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Die Österreicher Kainz (re.) und Kickinger (li.) setzen mit dem Finnen Pelkonen (Mitte) in der größtenSägeindustrie Europas zu neuen Höhenflügen an © Stora Enso Timber

Nochmals Umsatz verdoppeln

Ein Artikel von Administrator | 30.08.2001 - 00:00
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Die Österreicher Kainz (re.) und Kickinger (li.) setzen mit dem Finnen Pelkonen (Mitte) in der größtenSägeindustrie Europas zu neuen Höhenflügen an © Stora Enso Timber

Gelebte Kontinuität trotz schnelllebiger Zeit ist das Motto im Konzern, betonen die beiden Vorstände Mag. Peter Kickinger und DI Dr. Dieter Kainz (sh. Holzkurier Heft 34, S. 10), beide Mitglieder des Management-Teams von Stora EnsoTimber. Behutsam habe man unter den Ägiden des jetzigen Leiters der Timber-Division und Vorsitzenden des Aufsichtsrates in Österreich, Arno Pelkonen, die Akquisition von Schweighofer begonnen, das Zusammenleben von früherem Firmenchef und neuem Management, teilweise mit den gewohnten Führungskräften, getestet.
Nun ist es so weit, dass sich Gerald Schweighofer persönlich anders weiterentwickeln will und es den Konzernverantwortlichen gelegen kommt, dass man eine finanzielle Einigung zur Übernahme der 26,5%, die die Schweighofer Privatstiftung an Stora Enso Timber hielt, erzielen konnte. Gleichzeitig wird die Holzindustrie Schweighofer AG in Stora Enso Timber AG umbenannt.„Wir werden Holz nicht mehr unnötig durch die Gegend fahren, sondern mitten in die Rohstoffgebiete gehen.”
Kainz & KickingerMultikulti gelungen. Erstmals inEuropa ist es gelungen, so unterschiedliche Holzwelten, wie die der Finnen, der Schweden, der Österreicher und der Tschechen erfolgreich zusammenzuführen.
„Wir haben Erfahrung in multikulturellem Management und werden diese bei unseren weiteren internationalen Expansionsschritten nutzen”, betont Kickinger. Diese könnten im Osten, etwa in Polen oder im schon einmal in sehr konkreten Gesprächen gewesenen Baltikum gesetzt werden.
Zwei Projekte sind startklar: - in russisch Karelien entsteht ein neues Sägewerk mit einfacher Technik, das sukzessive ausgebaut werden kann und- in Ybbs werden neben dem Aufbau der 4 neuen Paketierlinien nach dem Brand (sh. Holzkurier Hefte 33 und 34, jeweils S. 4; Bilder rechts) bis Februar 2002 Grund und Boden für eine größere Weiterverarbeitung im konstruktiven Bereich vorbereitet
Ob man sich in den USA im Nordosten an den Standorten der dortigen Papierfabriken mit Sägen moderner europäischer Kurzholztechnik engagiert, ist noch offen.
„Jedem Standort seine Weiterverarbeitung, lautet unsere Devise”, erläutert Kainz die Strategie. Beispiele: Sollenau mit den Beams für Japan, Brand mit den Posts für die USA und Japan, Zdirec mit der Erzeugung von Konstruktionsvollholz mit Wimmer, Pfarrkirchen/D, und Bad St. Leonhard mit dem leistungsfähigen Hobelwerk. „Unsere Vision ist die weltweite Führung”, sieht Kickinger das Ziel. Der Weiterverarbeitungs-Neubau in Ybbs ist ein nächster Schritt dazu.
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Der Brand in Ybbs sitzt tief: Ausfall mangels Paketierung bis 2002 © Stora Enso Timber

Säge als Mittel zum Zweck. Nun liegen alle Eigentumsverhältnisse in einer Hand, der Expansionskurs könne damit in ungemindertem Tempo weitergefahren werden, setzen die beiden Vorstände auf Wachstumsraten von bis zu 20% pro Jahr, die binnen 5 Jahren zu einer Verdoppelung des Umsatzes, nicht aber unbedingt des Einschnittes führen sollten. Gute Chancen zur Unterstützung des weiterenWachstums sehen die beiden Vorstände in der Berufung von Arno Pelkonen in das Exekutiv-Management von Stora Enso.
Die Beherrschung der Optimierung der Einschnitt-Technik ist eigentlich nur mehr eine „Mittel-Zweck-Beziehung” um nach weiter veredelten Produkten zu greifen. „Wir suchen nach sinnvollen Ergänzungen zur Hauptware, weniger zumHackgut”, so das Führungsduo. Die Märkte laufen. Nach den Schnittholz-Preistiefen des Sommers rechnet Kainz fest mit dem Ansetzen zu neuen Erlösverbesserungen. „Alleine schon unser Ausfall in Ybbs entlastet den Markt um 60.000 m3 pro Monat”, betont der Vorstand. „Ich bin überzeugt, dass die Produktion in Europa im 2. Halbjahr um mindestens 8 bis 10% gegenüber dem Vorjahr zurückgefahren wird.”
In den USA könne man bei auskömmlichen Preisen die Mengen halten. „Wir rechnen damit, dass der Euro mittelfristig wieder stärker wird”, analysiert Kickinger, „aber wir werden in den USA bleiben und unsere Mengen dorthin weiter ausbauen”.
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© Stoar Enso Timber

Japaner kommen wieder stärker. Die Japaner haben etwas nachgelassen, beginnen aber jetzt wieder kräftiger zu ordern. Sah es vor einem Monat noch unerfreulich aus, so haben sich die Erwartungen für Stora Enso nun erheblich verbessert.
Selbst die Seitenware in Italien soll sich von ihrem Sommertief von 1450 S/m³ spätestens bis Weihnachten wieder auf einem um 100 S/m3 höher liegendem Niveau stabilisieren. Neues Büro inAustralien. Stora Enso Timber hat sich nun nach den USA, wo im Vorjahr ein eigenes Verkaufsbüro errichtet wurde, das ein äußerst erfreuliches Startjahr bescherte, die weitest mögliche Destination ausgesucht: InAustralien steht man vor der Eröffnung eines eigenen Büros, über das pro Monat 200 Container vermarktet werden sollen.