Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Sägeindustrie beschrieb am 2. November am VDS-Kongress in Würzburg/DE Henning Wacker, Jaakko Pöyry, Freising/DE. Unter anderem erstellte man dafür das Modell eines fiktiven 600.000 fm-Sägewerkes, das 100% Fichten-Abschnitte verarbeitet.
Bei einem Mischpreis aus 1b (20%), 2a (40%), 2b (30%) und 3ab (10%) liegen die Rohstoffkosten in Finnland real mit 60 €/fm am höchsten, es folgen Österreich (56,7 €/fm), Deutschland (55,1 €/fm) und Polen (44,3 €/fm).Kostennachteil geringe Tonnage. Für dieses Holz muss in Deutschland am meisten gezahlt werden, um es ins Werk zu transportieren: 10,97 €/fm (40 t-Regelung). In Österreich sind es 8,86 €/fm (44 t-Regelung), Finnland 7,4 €/fm (60 t) und Polen mit 6,61 €/fm (42 t).
Dieser Nachteil relativiert sich für Deutschland, dank der höheren Rundholzverfügbarkeit - deutsche Sägewerke müssen nicht so weit ausholen, um zum Holz zu kommen.
Laut Jaakko Pöyry liegt daher Österreich mit 9,66 €/fm und 100 km deutlich schlechter als Deutschland mit 8,28 €/fm in 70 km Entfernung.Finnisches Holz am teuersten. Frei Werk mussten die finnischen Sägewerke 2003 mit 67,5 €/fm am meisten zahlen. In Österreich waren es im Vorjahr 65,8 €/fm (Importe senkten Kosten), während das deutsche Sägewerk 63,4 €/fm zu zahlen hatte.Top-Restholzerlöse in Finnland. Nicht verwunderlich fällt die Auswertung der Sägerestholz-Erlöse aus: In Finnland erhält man pro eingeschnittenen Festmeter 13,11 €. 7,97 € waren es in Österreich, 6,3 € in Deutschland und nur 4,1 € in Polen.
Die Personalkosten werden in dem Modell in Deutschland mit 8,94 €/fm veranschlagt, 8,04 €/fm sind es in Finnland, 6,5 €/fm in Österreich und nur 1,92 €/fm in Polen. 27% beträgt also laut Jaakko Pöyry die Differenz zwischen Deutschland und Österreich.
Bei einem Mischpreis aus 1b (20%), 2a (40%), 2b (30%) und 3ab (10%) liegen die Rohstoffkosten in Finnland real mit 60 €/fm am höchsten, es folgen Österreich (56,7 €/fm), Deutschland (55,1 €/fm) und Polen (44,3 €/fm).Kostennachteil geringe Tonnage. Für dieses Holz muss in Deutschland am meisten gezahlt werden, um es ins Werk zu transportieren: 10,97 €/fm (40 t-Regelung). In Österreich sind es 8,86 €/fm (44 t-Regelung), Finnland 7,4 €/fm (60 t) und Polen mit 6,61 €/fm (42 t).
Dieser Nachteil relativiert sich für Deutschland, dank der höheren Rundholzverfügbarkeit - deutsche Sägewerke müssen nicht so weit ausholen, um zum Holz zu kommen.
Laut Jaakko Pöyry liegt daher Österreich mit 9,66 €/fm und 100 km deutlich schlechter als Deutschland mit 8,28 €/fm in 70 km Entfernung.Finnisches Holz am teuersten. Frei Werk mussten die finnischen Sägewerke 2003 mit 67,5 €/fm am meisten zahlen. In Österreich waren es im Vorjahr 65,8 €/fm (Importe senkten Kosten), während das deutsche Sägewerk 63,4 €/fm zu zahlen hatte.Top-Restholzerlöse in Finnland. Nicht verwunderlich fällt die Auswertung der Sägerestholz-Erlöse aus: In Finnland erhält man pro eingeschnittenen Festmeter 13,11 €. 7,97 € waren es in Österreich, 6,3 € in Deutschland und nur 4,1 € in Polen.
Die Personalkosten werden in dem Modell in Deutschland mit 8,94 €/fm veranschlagt, 8,04 €/fm sind es in Finnland, 6,5 €/fm in Österreich und nur 1,92 €/fm in Polen. 27% beträgt also laut Jaakko Pöyry die Differenz zwischen Deutschland und Österreich.
Teure deutsche Energie. Beklagt werden in Deutschland die höchsten Energiekosten: 7,4 Cent/kWh, zu 6,17 Cent/kWh in Österreich und 5,54 Cent/kWh in Finnland und 4,4 Cent/kWh in Polen. Die Dieselpreise schwanken für Großkunden zwischen 0,71 €/l in Deutschland und 0,57 €/l in Polen.
Damit summiert sich für Deutschland der Energiekosten-Nachteil gegenüber Österrreich auf 17%: 2,7 €/fm zu 2,24 €/fm. Finnland liegt bei 2,01 €/fm und Polen bei 1,72 €/fm.Teures Fremdkapital. Da Sägewerke in Deutschland von den Banken automatisch der Bauindustrie zugerechnet werden, ist die Zinsbelastung höher als in Österreich. Jaakko Pöyry kalkuliert allerdings die gesamten Kosten für Fremdkapital (inklusive etwa höherer Grundstückspreise in Österreich als Deutschland) und sieht hierbei Deutschland mit 2,61 €/fm gleichauf mit Österreich (2,65 €/fm). Günstiger ist die Situation in Finnland mit 2,26 €/fm für Fremdkapital.Wesentlich schlechter auf Grund höherer Kreditzinsen ist die Situation in Polen mit 5,94 €/fm.
Somit ergeben sich Betriebskosten (Herstellungskosten abzüglich Rundholz- und Rundholztransportkosten) von 26,74 €/fm in Deutschland, 25,2 €/fm in Finnland, 23,9 €/fm sind es in Österreich und 22,04 €/fm in Polen. Vergleicht man hingegen alleine die Herstellkosten, so liegt Finnland 92,7 €/fm am höchsten. Deutschland liegt mit 90,2 €/fm ähnlich wie Österreich mit 89,7 €/fm - am günstigsten schneidet Polen mit 74,1 €/fm ab.Finnen produzieren am teuersten. Bei den Herstellungskosten je Kubikmeter liegt Deutschland mit 152,6 €/m³ um 4 €/m³ höher als Österreich. Viel teurer ist hingegen die Produktion in Finnland 162,3 €/m³ - und das trotz Sägerestholz-Erlösen um 26,8 €/m³ die man pro erzeugtem Kubikmeter Schnittholz lukrieren kann. Um 127,3 €/fm lässt sich ein Kubikmeter Nadelschnittholz in Polen erzeugen.Übersee-Exporte zu selben Konditionen. Jaakko Pöyry untersuchte auch noch, zu welchen Konditionen deutsche und österreichische Betriebe auf den Überseemärkten anbieten können. Hier zeigt sich, dass die Summe aus Herstell- und Frachtkosten für ein österreichisches Sägewerk bei Lieferung Hafen Boston dem eines süddeutschen Sägewerkes entsprechen: 214 €/m³. Die geringeren Frachtkosten 61 €/m³ verliert Deutschland wieder über die mit 153 €/m³ höheren Herstellkosten (+4 €/m³).
Beim Export nach Japan sei die Situation ähnlich.
Und auch bei Lieferungen in den Großraum Frankfurt können österreichische Sägewerke mithalten: Die Transport-Mehrkosten werden über geringere Produktionskosten kompensiert.
Damit summiert sich für Deutschland der Energiekosten-Nachteil gegenüber Österrreich auf 17%: 2,7 €/fm zu 2,24 €/fm. Finnland liegt bei 2,01 €/fm und Polen bei 1,72 €/fm.Teures Fremdkapital. Da Sägewerke in Deutschland von den Banken automatisch der Bauindustrie zugerechnet werden, ist die Zinsbelastung höher als in Österreich. Jaakko Pöyry kalkuliert allerdings die gesamten Kosten für Fremdkapital (inklusive etwa höherer Grundstückspreise in Österreich als Deutschland) und sieht hierbei Deutschland mit 2,61 €/fm gleichauf mit Österreich (2,65 €/fm). Günstiger ist die Situation in Finnland mit 2,26 €/fm für Fremdkapital.Wesentlich schlechter auf Grund höherer Kreditzinsen ist die Situation in Polen mit 5,94 €/fm.
Somit ergeben sich Betriebskosten (Herstellungskosten abzüglich Rundholz- und Rundholztransportkosten) von 26,74 €/fm in Deutschland, 25,2 €/fm in Finnland, 23,9 €/fm sind es in Österreich und 22,04 €/fm in Polen. Vergleicht man hingegen alleine die Herstellkosten, so liegt Finnland 92,7 €/fm am höchsten. Deutschland liegt mit 90,2 €/fm ähnlich wie Österreich mit 89,7 €/fm - am günstigsten schneidet Polen mit 74,1 €/fm ab.Finnen produzieren am teuersten. Bei den Herstellungskosten je Kubikmeter liegt Deutschland mit 152,6 €/m³ um 4 €/m³ höher als Österreich. Viel teurer ist hingegen die Produktion in Finnland 162,3 €/m³ - und das trotz Sägerestholz-Erlösen um 26,8 €/m³ die man pro erzeugtem Kubikmeter Schnittholz lukrieren kann. Um 127,3 €/fm lässt sich ein Kubikmeter Nadelschnittholz in Polen erzeugen.Übersee-Exporte zu selben Konditionen. Jaakko Pöyry untersuchte auch noch, zu welchen Konditionen deutsche und österreichische Betriebe auf den Überseemärkten anbieten können. Hier zeigt sich, dass die Summe aus Herstell- und Frachtkosten für ein österreichisches Sägewerk bei Lieferung Hafen Boston dem eines süddeutschen Sägewerkes entsprechen: 214 €/m³. Die geringeren Frachtkosten 61 €/m³ verliert Deutschland wieder über die mit 153 €/m³ höheren Herstellkosten (+4 €/m³).
Beim Export nach Japan sei die Situation ähnlich.
Und auch bei Lieferungen in den Großraum Frankfurt können österreichische Sägewerke mithalten: Die Transport-Mehrkosten werden über geringere Produktionskosten kompensiert.