Weltweit gibt es 4,06 Mrd. ha Wald. Dies entspricht 31% der Erdoberfläche beziehungsweise bei einer Gesamtbevölkerung von 7,79 Milliarden Menschen 0,52 ha pro Person. Auf die tropische Klimazone entfallen laut dem FAO-Bericht zur globalen Bewertung der Waldressourcen 45 %, gefolgt von der borealen (27 %), gemäßigten (16 %) und subtropischen Klimazone (11%). Mehr als 54 % der Waldfläche verteilen sich auf nur fünf Länder: Russland (815, Mio. ha; 20 %), Brasilien (497 Mio. ha; 12%), Kanada (347 Mio. ha; 9%), USA (310 Mio. ha; 8%) sowie China (220 Mio. ha; 5%). Seit 1990 ist die Waldfläche um 178 Mio. ha zurückgegangen, wobei die Nettoverlustrate von 7,8 Mio. ha/J in den Jahren 1990 bis 2000 auf 4,7 Mio. ha/J (2010 bis 2020) aufgrund der geringeren Abholzung in einigen Ländern bei gleichzeitig steigender Aufforstung und Naturverjüngung zurückgegangen ist.
Afrika hatte seit 2010 die größte jährliche Verlustrate mit 3,9 Mio. ha, gefolgt von Südamerika mit 2,6 Mio. ha. Den größten Nettozuwachs verzeichnet Asien, gefolgt von Ozeanien und Europa inklusive Russlands. 420 Mio. ha gingen weltweit durch Abholzung seit 1990 verloren, wobei sich die Rate in den vergangenen fünf Jahren im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum um 2 Mio. ha auf 10 Mio. ha/J reduziert hat.
Plantagenwälder auf dem Vormarsch
3,75 Mrd. ha sind Wälder mit Naturverjüngung, nur 290 Mio. ha werden angepflanzt, wobei Letztere seit 1990 um 123 Mio. ha angestiegen sind. 45% der weltweiten Aufforstungen fallen auf Plantagen (131 Mio. ha). In Südamerika sind 99% der Wiederaufforstungen Plantagenwälder (2 % des Waldbestandes). Europa hat mit 6 % Plantagenwäldern den geringsten Anteil (0,4 %). Plantagen in Nord- und Zentralamerika bestehen hauptsächlich aus dort heimischen Baumarten, in Südamerika sind das fast gänzlich Fremdarten.
Von den 726 Mio. ha an geschützten Wäldern befinden sich allein in Südamerika 31%. Die geschützten Wälder sind seit 1990 weltweit um 191 Mio. ha gestiegen, der jährliche Zuwachs hat sich aber im vergangenen Jahrzehnt verlangsamt. Weltweit existieren mindestens 1,11 Mrd. ha Primärwälder, also Wälder aus heimischen Holzarten, ohne dass menschliche Eingriffe klar erkennbar sind und wo die ökologischen Prozesse sowie Sukzessionsdynamiken weitesgehend ungestört ablaufen konnten. Fast zwei Drittel der Primärwälder (61%) liegen in Brasilien, Kanada und Russland. Der Rückgang beläuft sich seit 1990 auf 81 Mio. ha.
Ein Drittel forstlich genutzt
Für die meisten Wälder in Europa gibt es Managementpläne, in Afrika sind es 25% und in Südamerika nur 20 % der Wälder. Weltweit unterliegen 2,05 Mrd. ha einer forstlichen Betriebsplanung. 73% der weltweiten Wälder sind im öffentlichen, 22% in Privateigentum. Ozeanien, Nord-, Zentral- und Südamerika haben den größten Anteil an Privatwald. 83 % der Staats-, Landes- und Kommunalwälder werden von öffentlichen Verwaltungen betreut – besonders ausgeprägt ist das in Südamerika. Der Anteil von Privatfirmen und Institutionen der indigenen Bevölkerung, welche öffentliche Wälder betreuen, ist seit 1990 gestiegen.
Der Holzvorrat sank leicht seit 1990 um 3 Mrd. m3 auf 557 Mrd. m3. Demgegenüber stieg der globale Holzvorrat – Bestand pro Flächeneinheit – vor allem im Tropenwald von Zentral- und Südamerika sowie West- und Zentralafrika von 132 m3 1990 auf 137 m3 2020.
Die weltweiten Wälder umfassen 606 Gt Biomasse und 59 Gt Totholz. Die gesamte CO2-Speicherung in den Wäldern ist von 668 Gt 1990 auf 662 Gt 2020 leicht gesunken, wobei die Dichte im gleichen Zeitraum um 4 t/ha auf 163 t/ha gestiegen ist.
Ein Drittel der weltweiten Wälder werden forstlich genutzt, wobei 1,15 Mrd. ha primär zur Produktion von Holz- und Nichtholzprodukten dienen und 749 Mio. ha einer Mehrfachnutzung, welche oftmals auch die Holzernte beinhaltet, unterliegen. 424 Mio. ha (+26% seit 1990) dienen der Erhaltung der biologischen Vielfalt, 399 Mio. ha sind Schutz- (+30% seit 1990) und 186 Mio. ha (+186.000 ha/J seit 2010) Erholungswälder.