1130134374.jpg

Ware kommte vom Gatter (li.) gemischt zum neuen Besäumer © DI (FH) Martina Nöstler

Platz sparende Lösungen

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 24.10.2005 - 00:00
1130134374.jpg

Ware kommte vom Gatter (li.) gemischt zum neuen Besäumer © DI (FH) Martina Nöstler

Wir haben uns bei der Planung für die neue Besäumung und Sortieranlage mit mehreren Anbietern befasst“, erklärt Erich Hagspiel, Geschäftsführer des gleichnamigen Sägewerks in Hittisau. Den Zuschlag für den Bau bekam H.I.T., Ettringen/DE.Robust, nah und viele Ideen. Für die Entscheidung gab es laut Hagspiel mehrere Faktoren: „Eine robuste Bauweise ist sehr viel Wert“, meint der Geschäftsführer. Außerdem hatte H.I.T. gute Ideen in der Planung und diese gemeinsam mit dem zuständigen H.I.T.-Außendienstmitarbeiter Armin Hummel umgesetzt.
Weiters sprach für die Ettringer Maschinenbauer die Nähe zum Bregenzerwald sowie die Komplett-Lieferung der Anlagen. „Wir mussten uns nur mit einem Lieferanten auseinandersetzen und keine Schnittstellen berücksichtigen“, begründet Hagspiel.
1130134428.jpg

Bediener beurteilt vorab nochmals die zu besäumenden Bretter oder Bohlen © DI (FH) Martina Nöstler

Reduzierter Personalaufwand. H.I.T. hatte bereits im Frühjahr 2004 eine Vorkappsäge im traditionellen Gatter-Sägewerk installiert. Ende 2004 kam nun eine neue Besäum-Anlage samt Sortierwerk für die Hauptware hinzu. „Diese Konstellation ist unsere Spezialität, das machen wir gerne“, meint Franz Anton von H.I.T. „Uns war viel daran gelegen, beide Anlagen liefern zu können“, fügt er hinzu und nennt die Flexibilität sowie die Kosten-Senkung für den Kunden als Gründe. H.I.T. montierte mit dem Besäumer auch die Mechanisierung ab dem Rollengang hinter dem Gatter. Außerdem wurde hier auch eine Fremdaufgabe vorgesehen, um bereits getrocknete Ware nachschneiden zu können.
1130134453.jpg

Einzug des ASM 130 von H.I.T.: Bei Hagspiel schafft der Besäumer Höhen bis 130 mm und Breiten bis 700 mm © DI (FH) Martina Nöstler

Aus zwei mach eins. Der Besäumer ASM 130 ersetzt zwei alte Anlagen. Da die Ausbeute bei Hagspiel großgeschrieben wird, wurde früher zum Beispiel die scharfkantige Ware auf einer Vielblattkreissäge mit händischer Beschickung und somit kostenintensiv aufgetrennt. Eine wichtige Vorgabe vom Kunden an H.I.T. war, diese scharfkantigen Hölzer, die vom Gatter kommen, sofort am neuen ASM 130 aufzutrennen, ohne an den äußeren Holzkanten mehr als 1 mm wegzusägen. Passend zum ASM 130 wurde eine Vorzentrier-Einheit geliefert. Mit Vorschüben bis 180 m/min werden Bretter und sogar Bohlen – gemischt, wie sie vom Gatter kommen – besäumt. Maximale Dimension: 130 mal 700 mm. Im Schnitt erreicht man einen Durchsatz von 18 Stück pro Minute. Der ASM 130 bearbeitet die Ware bis dreistielig variabel – es ist sowohl das Besäumen sowie auch das Nachschneiden mit einer Maschine durchführbar. Vorm Einzug wurde im Quertransport eine hochauflösende Laser-Vermessung im 25 cm-Raster integriert. Damit garantiert man bei H.I.T. eine höhere Ausbeute.
1130134502.jpg

Spezialausführung: Besäumte Ware gelangt aus der Sägehalle über den Hof zu den 30 Sortierboxen © DI (FH) Martina Nöstler

Auftrennen möglich. Zum reinen Auftrennen von scharfkantiger Schnittware wird auf Grund des mittigen Zentrierens beidseits 1 mm von der Breite abgetrennt. „Auch dadurch wird weniger Verlust beziehungsweise eine höhere Ausbeute erreicht“, erläutert Anton.
„Auf diese Variante haben wir sehr viel Wert gelegt“, fügt Hagspiel hinzu. Als weiteren Vorteil des ASM 130 nennt man bei H.I.T. den geringen Platzbedarf der Besäumer-Anlage, was vor allem in kleineren Sägewerken zum Tragen kommt.
Hinter dem ASM 130 wird links die Fertigware abgezogen. Nach rechts geht es via Querförderer ins Freie hinaus, über den Hof in das neue Sortierwerk. Nach dem Besäumer, bereits im Querdurchlauf, wurde noch eine Kappsäge installiert. „Hier wird bei der Schnittware stirnseitig noch ein Sauberkeits-Schnitt durchführt“, erläutert Anton.
Die am Besäumer ermittelten Brett-Daten werden zur Gänze zur Sortierung mitgetaktet. Die Vermessung selbst wurde auch von H.I.T. realisiert.
1130134477.jpg

Sortieranlage mit je zwei mal 15 Boxen wurde von H.I.T. auf kleinem Raum realisiert © DI (FH) Martina Nöstler

Geringer Platzbedarf. Ähnlich wie schon beim Besäumer war für die Geschäftsführer Erich und Wolfgang Hagspiel auch bei der Sortieranlage wichtig, dass so wenig Platz wie möglich dafür benötigt wird. „Die patentierte H.I.T.-Quersortierung war auch hier besonders geeignet, weil auf einer Grundfläche von 12 mal 16 m 30 Boxen mit Paketierung aufgestellt werden konnte“, ist man bei H.I.T. überzeugt. Mit dieser Lösung hat man bei Hagspiel die Möglichkeit, die vielen Sortimente, die im Sägewerk anfallen, abzusortieren. Pro Box hat ein Paket Platz. Die Entleerung erfolgt über Klappen nach unten.
Die Einteilung selbst wird laut Anton „chaotisch“ – also gemischt – durchgeführt, sortiert nach Deckbreite und Stückzahl. Installiert wurde von H.I.T. eine QSK-Anlage.Einfache Hilfe. Für die Stapelung und Paketierung wollte Hagspiel eine kostengünstige und Platz sparende Lösung. Die bis ins kleinste Detail ausgeklügelte Stapelhilfe kann von nur einem Mann bedient werden, wo früher bei der Sortierung drei bis vier Mitarbeiter beschäftigt waren. „Das verschafft uns Flexibilität – diese Personal-Ressourcen können wir jetzt wo anders nutzen“, freut sich Hagspiel.
1130134405.jpg

Gute Zusammenarbeit: Erich Hagspiel (li.) und Franz Anton © DI (FH) Martina Nöstler

Gesamtes Rundholz-Spektrum. Im Sägewerk werden pro Jahr 18.000 fm verarbeitet. Das Rundholz stammt großteils aus der Umgebung. Beim Einkauf versucht man, hauptsächlich mittlere bis starke Stämme zu bekommen – „zuweilen befindet sich unter den Lieferungen auch Schwachholz, das wir genauso einschneiden“, meint der Geschäftsführer. Da die Bauern und Privatwaldbesitzer, von denen Hagspiel das Rundholz hauptsächlich bezieht, auf Grund der Landwirtschaft meist nur im Frühjahr und im Herbst anliefern, ist das Rundholz-Lager relativ groß. „Aus Deutschland beziehen wir nur die langen Sortimente, die wir bei uns nicht bekommen“, so Hagspiel.
Als Kunden nennt er Holzbaubetriebe, Händler und Weiterverarbeiter, wobei 90% des Schnittholzes im Ausland abgesetzt werden.Geringes Lager. „Unser Einschnitt erfolgt nur auftragsbezogen“, so Hagspiel. Jedes Hauptwaren-Paket, das sich am 10.000 m² großen Areal befindet, ist verkauft. Auf Lager legt man sich ausschließlich Seitenware, die bei der Produktion anfällt. Im Sägewerk wird Bauholz nur in gewissen Dimensionen erzeugt – „wir schneiden kein Listenbauholz“, betont Hagspiel. Um die Kunden wunschgerecht bedienen zu können, hat man bei Hagspiel noch zwei Trockenkammern sowie eine kleine Hobelanlage im Einsatz.

Hagspiel-Facts

Geschäftsführer: Erich und Wolfgang Hagspiel
Mitarbeiter: 7
Einschnitt: 18.000 fm/J
Holzarten: Fichte und Tanne
Produkte: Sortimente für Holzbau-Betrieb, Bauholz, Handelsware
Export: 90% (DE, CH, IT)

H.I.T.-Facts

Geschäftsführer: Gebhard Bertele, Franz Jeckle und Uli Kern
Produkte: Rundholzplatz, Nachschnitt-, Zuschnitt- und Sortieranlagen, Mechanisierungen, Auftrennsägen, Stapelanlagen, automatische Besäumer, Anlagen für BSH-/KVH-/Duo- sowie für die Plattenindustrie
Absatz: DE, AT, CH, FR, IT