Das Sägewerk Löberbauer aus Grünau im Almtal ist Spezialist für den Einschnitt von heimischer Gebirgslärche. Seit Christoph Löberbauer das Familienunternehmen in vierter Generation 2009 übernommen hat, wurde der Einschnitt auf mittlerweile 15.000 fm/J mehr als verdoppelt. Zu den Hauptkunden zählen Händler, Holzbaubetriebe und Weiterverarbeiter sowie im Inland auch Privatkunden, welche mit diversen Schnittholzprodukten und auch Hobelware versorgt werden.
„Ja“ zum Sägewerk
In den vergangenen 30 Jahren wurden die Arbeiten am Rundholzplatz, wie Vermessung und Entrindung, bei einem nahe gelegenen Sägewerk durchgeführt. „Nachdem das aber nicht mehr möglich war, standen wir vor der Frage, wie es mit dem Unternehmen weitergeht“, erinnert sich Löberbauer. Um das Sägewerk zukunftsfit aufzustellen, entschied er sich für die Investition in einen Rundholzplatz. „Für den Einkauf von Rundholz ist eine Werksvermessung unumgänglich. Zudem ist der Betriebsablauf nun optimal gestaltet, da die Entrindung ab jetzt am eigenen Standort geschieht“, erläutert der Geschäftsführer.
Gute Qualität, massive Ausführung
Die Planung des Rundholzplatzes stammt von Löberbauer gemeinsam mit WDT, Kindberg. Der steirische Maschinenbauer lieferte auch die gesamte Mechanisierung inklusive des Reduzierers, des Metallsuchgeräts der Marke Mesutronic sowie der Kappkreissäge. Beim Entrinder fiel Löberbauers Wahl auf den VK 100 von Valon Kone, Lohja/FI, die Vermessung stammt von Sprecher Automation, Linz.
„WDT konnte das Layout entsprechend unserer Vorgaben umsetzen und war lieferfähig. Rückblickend war es die richtige Entscheidung: WDT steht für eine gute Qualität und eine ebensolche Kundenbetreuung“, sagt Löberbauer. Die Arbeiten am Rundholzplatz starteten im April 2022. Bereits im Januar 2023 konnte dieser in Betrieb gehen.
Die Anlage ist auf Stammlängen von 3 bis 6 m sowie -durchmesser von 10 bis 100 cm ausgelegt. „Unser Lieferumfang beginnt aufgabeseitig mit einem Querförderer und anschließendem Stufenschieber. Im Querdurchlauf erfolgt, wenn notwendig, die Reduzierung des Wurzelanlaufs. Der Wurzelreduzierer ist mit einer Längsausrichtung ausgestattet“, beschreibt Florian Fuchs, Geschäftsführer bei WDT. „Die Herausforderung bei diesem Projekt war das große Durchmesserspektrum. Mit Anpassungen bei der Mechanisierung konnten wir den Kundenwunsch aber gut umsetzen“, berichtet Fuchs.
Danach werden die Stämme auf den Annahmeblockzug in Richtung des Entrinders übergeben. In weiterer Folge durchlaufen die Hölzer das Metallsuchgerät. Ein Kaskadenförderer übernimmt die Hölzer und übergibt sie wieder auf einen Längsförderer – die Stämme laufen also wieder parallel zur Aufgabe beziehungsweise Entrindung zurück. Als Nächstes folgen die 3D-Vermessung von Sprecher sowie die Kappkreissäge mit einem Sägeblattdurchmesser von 2 m. Die Kappreste gelangen über ein Förderband in einen Container. „Die Kappsäge hat große Vorteile gegenüber der Schwertsäge. Sie ermöglicht viele Schnitte ohne Wartung und erzeugt zu 100 % saubere Stirnflächen, was für die Beurteilung und Weiterverarbeitung entscheidend ist“, führt Löberbauer aus. Sprecher fotografiert von jedem Stamm vier Bilder, die dann entsprechend der Fuhrprotokollnummer archiviert werden. „Mit diesem System ist eine nachvollziehbare Übernahme gewährleistet“, berichtet Löberbauer.
Der Sortierblockzug transportiert die Stämme zu den Boxen. Es gibt 32 Betonboxen, davon zehn Überläuferboxen. Hölzer mit Metalleinschlüssen werden automatisch in eine eigene Box separiert. Die Rinde und die Frässpäne gelangen über WDT-Förderer separat auf zwei Lagerplätze.
„Diese Investition war die richtige Entscheidung. Zusammen mit WDT haben wir einen modernen Rundholzplatz am neuesten Stand der Technik errichtet, der auch alle akutellen Normen hinsichtlich der Übernahme erfüllt“, resümiert Löberbauer.
Sägewerk Löberbauer
Standort: Grünau im Almtal
Gegründet: 1928
Geschäftsführer: Christoph Löberbauer
Mitarbeiter: 12
Einschnitt: 15.000 fm/J
Holzart: Lärche
Produkte: Staffeln, Latten, Kantholz, Bretter, Pfosten in verschiedenen Qualitäten, Verpackungsholz
Export: rund 60 % (Deutschland, Schweiz, Italien, Frankreich)