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Beneidenswerte Lage: Das FBZ wird den Schülern alleine schon deshalb ein Bildungserlebnis bieten © BFW

Forstliches Bildungszentrum Traunkirchen

An einem Ort

Ein Artikel von Gerd Ebner | 26.09.2018 - 10:26

Das Holz wurde zum Großteil sichtbar belassen. So auch im Turnsaal der Forstfachschule, wo die Eröffnungsfeier mit viel Forstprominenz begangen wurde.

Mehrmals fiel in den feierlichen Reden die Formulierung „europaweit einzigartig“. Das Einmalige ist wohl die Kombination aus einer forstlichen Ausbildungsstätte mit einer forstlichen Fachschule, den Büros des Einforstungsverbandes sowie künftig mit dem noch zu etablierenden Forschungscluster.

Vorbildliche Verwendung

Das Bundesamt für Wald (BFW) ist der Hauptmieter in den neuen Gebäuden. Deren Leiter, Dr. Peter Mayer, sprach auch gleich stolz vom „Leuchtturm Traunkirchen“ – leuchten soll dieser wegen der Bauweise („2700 m3 sind nur 7 ha Wald“), der Energieversorgung (Biomasseheizwerk und Photovoltaik) und auch der Kombination von Forschung, Lehre und Praxis – „Ausbildung mit direktem Kontakt zur Forschung.“

Viel Holz, hoher Standard, kleiner Preis

Bauherr Dir. Helmut Kramer von Brucker Wohnbau schwärmte von der geringen Bauzeit (15 Monate) und insbesondere den geringen Errichtungskosten. Letztere machte er mit 1650 €/m2 fest. „Und das bei einem Neubau mit höchstem Klimaschutzstandard“, war er positiv überrascht.

Lebenslanges Lernen

Einen imposanten Festbeitrag zum Wert der Bildung hielt Schriftsteller Alfred Komarek. Der Lehrersohn sieht in Wissen den Schlüssel, um selbst- und nicht fremdbestimmt leben zu können. Die Ausbildung sei aber auch ständig in Veränderung. Das mag im Publikum die Assoziation zu den derzeitigen dramatischen Folgen des heurigen Trockensommers hervorgerufen haben: Was die Anwesenden über Waldbewirtschaftung, Baumeigenschaften und auch Holzverwendung gelernt haben, mag heute anders bewertet werden. „Der Weise bleibt ein Leben lang ein Kind“, formulierte Komarek weiter.

Dr. Wolfgang Jirikowski ist überzeugt, dass die neuen 400 Räume ein lernfreudiges Umfeld bieten werden. „Bildungserlebnis“ nannte er es. Es gebe nun neue Möglichkeiten der „Bündelung forstlicher Kräfte“. Martin Nöbauer, Nachhaltigkeitsministerium, stellte den neuen, zweijährigen Lehrplan vor („mehr wirtschaftliche Grundlagen, jagdlicher Schwerpunkt“). Die Zusammenlegung von Forstlicher Ausbildungsstätte (FAST) und der Forstfachschule habe dazu geführt, dass beide Institutionen eine viel bessere gemeinsame Infrastruktur erhalten haben. Felix Montecuccoli, Präsident Land & Forst Betriebe, ist überzeugt, dass die Abgänger von Traunkirchen mit umfassender Waldkompetenz ausgestattet seien („im Unterschied zu Fachidioten“). 

Sektionschefin Maria Patek war stolz auf die erfolgte Vereinigung in Traunkirchen. Sie und auch Ministerin Elisabeth Köstinger nannten den ehemaligen Sektionschef Gerhard Mannsberger als Mastermind des Standortes.