zeigen, keine Düngung benötigt, reagiert Weide auf Stickstoffzugabe mit signifikantem Mehrertrag. Im ersten Jahr wird eine intensive Unkrautunterdrückung empfohlen. Hier gibt es die Möglichkeit, mit Rücksichtnahme auf das Pflanzenschutzgesetz mit Totalherbiziden zu arbeiten. Mechanisch kann regelmäßiges Ausmähen die Begleitvegetation eindämmen. In späterem Wachstumsstadium beschatten die Pappelblätter den Boden gut, sodass diese das Unkrautwachstum mindern. Die Ernte erfolgt in der vegetationsfreien Zeit. Frostperioden sind von Vorteil, da hier beim Maschineneinsatz Bodenschäden vermieden werden. Feldhäcksler mit speziellem Erntevorsatz führen mit mähender Fälltechnik alle Arbeitsschritte im einphasigen Verfahren durch. Sie eignen sich bei einem Ernteintervall von drei bis vier Jahren. Die so gewonnenen Hackschnitzel weisen einen Wassergehalt von mehr als 50 % auf und müssen anschließend getrocknet werden. Bei längeren Erntezyklen ist eine motormanuelle Ernte gängige Praxis. Das Vorkonzentrieren, Rücken und Hacken kann auf verschiedene Trägerfahrzeuge verteilt und zeitlich entkoppelt geschehen. Bei diesem Verfahren wird empfohlen, das Holz als Stamm zu trocknen. Seit 2010 sind KUP kein Wald im Sinne des Waldgesetzes und bleiben nach ihrer Nutzung landwirtschaftliche Flächen. Die Gewinnspanne zu prognostizieren ist schwer, die Kosten für 1 t Hackschnitzel werden je nach Maschineneinsatz auf 30 bis 80 €/t geschätzt, die Erlöse bei WG 35 je nach Standort auf 75 bis 95 €/t atro
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