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Franz Maier mit Karl Lauterbacher vor den lohn-geschnitten Lamellen für die Parkettindustrie © Nöstler

Bandsäge richten + spannen

Ein Artikel von Administrator | 04.03.2002 - 00:00
Nach der Übernahme des Sägewerks und Hobelbetriebes von seinem Vater war Karl Lauterbacher, Köstendorf, klar, dass er als reines Säge- und Hobelwerk in seiner Größenordnung nicht überlebensfähig ist. „Wir hätten es uns auch leicht machen und die Liegenschaft verkaufen oder verpachten können”, so Lauterbacher.
Dies stand aber nicht zur Debatte. Die Investition in eine Spanerlinie stand ebenso außer Frage - daher blieb nur die Suche nach einer geeigneten Nische. Diese fand man - mehr durch Zufall - als eine Anfrage für Lohnverarbeitung und Trocknung von Lärchenlamellen ins Haus flatterte. Auf der Suche nach geeigneten Maschinen und Anlagen war Avetec Technology & Service, Ried im Innkreis, schnell ein kompetenter Partner.
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Franz Maier mit Karl Lauterbacher vor den lohn-geschnitten Lamellen für die Parkettindustrie © Nöstler

Kundennaher Projektberater und Lieferant. „Das Unternehmen versteht es, die Anforderungen, die wir an die neue Anlage stellten, optimal und kostengünstig umzusetzen”, meint Lauterbacher. Avetec sieht sich als kundennaher Projektberater und Lieferant für Anlagen, Technologie und Service für die Holzindustrie. Das Hauptaugenmerk liegt bei der Lösung von Kundenproblemen in der Parkett- und Mehrschichtplattenbranche.
„Für viele Anforderungen gibt es keine Anlagen, die den Vorstellungen des Kunden entsprechen”, erläutert Franz Xaver Maier, Geschäftsführer und Gründer von Avetec. Er liefert das Konzept sowie die gesamte Anlage. Eigene Produktion oder zugekauft. Standardmaschinen werden unabhängig vom Hersteller weltweit zugekauft und teilweise modifiziert. Sondermaschinen, wie hochpräzise Horizontal-Bandsägen, Hochfrequenzverleimanlagen für Lamellen und Parkett sowie wartungsfreie Hochdruckdüsen für Beleimsysteme, werden von Avetec selbst konstruiert und hergestellt.
Für Lauterbacher lieferte Avetec Horizontalbandsägen für Lohnsägearbeiten. „Besonders stolz sind wir auf die Kunden im Ausland, welche wir durch die Flexibilität und nachhaltige Genauigkeit unserer Anlagen gewinnen konnten”, erklärt Lauterbacher.
Er fertigt im Durchschnitt 20 m³ Lamellen pro Schicht. Zuschnitt, Hobeln, Lamellensägen, Sortieren sowie Trocknen und Kalibrieren gehört zu seinem Dienstleistungsangebot.
Den Sägenservice hat Lauterbacher ursprünglich teilweise selbst mit den eigenen, aus dem Sägewerk vorhandenen, Vollmer-Maschinen aus Biberbach-Riss/D erledigt. Er stellte aber fest, dass eine gleichmäßige genaue Bearbeitung der Sägeblätter wichtig ist. Avetec hat gemeinsam mit Schirnhofer, Enzesfeld-Lindabrunn, ein optimales Paket angeboten, welches Lauterbacher seit der Verwendung des neuen Vollmer Richtcenters RC 100 sowie der CNC-Schärfmaschine CA 200 teilweise mit doppelter Leistung bei gleicher Genauigkeit arbeiten lässt.
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Das Richtzentrum RC 100 für automatisierte Bearbeitung © Nöstler

Hauptaugenmerk Werkzeug. „Nachdem wir zwar von uns behaupten, die genauesten Maschinen im Horizontalbereich herzustellen, war uns immer bewusst dass die Werkzeugfrage essentiell für die nachhaltige Genauigkeit einer Produktionsanlage ist”, so Lauterbacher. Das Thema Dünnschnitt ist für ihn sekundär, da die Anlagen von Avetec auf hohe Präzision und Leistung ausgelegt sind. „Was nützt eine Schnittfuge von 1,3 mm, wenn die Ungenauigkeit die Einsparung wieder zunichte macht”, meint Ing. Markus Weissenböck, zuständig für die Sägenentwicklung und den Service bei Avetec.
Mehrfachbandsägen bedürfen noch mehr als andere Bandsägen einer präzisen und gleichbleibenden Servicebearbeitung, da es unmöglich ist, etwa 5 Bandsägeeinheiten ständig untereinander zu korrigieren.
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Franz Xaver Maier und Ing. Reinhold Kianek vor dem Richtcenter RC 100 in Oberndorf © Nöstler

Avetec-Facts
Gründung: 1997
Geschäftsführer: Franz Xaver Maier
Mitarbeiter: 4 in Österreich,
4 in Maribor
Umsatz: 2 bis 5 Mio. €/J
Export: 80%
Produkte: Dünnschnittgatter,
Hochfrequenzpressen
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Hobelanlage mit automatischer Schmierung für harzige Hölzer © Nöstler

Servicezentrum eingerichtet. Daher hat sich Maier entschlossen, ein Servicezentrum für Präzisionsbandsägen einzurichten: einerseits, um die Entwicklung voranzutreiben, andererseits, um den Kunden bestmögliche Unterstützung zu geben.
Ein CNC-gesteuertes Richtzentrum ist der Mittelpunkt. „Diese Maschine liefert genaue, wiederholbare Ergebnisse, unabhängig von der Tageszeit oder der Eignung des jeweiligen Schärfers”, berichtet Maier. Die variable Komponente Mensch wird deutlich stabilisiert, da alle Erfahrungen gespeichert und somit reproduzierbar werden.
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Bandsäge MBS 3900: CNC-gesteuerte Horizontalbandsäge © Avetec

Technologie weitergeben. Am Anfang übernimmt Avetec den gesamten Service der Sägeblätter. Man ist aber gerne bereit, die Kunden in diese Technologie einzuschulen sowie das Know-How in der Präzisions-Bandsägentechnologie zur Verfügung zu stellen.
Seit 2 Jahren hat Schirnhofer nun die Vertretung von Vollmer für den Sägewerksbereich übernommen. Vollmer, als „Weltmarktführer Spezialist für Instandsetzung und Herstellung von Werkzeugen”, entwickelte in mehr als 7 Jahren das Richtcenter RC 100. „Das RC 100 ist Richtung weisend in der Branche”, so Ing. Reinhold Kianek, technischer Verkaufsberater bei Schirnhofer.
Schirnhofer tritt als Generalvertreter von Vollmer mit umfassenden Serviceleistungen rund um das Instandsetzen von Werkzeugen auf. Kianek ist mit einem Serivetechniker für die Betreuung der Sägewerke in Österreich (außer Vorarlberg und Tirol) zuständig.
Schirnhofer-Facts
Gründung: 1986
Mitarbeiter: 12
Umsatz: 13 Mio. €/J
Im Sägewerksbereich tätig seit 2000
Vertretung für: Vollmer, Göckel,
Schneeberger, Petschauer,
Turbo-Separator, Cerametall
Exportanteil: 25%
Nächste Messen: Intertool, Wien,
Holzmesse, Klagenfurt
Einfache Bedienung. Nach dem Auflegen des Sägeblattes in das Richtcenter RC 100 werden am Bedienpult die Sägeblatt-Daten sowie die Sollwerte eingegeben. Der Bediener wird dabei, von Grafiken am Bildschirm unterstützt, durch das Programm geführt. Einzelne Bearbeitungsvorgänge wie Planieren, Spannen und Richten sind einzeln auszuwählen.
Im Planierprogramm misst ein Fühler in einstellbaren Abständen berührungslos die Abweichungen über die gesamte Blattbreite. Anhand der ermittelten Werte planieren 2 gesteuerte Walzenpaare Beulen und Dellen von oben und unten. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis sich die Abweichungen innerhalb der eingestellten Toleranzen befinden.
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Rechte Schärfmaschine CA 200 CNC im Service-Center bei Avetec © Nöstler

Vorraussetzung für Einschnittbedingung. Das Programm zum Spannen und Richten beginnt mit dem Messen der Ist-Spannung über die gesamte Blattbreite. Danach wird die Walzstation aktiviert und die Sägenspannung aufgebaut. Gleichzeitig misst das System den Sägeblattrücken. Dieser muss gerade oder leicht konvex sein.
Entsprechend der Vorgabewerte wird der Blattrücken ausgewalzt. „Bei Vollmer wird die Walzstation hydraulisch betrieben, bei den Mitbewerbern nur pneumatisch”, berichtet Kianek. Der Druck könne mit Hilfe des Öls genauer und regelmäßiger aufgebracht werden als mit Luft.
Diese Arbeitsgänge sind Voraussetzung für konstante, gleichmäßige Einschnittbedingungen. Technische Daten. Mit dem RC 100 können Bandsägen mit einer Breite von 80 bis 420 mm sowie einer Stärke von 0,8 bis 2,8 mm bearbeitet werden. Blattlänge: bis 15 m. Die Bandsägengeschwindigkeit kann von 5 bis 27 m/min genau reguliert werden.
Das RC 100 wurde für Avetec umgerüstet, damit auch 5 m „kurze” Bandsägeblätter bearbeitet werden können.