„Unser Kerngeschäft sind die Rundholzplätze und natürlich auch seit vielen Jahren die Paketkappsägen. Wir wollen in diesen Bereichen unsere Marktposition weiter ausbauen. Das Ziel lautet, unsere führende Position für das Rundholzhandling in Mitteleuropa zu festigen“, eröffnet Alexander Gebele, der gemeinsam mit Ute Klement die Geschicke von Holtec leitet, das Gespräch. „Mit unserem breiten Produktportfolio beliefern wir sowohl die Säge- als auch die Holzwerkstoff-Industrie und wickeln Neubauten ebenso ab wie Umbauten“, bekräftigt der Geschäftsführer. Besonders wichtig sind ihm und seiner Mannschaft die Handschlagmentalität, welche auch die Kunden immer wieder bestätigen.
Das Who´s who der Sägewerke
„Unser Fokus lag in den vergangenen Jahren auf dem weiteren Marktausbau in Österreich“, ergänzt Daniel Engel, Verkaufsleiter für Deutschland und Österreich. Mit einem Blick auf die abgewickelten Projekte scheint dies gelungen: Holtec lieferte die Rundholzplätze an das Sägewerk Handlos in Summerau sowie Hasslacher in Preding. Es folgten die Installationen bei Stallinger in Frankenmarkt, Pfeifer in Kundl und Mayr-Melnhof in Leoben. Als jüngste Projekte in Österreich, welche in diesem Jahr in Betrieb gegangen sind, nennt Engel den neuen Rundholzplatz bei Kirchner in Radstadt sowie die Sägewerkszubringung bei der Rubner Holzindustrie in Rohrbach. „Und demnächst wird ein weiteres Sägewerk in Österreich unsere Referenzliste erweitern“, sagt Engel. Mehr will er zu dem möglichen Projekt allerdings noch nicht verraten. Außer, dass es ebenfalls ein Rundholzplatz mit dem VPK Loghandler werden wird.
In Deutschland verweist der Verkaufsleiter ebenso auf namhafte Projekte, die Holtec jüngst umgesetzt hat: Dold, Buchenbach/DE, GELO, Wunsiedel/DE, Mercer, Saalburg-Ebersdorf/DE, best wood Schneider, Meßkirch/DE, oder Schwaiger, Hengersberg/DE.
Meilenstein gesetzt
Um die vielfältigen und teils auch komplexen Projekte zeitgerecht und punktgenau abwickeln zu können, führte Holtec eine eigene Projektmanagementabteilung ein. „Wir wollen aber kein Bürokratiemonster aufbauen, sondern das Projektmanagement als zentrale Anlaufstelle für unsere Kunden etablieren. Hier wollen wir die externe und interne Kommunikation bündeln und können die individuelle Anlagenplanung garantieren. Die Mannschaft besteht aus Praktikern, die in die Branche passen und den Kunden auf Augenhöhe begegnen“, betont Gebele und Engel ergänzt: „Die menschliche Ebene zählt ebenso wie die Erfahrung der Kollegen – beide Säulen sind gleichermaßen Garanten für einen erfolgreichen Projektabschluss.“
Gamechanger am Rundholzplatz
Mit dem VPK Loghandler, den Holtec 2023 auf der Ligna in Hannover präsentierte, will der Hellenthaler Anlagenspezialist die Zukunft aktiv mitgestalten. „Unser Anspruch ist es seit jeher, komplette Lösungen für das Rundholzhandling aus einer Hand anzubieten. Da war es letztlich die logische Konsequenz, für das fehlende Glied in der Kette, das Stammhandling zwischen den Sortierboxen und der Sägewerksbeschickung, ebenfalls eine Lösung anzubieten“, berichtet Gebele und ergänzt: „Der Rundholzumschlag mit radgebundenen Dieselmaschinen ist vielerorts einfach nicht mehr zeitgemäß – und dies nicht nur aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. Gerade Betriebskosten, Flächenverbrauch sowie potenzielle Unfallgefahren der traditionellen Lösungen geraten immer mehr in den Fokus.“ Bei Holtec bezeichnet man den Portalkran als „Gamechanger im Rundholzumschlag“.
Der auf der Ligna gezeigte Portalkran ist noch heute in aller Munde – „und hat viele Kunden zum Umdenken bewegt“, sagt Engel. Es gibt aktuell einige interessante Portalkrananfragen. Diese Projekte bräuchten aber Zeit, da es sich um eine gravierende Systemumstellung bei den Sägewerken handelt. Um die Kunden bei der Investitionsentscheidung zu unterstützen, bietet Holtec aktiv Simulationstools an. Das Ligna-Exponat ist mittlerweile an seinem endgültigen Platz angekommen: Seit September ist dieses bei der Group Francois in Belgien im Einsatz. Dort verkaufte Holtec einen großen Rundholzplatz inklusive zweier Sägewerksbeschickungen. „Das Besondere an dem Projekt war, dass die Sägewerksbeschickung in 10 m Höhe über eine Bahnlinie führt“, berichtet Gebele. Die erste Sägewerksbeschickung versorgt bei der Group Francois eine bestehende Veisto-Linie. Die zweite beschickt ab Sommer 2025 ein neues EWD-Sägewerk, welches am Standort des alten Rundholzplatzes errichtet wird.
Aktuelle Projekte
Neben des vorhin genannten Rundholzplatzes bei Kirchner laufen gerade die Inbetriebnahmen bei Schiller in Regen/DE sowie bei BSW (Binderholz) am Standort in Riga/LV. Zudem liefert Holtec 2025 Rundholzplätze an die Sägewerke Holtmeyer, Ottersberg/DE, sowie IBH, Harperscheid/DE. Bei Letzterem ist ein Rundholzplatz für Lang- und Kurzholz geplant. Der Rundholzumschlag erfolgt über zwei Portalkräne mit Sennebogen 850-Oberwagen. Holtmeyer bekommt ebenfalls einen Rundholzplatz mit Portalkran.
„Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in diesem schwierigen und herausfordernden Marktumfeld gut mit Aufträgen ausgelastet sind. Wir müssen aber unsere Hausaufgaben machen und weiterhin den Kunden praktikable und zukunftsfähige Lösungen anbieten“, sagt Gebele.
Digitalisierung und KI
Die Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) sind auch bei Holtec zentrale Themen. Ziel ist es, Kunden dabei zu unterstützen, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende zu verbessern. Beispiele hierfür sind der ergonomische Bedienstuhl Ergo Control, der Remote-Betrieb oder der voll digitalisierte Ersatzteilservice via App. Für diese Technologie wurde Holtec 2022 mit dem German Innovation Award ausgezeichnet.
„Der vollständig bedienerlose Rundholzplatz liegt jedoch noch in weiter Ferne – auch wenn wir uns intensiv mit dieser Thematik beschäftigen. Wer uns kennt, weiß, dass wir uns nicht auf Erfolgen ausruhen“, sagt Gebele und schmunzelt. „Das Rundholzhandling wird auch in Zukunft unser Kerngeschäft bleiben. Gleichzeitig sehen wir große Chancen und Potenziale in der Digitalisierung, die wir konsequent weiter vorantreiben – nicht zuletzt im Hinblick auf die nächste Ligna“, ergänzt Gebele vielsagend.