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Peter (li.) und Alfred Ecker (re.) - Beginn mit Kabeltrommeln, heute sind die beiden Palettenspezialisten © Ebner

Zuschnitt rationell

Ein Artikel von Administrator | 19.04.2001 - 00:00
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Peter (li.) und Alfred Ecker (re.) – Beginn mit Kabeltrommeln, heute sind die beiden Palettenspezialisten © Ebner

Ein komplettes Zuschnittsystem in eine kompakte Maschine integriert - die OptiCut S 75 sorgte für Aufsehen, als sie von Grecon-Dimter Süd, Illertissen/D, im November 2000 auf der traditionellen Weinig-Hausmesse vorgeführt wurde.
Die erste Maschine überhaupt wurde im Dezember an das Säge- und Hobelwerk Peter Ecker, Eitzendorf, ausgeliefert. Das auf Paletten spezialisierte Unternehmen ist ein Paradebeispiel dafür, wie man die neue OptiCut S 75 effizient einsetzen kann. 24 Stunden-Lieferservice. Ecker baut Spezialpaletten, Sonderverpackungen, Kisten und Kabeltrommeln. Profilieren kann man sich bei diesen Produkten mit Genauigkeit, Qualität und insbesondere schneller Lieferung. Die Oberösterreicher garantierten ihren Kunden einen 24 Stunden-Lieferservice.
Kleinserien, die man schnell fertigen muss, stehen bei Ecker an der Tagesordnung. Die Teile für solche Aufträge wurden früher vielfach von einem Mann händisch zugeschnitten, da es nicht rentabel war, die ältere Grecon-Dimter-Durchlaufmaschine jedes Mal umzurüsten. Diese hatte vielmehr die Aufgabe, die Fixlängen für Großaufträge und Standardprodukte zuzuschneiden.Neue Maschine, neuer Arbeitsablauf. Mit der OptiCut S 75 hat sich die Arbeitsweise wesentlich geändert. Obwohl die Durchlaufmaschine nochmals installiert wurde, wird praktisch nur noch auf der neuen Säge gearbeitet - und zwar für sämtliche Zuschnitte auch für Kleinstserien. Wenn also etwa zwei Stücke benötigt werden, lohnt sich die Nutzung der OptiCut S 75. Dazu wird einfach am Bedientableau das Schnittprogramm eingegeben. Der Mann an der Maschine muss nur das Werkstück auflegen, der Zuschnitt erfolgt automatisch.
Ecker-Facts
Mitarbeiter: 11
Umsatz: 17 Mio. S/J
Produkte: Spezialpaletten, Kisten, Kabeltrommeln, Blindrahmen (Holz, Alu), Schnittholz, Hobelware
Einschnitt: 2000 fm/J
Verarbeitung: 6000 m³/J
Kapazität: bis 1000 Paletten pro Tag
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Bei Kleinserien reicht ein Bediener – dieser gibt nur die gewünschte Zuschnittlänge ein, die Längenerfassung erfolgt automatisch © Ebner

Auto-Längenermittelung. Dazu ermittelt eine Kamera im Überfahren die exakte Holzlänge. Vom Schieber wird das Werkstück dann positioniert und kontrolliert durch die Maschine gefahren. Vorschub und Schnitt erfolgen automatisch.
Der Schieber ist mit einem gekapselten Linearantrieb versehen. Ausgedehnte Kettenglieder können bei diesem Prinzip zu keinen Ungenauigkeiten führen. Zweiter Vorteil: der Antrieb ist wartungsfrei.
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Bei Großserien arbeiten zwei Mann an der Maschine: einer legt die Hölzer auf, der andere stapelt die Zuschnitte © Ebner

Anschlag eingespart, trotzdem genau. Bei der OptiCut 75 S muss also kein Anschlag eingestellt werden. Diese Zeit raubende Tätigkeit entfällt gänzlich und trotzdem sollte die Schnittgenauigkeit höher sein, garantiert Grecon-Dimter doch bereits in der Standardausführung eine Präzision von ±0,5 mm. Optional sind sogar ±0,1 mm möglich.
Bei Ecker reicht bereits die installierte Ausführung, um eine höhere Genauigkeit zu erzielen als vorher. Ecker: „Die Palettenkunden haben wachsende Ansprüche. Deren automatisierte Stapelungen arbeiten umso störungsfreier, je genauer die Paletten sind. Exakte Produkte sind notwendig.” Bei der Durchlaufmaschine lag die Genauigkeit nur bei ±1 cm.
Von der OptiCut S 75 können Kanthölzer bis 240 mal 160 mm oder Bretter bis 360 mal 30 mm bearbeitet werden. Solche Maximal-Dimensionen kommen bei Ecker eher selten vor. Doch fallen solche Hölzer insbesondere bei Holzbau- oder Fertighausunternehmen an. Die OptiCut 75 S dürfte daher auch für diese Kunden interessant sein.
Die KappsägeTyp: OptiCut S 75
Schnittgenauigkeit: ± 0,5 mm (optional ± 0,1 mm)
Holzeingangslängen: bis 4,5 m
Schnittlänge: min. 50 mm
Holzquerschnitt: min. 20 mal 10 mm, max. 360 mal 30 mm oder 240 mal 160 mm
Vorschub: 60 m/minZuschnittvarianten:
? Längenzuschnitt nach Schnittmuster
? Auskappen von Fehlern
? Auskappen von Fehlern bei gleichzeitigem Schneiden von Fixlängen nach Raster
? Auskappen von Fehlern bei gleichzeitigem Längenzuschnitt und max. Ausbeute
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Die Blindstockproduktion wurde zum zweiten Unternehmensstandbein © Ebner

Mehrere gleichzeitig bearbeiten. Für Geschäftsführer Peter Ecker ist es eher relevant, dass auch sehr kleine Durchmesser in den Bearbeitungsbereich der Maschine fallen. Bei Ecker müssen immer wieder Leisten mit 2 mal 2 cm zugeschnitten werden - auch dafür bietet die OptiCut 75 S eine Möglichkeit. Am geneigten Bearbeitungstisch wird dann ein Leistenpaket abgelegt. Das kann auch sechs Stück neben- und drei übereinander umfassen. Vom Schieber wird auch ein solches Paket kontrolliert manipuliert.
Die Möglichkeit, kleine Dimensionen rationell bearbeiten zu können, hat Ecker neue Produkte eröffnet. So werden neuerdings 5 mal 5 cm-Leisten zugeschnitten und zu Unterlagen für Stahlformen verarbeitet.Top-Leistung. Das gleichzeitige Ablängen mehrerer Hölzer steigert auch die Leistung entsprechend. Von GreconDimter wurde diese mit bis zu 3000 lfm pro Monat angegeben, doch laut den ersten Erfahrungen liegt diese in Eitzendorf bei annähernd 4000 lfm pro Monat.
Ecker ließ bisher in zweieinhalb Monaten über 1000 m³ durch die Maschine. Damit ist man mit der Leistung um rund 30% über dem, was man früher bearbeiten konnte. Das bedeutet für den Unternehmer, dass er die Mitarbeiter für andere Tätigkeiten einsetzen kann.
Bei kleinen Serien reicht ein Mann an der Maschine. Er legt die Hölzer auf der einen Seite auf und kann dann die abgelängten Teile auf der anderen Seite wieder abnehmen. Werden ganze Pakete bearbeitet, hat sich der Einsatz von zwei Männern bewährt. So schneidet Ecker etwa Großserien für einen oberösterreichischen Türenhersteller zu.
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Der Schieber sorgt für kontrollierte Manipulation der Hölzer in die Maschine – das aufwändige Einstellen eines Anschlags entfällt © Ebner

Fehlerauskappung inklusive. Was in Eitzendorf noch nicht so intensiv genutzt wird, ist die Möglichkeit, Fehler auszukappen. Mit dieser Zusatzfunktion lässt sich die Maschine ausstatten - „gegen einen geringen Aufpreis”, wie Weinig-Vertreter Günter Klopf berichtet.
Bei der Fehleroptimierung erfasst die Kamera die Kreisstriche während des Abfahren des Holzes. Automatisch stoppt der Vorschub an den angezeichneten Stellen.Vorteil eigener Einschnitt. Die OptiCut S 75 ist nur ein Glied im Produktionsprozess, welches eine schnelle Kundenbelieferung erlaubt. Wichtig ist für Ecker auch die Möglichkeit, selbst Schnittware erzeugen zu können. So schneidet man seit einem Brand Anfang der Neunzigerjahre auf einem Esterer-Gatter. „Nur für spezielle Aufträge, wir legen uns nichts auf Lager. Mit dem Gatter haben wir die Möglichkeit, Sonderdimensionen zu schneiden. Andererseits können wir schnell Ware erzeugen, die wir kurzfristig brauchen”, erläutert Ecker.
Die Nachschnittmaschine, ein zweiwelliges Kreissägenaggregat von Stingl, Guttaring, vervollständigt die Sägelinie.
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Die Kamera erfasst die Holzlänge und erkennt die Fehlermarkierung – alles während der Rückfahrt des Schiebers © Ebner

Blindstöcke. Seit 1997 hat man auch eine Vanicek-Trockenkammer. In dieser wird unter anderem die Rohware für die Blindrahmenproduktion getrocknet. Mit diesem Spezialprodukt ist man seit 1998 am Markt und konnte „zwei der führenden Markenhersteller als Kunden gewinnen”, wie Ecker berichtet. „Die Türen- und Fensterproduzenten sind dankbar, wenn ein gewerblicher Anbieter diese Nische besetzt. Heute werden Blindstöcke sonst vielfach nur von semiprofessionellen Handwerkern gefertigt - das ist nichts für renommierte Hersteller.”
Ecker bietet die Rahmen in allen erdenklichen Dimensionen an - und das sowohl in Alu als auch Holz. Rund- oder Segmentbögen wurden ebenfalls realisiert. Für die Produktion hat man sich eine eigene Werkstatt eingerichtet, in der nun etwa 6000 Rahmen pro Jahr gefertigt werden können.Ursprung Kabeltrommeln. Den Ursprung haben die Eckers mit ihrem Unternehmen in der Erzeugung von Kabeltrommeln: 1968 begann man die Fertigung - damals für Hauptabnehmer Siemens. Als dieser die Produktion verlagerte, begann Ecker mit der Erzeugung von Paletten und Verpackungskisten.