Nach dem Studium der Forst- und Holzwirtschaft in Wien trat Straubinger von 1976 bis 1986 in den Dienst der Landwirtschaftskammer Salzburg ein. Er entwickelte sich schnell zu einem sehr beliebten und kompetenten forstlicher Berater.
Nach der Abwerbung durch die Halleiner Papierfabrik PWA hat er mit seinem neuen Arbeitgeber einige Besitzerwechsel mitmachen müssen. Er war Geschäftsführer der Thosca Holz – einer Gesellschaft, die jährlich 1,3 Mio. fm Holz umsetzte und Ende 2012 die Geschäftstätigkeit einstellte.
Ab 2013 war Straubinger Einkaufsleiter bei SCA Laakirchen und zudem Sachverständiger und Zivilingenieur für Forstwirtschaft.
Seine größte Stärke war das Verständnis für die Sorgen der Lieferanten, er war nie abgehoben, nahm Rücksicht auf die Probleme der Menschen und hatte Handschlagqualität. Man konnte sich vor allem in sehr schwierigen Situationen auf ihn verlassen. Er war ein wunderbarer Vorgesetzter und Mitarbeiter. Er befürwortete Anpassungen und Kompromisse, vor allem, wenn es sich darum handelte, gegensätzliche Parteien zu versöhnen. Niemand war besser imstande, Schwierigkeiten zu glätten, Spannungen zu beheben und Erzürnte zu beschwichtigen, als er.
Straubinger war freundlich, hatte ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl und gab jedem eine Chance. Er war taktvoll, diplomatisch und hatte Sinn für Humor. Da er von Natur friedlich und liebevoll war, nahm er Ungerechtigkeiten sehr übel. Da es ihm manchmal schwerfiel, sich sofort und direkt zu entscheiden, neigte er dazu, schwierige Entscheidungen aufzuschieben und nochmals zu überschlafen.
Der Forstverein für Oberösterreich und Salzburg hat ihm für seine treue Partnerschaft im Holzgeschäft und als Zivilingenieur den Grünen Zweig verliehen.
Straubinger war nicht nur ein fairer Geschäftsmann, sondern auch ein fermer Jäger. Viele Jahre war er Mitpächter einer Hochwildjagd und hatte viele Gelegenheiten, auch in anderen Ländern zu jagen, doch die größte Freude bereitete ihm die Jagd in Salzburg, sei es im Glocknermassiv auf Gämsen und Hirsche oder im Flachgau auf Hasen und Fasane.
Seinen beiden Kindern war er nach dem frühen Tod seiner Gattin ein treusorgender Familienvater.